Tongrube Unterberg

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Die ehemalige Tongrube Unterberg bei Rauenberg südlich von Wiesloch ist weithin bekannt wegen ihrer Fossilien.

Die Tongrube wurde nach der Stillegung 2011 von der Stadt Rauenberg übernommen. Sie wird für ein Teilgebiet von der Stadt dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe zu Forschungszwecken überlassen.

Es handelt sich um die letzte zugängliche Rupelton[1]grube in Deutschland. Die Tonablagerungen sind vor 32 Millionen Jahren enstanden. Damals war dort ein Meer, das sich bis zum heutigen Basel erstreckte. Das Gebiet der Tongrube liegt nahe der damaligen Küste, auch mündete dort ein Fluss. Deshalb findet man nicht nur Meeresfossilien, auch solche vom festen Land sind erhalten.

Seit 2007 finden in der Tongrube Grabungen statt, die derzeit (ab 2014) vom Karlsruher Museum gemeinsam mit Paläobotanikern und Geologen der Universität Heidelberg und des Hessischen Landesmuseums Darmstadt durchgeführt werden. Dabei werden die Tonplatten Schicht für Schicht abgetragen und Funde sofort in Kunststoff eingebettet, damit sie nicht an der Luft zerfallen. Es werden Fundstücke bis unter einem Millimeter Größe geborgen und untersucht. Weithin bekannt wurde der Fund eines Kolibrifossils 2007. Bis dahin hatte man geglaubt, Kolibris habe es nur auf dem amerikanischen Kontinent gegeben.

Die Grabungen werden von der Klaus Tschira Stiftung mit fast 300.000 Euro unterstützt.[2]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Rupelton, andere Bezeichnung Septarienton, ist eine Formation des mittleren Tertiärs und ein Rohstoff für die Bauwirtschaft
  2. Forscher gehen der Urzeit auf den Grund, RNZ vom 31. März 2014, Seite 10

Weblinks[Bearbeiten]

  • Tongrube Unterberg im „Themenpark Umwelt“ des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
  • [1] Ankündigung des Projekts "Paläoökologie des Rupelmeeres" auf der Website des Staatlichen Naturkundemuseums Karlsruhe