Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie

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Das Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Universität Heidelberg innerhalb der Philosophischen Fakultät.

Geschichte[Bearbeiten]

1922 erhielt Ernst Wahle, Begründer und Leiter der Badischen Bodendenkmalpflege an der Universität Heidelberg einen Lehrauftrag für Vorgeschichte, woraus 1933 die "Lehrstätte für Frühgeschichte" entstand. Da er in der Nachkriegszeit als unbelastet galt (er hatte den bei den Nationalsozialisten beliebten Thesen Kossinnas zur ethnischen Deutung urgeschichtlicher Funde offen widersprochen) konnte er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1957 die Vorgeschichtsforschung in Heidelberg weiter aufbauen.

1958 wurde Vladimir Milojčić nach Heidelberg berufen, es wurde das Ordinariat für Ur- und Frühgeschichte eingerichtet. Das so entstandene Institut bezog 1971 den Neubau für die Altertumswissenschaften am Marstallhof, wo es bis heute sein Domizil hat. Die Forschungsschwerpunkte des Instituts wurden nun von Mitteleuropa auf Südosteuropa und das östliche Mittelmeergebiet ausgedehnt. Nach dem plötzlichen Tode von Vladimir Milojčić im Jahre 1978 übernahm Waldtraud Schrickel, die schon seit 1967 als Professorin am Institut wirkte, die kommissarische Leitung des Instituts. Unter anderem wurde eine neue Lehrgrabung auf dem Heiligenberg bei Heidelberg begonnen. 1980 wurde Harald Hauptmann, eines Schülers von V. Milojčić, zum Institutsdirektor berufen. Nunmehr wurden zum einen die bisherigen Forschungsschwerpunkte weitergeführt. Zum anderen wurde zusätzlich die Vorderasiatische Archäologie in die Forschungs- und Lehrtätigkeit einbezogen. Nach dem Weggang von H. Hauptmann nach Istanbul 1994 führte Clemens Eibner kommissarisch die Institutsgeschäfte weiter. Unter der Leitung C. Eibners werden seit seiner Berufung nach Heidelberg 1982 alljährlich Lehrgrabungen in der vorgeschichtlichen Wehranlage von Stillfried in Niederösterreich durchgeführt. Darüber hinaus widmet er seine Forschungen besonders der Montanarchäologie der alten Welt. 1996 wurde Joseph Maran zum neuen Institutsdirektor berufen. Mit ihm wurde die traditionelle Ausrichtung in Forschung und Lehre auf Ostmitteleuropa und Südosteuropa fortgesetzt und zusätzlich auf Südeuropa ausgedehnt. Seine Feldforschungen konzentrieren sich auf die Nordostpeloponnes. Er leitet u. a. die Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts am bronzezeitlichen Palastzentrum von Tiryns.

Leitung[Bearbeiten]

Institutsdirektor ist Prof. Dr. Joseph Maran (seit 1996).

Adresse[Bearbeiten]

  • Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie
  • Sandgasse 7
  • 69117 Heidelberg

Weblinks[Bearbeiten]