Otto Meyerhof

Aus dem Rhein-Neckar-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Otto Fritz Meyerhof (geboren am 12. April 1884 in Hannover; gestorben am 6. Oktober 1951 in Philadelphia, Pennsylvania) war ein  Biochemiker, der 1922 gemeinsam mit Archibald Vivian Hill für seine Forschungen über den Stoffwechsel im Muskel den Nobelpreis für Medizin erhielt.

Meyerhof kam 1929 an das damalige Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für Medizinische Forschung in Heidelberg, er wurde einer der vier Direktoren. Zugleich erhielt er eine Honorarprofessur an der Universität Heidelberg. 1935 schrieb der damalige Assistenzarzt und Leiter der Dozentenschaft Hermann Schlüter einen Brief an den Rektor der Universität, in dem er von Meyerhof als "Volljude" sprach, der "höchst gefährlich" sei. Auch Richard Kuhn, Mit-Direktor am KWI und ebenfalls Nobelpreisträger, denunzierte Meyerhof in einem Brief an die Generalverwaltung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. In der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, in der Meyerhof Mitglied war, setzte man ihn unter Druck, er erklärte 1937 seinen Austritt. 1940 erhielt er eine Professur an der Universität von Pennsylvania.

Der Denunziant Richard Kuhn besuchte ihn 1851 kurz vor seinem Tod. Es soll eine heftige Kontroverse gegeben haben. Kurz danach starb Meyerhof an seinem zweiten Herzinfarkt.[1]

Ehrungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Michael Schmidt (Herausgeber): Antisemitismus in der Akademie. Otto Meyerhof - Ein Forscherleben zwischen Ruhm und Vertreibung, Berlin/Leipzig 2022

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Arndt Krödel, Der vertriebene Nobelpreisträger, in: Rhein-Neckar-Zeitung vom 1. Juli 2022, Seite 6