Wormser Hof: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Heidelberg - Wormser Hof.jpg|thumb|Der Wormser Hof  in Heidelberg.]]
Der '''Wormser Hof''' war lange Zeit und ist seit 2014 wieder die Bezeichnung für ein Gebäude in der [[Altstadt (Heidelberg)|Altstadt]] von [[Heidelberg]], in der [[Hauptstraße (Heidelberg)]] 110.
== Geschichte ==
Ab [[1392]] stand hier der  Hof des Erzbischofs Johannes V. von Riga. Dieser, sein Name war Johannes von Wallenrode, war von 1393 bis 1418 Erzbischof von Riga, danach Erzbischof von Lüttich.<ref>Heidelberger Geschichtsverein, Webpräsenz, Artikel ''Wormser Hof''</ref>
Danach war das Gebäude von [[1442]] bis [[1610]] Haus des Domprobstes von Worms, der zugleich Kanzler der [[Universität Heidelberg]] war. Daher rührt die Bezeichnung ""Wormser Hof".
Als erster Wormser Domprobst und Kanzler der Universität Heidelberg wohnte hier [[Ludwig von Ast]], der 1441 Domprobst geworden war, danach [[Johann von Dalberg]] (1480 bis 1482 Kanzler der Universität). In dieser Zeit verkehrte hier bedeutende Vertreter des nordischen Frühhumanismus wie [[Rudolf Agricola]], [[Konrad Celtis]] und [[Johannes Reuchlin]]. Dalberg übernahm 1491 die Geschäftsleitung der von Konrad Celtis in Mainz gegründeten ''Rheinischen Gesellschaft zur Pflege humanistischer Studien''. Diese Gesellschaft, ebenso die Reden und Vorträge der humanistischen "Vaganten", die an der scholastisch ausgerichteten Universität nicht zugelassen waren, begründete den Ruf von Heidelberg als einem der wichtigsten Zentren des Humanismus.
Das Gebäude gilt von der Substanz her als eines der ältesten Gebäude Heidelbergs. Der Erker wird als spätgotisch mit in der Mitte des 16. Jahrhunderts hinzugefügten Renaissancemotiven angesehen. <ref>Heidelberger Geschichtsverein, a.a.O.</ref>
Kurz vor seinem Tod (9. September 1610) erwarb Kurfürst  [[Friedrich IV.]] das Anwesen. In den Folgejahren entstand das heute noch sichtbare Renaissanceportal.
[[1650]] erwarb Lord [[William Craven]], ein Freund der aus England stammenden "Winterkönigin" [[Elisabeth von Böhmen]] das Anwesen. Seither wurde es, zusammen mit einem Nachbarhaus, das "englische Haus" genannt. Das Gebäude entging im Krieg von 1689 - 1693 den Zerstörungen durch französische Truppen.
80 Jahre später war das Gebäude im Besitz des Pfalzgrafen von Sulzbach, der hier sein Hoflager hatte.  Nachdem im 18. Jahrhundert der Komplex den Grafen Wiser aus Leutershausen gehört und in den 1760er Jahren ein Josef Costes eine Wachs- und Unschlittfabrik hier errichtet hatte, kaufte 1810 der Apotheker Wilhelm Mai das Haus, verkaufte aber schon 1814 den ganzen Komplex Hauptstraße 108 -114 an den Apotheker Ph. L. Geiger. von diesem kaufte 1836 ein Dr. Ruth das Haus Hauptstraße 110, um es 4 Jahre später, [[1840]] an die [[Harmonie-Gesellschaft]] zu veräu0ern. Seither wurde das Gebäude "Harmonie" genannt, diesen Namen übernahm das ab [[1956]] hier ansässige ''Lichtspielhaus Harmonie. Am 29. Januar 2014 lief hier der letzte Film im Kino Harmonie/Lux.
== Die jüngste Vergangenheit seit 2014 ==
Die Stadtverwaltung wünscht, dass hier ein Textilgeschäft einzieht. Wie jedoch der Besitzer des Gebäudes, die ''Silva-Stiftung'', mitteilt, gibt es keine Interessenten, die Lage ist nicht gut und es gibt keine Parkplätze. Nur der Lebensmittelhandel interessiert sich für die Fläche, diese Lösung ist aber der Stadt nicht recht.<ref>''Wormser Hof: Nichts geht mehr'' , RNZ vom 23.10.14.</ref>  Zwar sind nun die Kinos geschlossen und die anderen Geschäfte ausgezogen, jedoch wird voraussichtlich vor 2017 nicht wieder neu eröffnet werden können. 
== Literatur ==
<!-- Archiv für die Geschichte der Stadt. Eine Vierteljahresschrift, hg. von Hermann Wirth 1/1870, S. 32 -->
== Einzelnachweise ==
<references />
== Weblinks ==
*  [http://www.s197410804.online.de/Stadtgeschichte/Allgemein/WormserHof.htm Webseite des Heidelberger Geschichtsvereins zum Wormser Hof]

Version vom 13. Dezember 2014, 20:42 Uhr

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Der Wormser Hof in Heidelberg.

Der Wormser Hof war lange Zeit und ist seit 2014 wieder die Bezeichnung für ein Gebäude in der Altstadt von Heidelberg, in der Hauptstraße (Heidelberg) 110.

Geschichte

Ab 1392 stand hier der Hof des Erzbischofs Johannes V. von Riga. Dieser, sein Name war Johannes von Wallenrode, war von 1393 bis 1418 Erzbischof von Riga, danach Erzbischof von Lüttich.[1]

Danach war das Gebäude von 1442 bis 1610 Haus des Domprobstes von Worms, der zugleich Kanzler der Universität Heidelberg war. Daher rührt die Bezeichnung ""Wormser Hof". Als erster Wormser Domprobst und Kanzler der Universität Heidelberg wohnte hier Ludwig von Ast, der 1441 Domprobst geworden war, danach Johann von Dalberg (1480 bis 1482 Kanzler der Universität). In dieser Zeit verkehrte hier bedeutende Vertreter des nordischen Frühhumanismus wie Rudolf Agricola, Konrad Celtis und Johannes Reuchlin. Dalberg übernahm 1491 die Geschäftsleitung der von Konrad Celtis in Mainz gegründeten Rheinischen Gesellschaft zur Pflege humanistischer Studien. Diese Gesellschaft, ebenso die Reden und Vorträge der humanistischen "Vaganten", die an der scholastisch ausgerichteten Universität nicht zugelassen waren, begründete den Ruf von Heidelberg als einem der wichtigsten Zentren des Humanismus.

Das Gebäude gilt von der Substanz her als eines der ältesten Gebäude Heidelbergs. Der Erker wird als spätgotisch mit in der Mitte des 16. Jahrhunderts hinzugefügten Renaissancemotiven angesehen. [2]

Kurz vor seinem Tod (9. September 1610) erwarb Kurfürst Friedrich IV. das Anwesen. In den Folgejahren entstand das heute noch sichtbare Renaissanceportal.

1650 erwarb Lord William Craven, ein Freund der aus England stammenden "Winterkönigin" Elisabeth von Böhmen das Anwesen. Seither wurde es, zusammen mit einem Nachbarhaus, das "englische Haus" genannt. Das Gebäude entging im Krieg von 1689 - 1693 den Zerstörungen durch französische Truppen.

80 Jahre später war das Gebäude im Besitz des Pfalzgrafen von Sulzbach, der hier sein Hoflager hatte. Nachdem im 18. Jahrhundert der Komplex den Grafen Wiser aus Leutershausen gehört und in den 1760er Jahren ein Josef Costes eine Wachs- und Unschlittfabrik hier errichtet hatte, kaufte 1810 der Apotheker Wilhelm Mai das Haus, verkaufte aber schon 1814 den ganzen Komplex Hauptstraße 108 -114 an den Apotheker Ph. L. Geiger. von diesem kaufte 1836 ein Dr. Ruth das Haus Hauptstraße 110, um es 4 Jahre später, 1840 an die Harmonie-Gesellschaft zu veräu0ern. Seither wurde das Gebäude "Harmonie" genannt, diesen Namen übernahm das ab 1956 hier ansässige Lichtspielhaus Harmonie. Am 29. Januar 2014 lief hier der letzte Film im Kino Harmonie/Lux.

Die jüngste Vergangenheit seit 2014

Die Stadtverwaltung wünscht, dass hier ein Textilgeschäft einzieht. Wie jedoch der Besitzer des Gebäudes, die Silva-Stiftung, mitteilt, gibt es keine Interessenten, die Lage ist nicht gut und es gibt keine Parkplätze. Nur der Lebensmittelhandel interessiert sich für die Fläche, diese Lösung ist aber der Stadt nicht recht.[3] Zwar sind nun die Kinos geschlossen und die anderen Geschäfte ausgezogen, jedoch wird voraussichtlich vor 2017 nicht wieder neu eröffnet werden können.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Heidelberger Geschichtsverein, Webpräsenz, Artikel Wormser Hof
  2. Heidelberger Geschichtsverein, a.a.O.
  3. Wormser Hof: Nichts geht mehr , RNZ vom 23.10.14.

Weblinks