Stolpersteine

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Stolperstein gegenüber Bachstraße 54, Hemsbach
Stolperstein an der St.-Bonifatius-Kirche in Mannheim
Stolpersteine Familie Hochherr in Heidelberg
Stolpersteine für die neun im Jahre 1940 deportierten Dirmsteiner Juden
Foto von den Stolpersteinen in Ludwigshafen am Rhein, Wredestraße 7

Die Initiative Stolpersteine beteiligt sich an der Verlegung von Stolpersteinen auf Gehwegen und Plätzen in der Region, die jeweils an einzelne Opfer der Judenverfolgung erinnern sollen. Sie werden jeweils vor der letzten frei gewählten Wohnung der NS-Opfer in das Pflaster des Gehweges, der Straße etc. mit der Nennung der Namen eingelassen. Wenigstens an die Namen der tausenden Opfer des Rassenhasses soll öffentlich erinnert werden.

Die Idee für die Gestaltung der Stolpersteine stammt von dem Kölner Künstler Gunter Demnig. Einen ersten so beschrifteten Stein ließ Demnig am 16. Dezember 1992, dem 50. Jahrestag des Befehls Heinrich Himmlers zur Deportation der „Zigeuner“, vor dem Historischen Kölner Rathaus in das dortige Pflaster ein. Seit 1992 hat er in über 270 Gemeinden Deutschlands über 14.000 Steine in die Bürgersteige eingesetzt. U. a. wurde er dafür im Januar 2005 mit dem Obermayer German Jewish History Award ausgezeichnet, 2006 mit dem Bundesverdienstkreuz sowie 2009 mit dem Erich-Mühsam-Preis.


Mit diesen kleinen metallenen Gedenktafeln im Boden soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die von dort aus im Nationalsozialismus deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine sind kubische Betonpflastersteine mit einer Kantenlänge von ca. zehn Zentimetern, auf deren Oberseite sich eine Messingplatte befindet. Sie werden vor den letzten frei gewählten Wohnorten der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster des Gehweges etc. eingelassen. Sie sind also entgegen ihrem Namen kein Hindernis beim Gehen. Sie lassen optisch über die Vergangenheit "stolpern". Sie haben eine individuelle Beschriftung. In der Regel steht nach "Hier wohnte …", der Namen, Geburtsjahr und was über den Tod der Person noch bekannt ist. Den Kommunen entstehen keine Kosten. Die Stolpersteine gehen allerdings aus juristischen Gründen nach der Verlegung in das Eigentum der jeweiligen Stadt oder Gemeinde über. Damit sollten juristische Unklarheiten oder gar Streitigkeiten weitgehend vermieden werden.

Stolpersteinverlegungen in Heidelberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

12. Okt. 2010, 15:00 Uhr: Verlegung der ersten Stolpersteine in der Dreikönigstraße Heinrich Fehrentz, dem das Abhören von "Feindsendern" vorgeworfen wurde und der 1943 in Stuttgart hingerichtet wurde; Ludwig Brummer, Zeuge Jehovas, wegen Kriegsdienstverweigerung in Russland am 3.12.1941 erschossen), Gaisbergstraße 9 (Leontine Goldschmidt, geb. von Portheim, 25.8.1942 vor deportation Flucht in den Tod), Hauptstraße (vor Nr. 121, Fam. Durlacher) und in der Bergstraße (vor Nr. 44, Fam. Blum, vor Nr. 86, Fam. Liebhold). Die weiteren Stolpersteine ersieht man aus dem Artikel Stolpersteine Heidelberg.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sören Sgries: Die ersten Stolpersteine sind verlegt. In Rhein-Neckar-Zeitung, Ausgabe Heidelberg, 2010:237:5 (Heidelberger Nachrichten) vom 13. Okt. 2010 (Große Anteilnahme, Feierstunde in der Ebert-Gedenkstätte; 3 Fotografien)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]