Frank-Loebsches Haus

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Innenansicht des Frank-Loebschen Hauses
Frank-Loebsches Haus innen 02.jpg
nächste Haltestelle: Rote Kaserne (H)

Das Frank-Loebsche-Haus ist ein historisches Gebäude in Landau.

Bau- und Nutzungsgeschichte[Bearbeiten]

Wann der originale Bau entstand ist nicht rekonstruierbar. Einzelnen Bauelemente lassen sich auf das 15. Jahrhundert datieren.

Im 16. Jahrhundert erfolgte eine grundlegende Veränderung mit Treppenturm im Renaissance-Stil und quadratischem Grundriss mit Innenhof.

Ab dem Jahr 1601 wurde das Gelände für das Gasthaus „Zur Blum“

Von 1698 hinzugefügten, im Barockstil geschaffenen Brunnen abgesehen hab es bis etwa 1850 keine wesentlichen Veränderungen. Zum Gelänge gehörte die Wohneinheit mit drei Stockwerken, drei Keller, ebensoviele Ställe, ein Fasslager und der Brunnen.

Ab 1870 wurde das Gelände vor allem als Wohnhaus der Bankersfamilien Frank und deren Nachkommen genutzt.

1940 waren 23 Juden zwangsweise hier einquartiert worden., bis sie am 22. Oktober des selben Jahres ins Internierungslager Gurs deportiert wurden. 1945 kam es zu Baulichen Veränderungen, als zehn Familien in das für maximal drei Familien ausgelegte Haus notmäßig hier Aufnahme fanden.

1952 schlug das Landesamt für Denkmalpflege, das im Vorjahr Geld für dringende Reparaturen gab, den Denkmalschutz für das gesamte Anwesen vor. Vorläufig wurde dies jedoch nicht umgesetzt.

Nach der Übernahme des Hauses durch die Stadt Landau wurden Überlegungen laut, ihm den Namen „Anne-Frank-Haus“ zu geben. Planungen für eine Dokumentationsstätte jüdechen Lebens in Landau wurden ebenfalls entworfen.

Umfangreiche Arbeiten am Dach und am Treppenturm kennzeichneten die zweite Hälfte der 1960er Jahre.

Anfang der 1980er Jahre, nachdem sich ein Förderverein gegründet hatte, wurden Nutzungskonzepte entwickelt und Gelder gesammelt für weitere Restaurierungsarbeiten. 1981 wurde das Gelände unter Denkmalschutz gestellt.

Am 7. Mai 1987 wurde das Haus nach vier Jahren Bauarbeiten feierlich eröffnet.

Im Erdgeschoss wurde die Weinstube „zur Blum“ in Anlehnung an die frühere Nutzung eröffnet.

Wechselnde Eigentümer[Bearbeiten]

Eigentümer des Gebäudes und zugleich Betreiber des Gasthauses waren nacheinander die Familien Kempf, Stiehler, Geropp und Schneider.

1870 verkaufte Georg Friedrich Schneider das Anwesen an den 1842 aus NiederHochstadt hergezogenen Bankier Zacharias Frank (1811-1884). Nach dessen Tod wurde seine Ehefrau Babette Hammelburger (Hammelfett) Eigentümerin, bis auch diese 1891 starb. Die acht Kinder erhielten das Anwesen zunächst als Erbengemeinschaft.

Schließlich sollte Michael Frank, (Großvater von Anne Frank) das Haus erhalten. Da dieser seinen Lebensmittelpunkt in Frankfurt hatte, die Schwester Sophie Frank (1846-1927) als einziges der acht Geschwister in Landau lebte, übernahm sie es 1901 als Alleinbesitz.

Sophie Frank hatte den Landauer Bankier Leo Loeb geheiratet, der 1901 bereits verstorben war. Der gemeinsame Sohn starb 1903. 1927 erbte dessen Schwester Olga Loeb (1876-1946) das Gelände. Sie floh 1939 vor den Nationalsozialisten nach Luxemburg, blieb aber Eigentümerin, da die Stadt Landau, die zunächst Interesse am Hauskauf gezeigt hatte, schlussendlich davon absah.

Olga Loeb starb 1946, ohne nach Landau zurückzukehren. Sie vermachte ihr Anwesen an Juliane Haentzschel. Diese versuchte ab 1951 wiederholt, die Stadt Landau von einem Ankauf zu überzeugen. Vollzogen wurde der Kauf zum 1. September 1959.

Weblinks[Bearbeiten]