Bearbeiten von „Geschichte der Straßenbahn in Heidelberg“
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Die | Die [[Heidelberger Straßen- und Bergbahn]] GmbH (HSB) ist eine Tochter der [[Stadtwerke Heidelberg]] GmbH und ist Eigentümer der kommunalen [[Straßenbahn]]en und Buslinien in [[Heidelberg]] und einigen angrenzenden Gemeinden, sie betreibt die [[Heidelberger Bergbahn]]. | ||
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== Vorgeschichte und Hintergrund == | Am [[1. März]] [[2005]] ist das operative Geschäft an eine mit den anderen Verkehrsunternehmen gemeinschaftlich gegründeten Tochtergesellschaft [[Rhein-Neckar-Verkehr GmbH]] übertragen worden. Die RNV sorgt für das Liniennetz im [[Verkehrsverbund Rhein-Neckar]] (kurz ''vrn'' ) der Straßenbahnen. Die Infrastruktur der [[Bergbahn]] wird weiter von der HSB betrieben und geleitet. | ||
== Geschichte der Straßenbahnen in Heidelberg == | |||
=== Vorgeschichte und Hintergrund === | |||
Nach den Zerstörungen Heidelbergs im Orléanschen Erbfolgekrieg 1689 und 1693 traf die Stadt ein weiterer Tiefschlag, als Kurfürst Karl Philipp [[1720]] die Residenz nach Mannheim verlegte, wodurch Heidelberg auf den Status einer Provinzstadt herabsank. | Nach den Zerstörungen Heidelbergs im Orléanschen Erbfolgekrieg 1689 und 1693 traf die Stadt ein weiterer Tiefschlag, als Kurfürst Karl Philipp [[1720]] die Residenz nach Mannheim verlegte, wodurch Heidelberg auf den Status einer Provinzstadt herabsank. | ||
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1840 wurde die erste Eisenbahnstrecke zwischen Mannheim und Heidelberg gebaut, es folgten weitere Strecken nach Karlsruhe (1843), nach Frankfurt (1846), nach Würzburg (1862). Der Touristenmagnet Heidelberg konnte nun seine volle Wirkung entfalten. Auch für Studenten war die Universitätsstadt nun leichter zu erreichen. In der Folge wuchs die Einwohnerzahl, die bis 1800 auf ca. 10.000 gestiegen war, bis 1883 auf rund 26.000 Einwohner. Der Personennahverkehr beschränkte sich bis dahin im wesentlichen auf die Benutzung von Droschken, wollte man nicht zu Fuß gehen. Wer von den am Bahnhof Heidelberg mit der Bahn angekommenen Menschen beispielsweise zum Schloss oder in die Altstadt wollte, musste lange Wege gehen. Das Bedürfnis nach einer Lösung für den Nahverkehr war nicht mehr zu übersehen. | 1840 wurde die erste Eisenbahnstrecke zwischen Mannheim und Heidelberg gebaut, es folgten weitere Strecken nach Karlsruhe (1843), nach Frankfurt (1846), nach Würzburg (1862). Der Touristenmagnet Heidelberg konnte nun seine volle Wirkung entfalten. Auch für Studenten war die Universitätsstadt nun leichter zu erreichen. In der Folge wuchs die Einwohnerzahl, die bis 1800 auf ca. 10.000 gestiegen war, bis 1883 auf rund 26.000 Einwohner. Der Personennahverkehr beschränkte sich bis dahin im wesentlichen auf die Benutzung von Droschken, wollte man nicht zu Fuß gehen. Wer von den am Bahnhof Heidelberg mit der Bahn angekommenen Menschen beispielsweise zum Schloss oder in die Altstadt wollte, musste lange Wege gehen. Das Bedürfnis nach einer Lösung für den Nahverkehr war nicht mehr zu übersehen. | ||
== Die Pferdebahn == | === Die Pferdebahn === | ||
Die langgezogene [[Hauptstraße (Heidelberg)|Hauptstraße]] bot sich eigentlich dafür an, den Weg zwischen dem damaligen Hauptbahnhof und dem [[Karlstor]] durch eine Straßenbahn zu verkürzen, wobei als Antriebskraft zunächst nur Pferde in Betracht kamen. Gabriel Graf Diodati und zwei weitere Gesellschafter wandten sich dementsprechend am 5.6.[[1871]] und eine Konzession. [[1872]] stellte auch der englische Techniker Lionel B. Joseph einen entsprechenden Antrag. Der Gemeinderat war jedoch zunächst zurückhaltend, er wollte abwarten, welche Erfahrungen man in [[Mannheim]] und [[Karlsruhe]] gemacht hatte, wo solche Bahnen bereits verkehrten. | |||
Nachdem auch der Zivilingenieur Charles de Feral aus Longeville [[1876]] eine Konzession beantragt hatte (dieser hatte bereits die Konzession für Mannheim), beschloss der Gemeinderat, da zahlreiche Einwendungen aus der Bürgerschaft wegen befürchteter Störungen des Fuhrverkehrs in der engen Hauptstraße kamen, Erkundigungen in anderen Städten mit engen Straßen wie Köln und Bremen einzuholen. De Feral erhielt die Zustimmung des Gemeinderats am 20. März [[1883]]. Allerdings hatten nun auch die Aufsichtsbehörden Bedenken gegen den Betrieb der geplanten Pferdebahn. Das großherzogliche Ministerium des Inneren erteilte die Konzession am 27.9.1883 daher nur unter strengen Auflagen. | Nachdem auch der Zivilingenieur Charles de Feral aus Longeville [[1876]] eine Konzession beantragt hatte (dieser hatte bereits die Konzession für Mannheim), beschloss der Gemeinderat, da zahlreiche Einwendungen aus der Bürgerschaft wegen befürchteter Störungen des Fuhrverkehrs in der engen Hauptstraße kamen, Erkundigungen in anderen Städten mit engen Straßen wie Köln und Bremen einzuholen. De Feral erhielt die Zustimmung des Gemeinderats am 20. März [[1883]]. Allerdings hatten nun auch die Aufsichtsbehörden Bedenken gegen den Betrieb der geplanten Pferdebahn. Das großherzogliche Ministerium des Inneren erteilte die Konzession am 27.9.1883 daher nur unter strengen Auflagen. | ||
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Feral erhielt eine Konzession auf 35 Jahre. Er verpflichtete sich vertraglich, in Heidelberg drei Pferdebahnlinien zu errichten: zwischen Hauptbahnhoft und Hausacker, vom [[Hotel Bayrischer Hof]] durch die [[Bergheimer Straße (Heidelberg)|Bergheimer Straße]] bis zur [[Römerstraße (Heidelberg)|Römerstraße]] und eine dritte Linie vom Hauptbahnhof durch die [[Rohrbacher Straße (Heidelberg)|Rohrbacher Straße]] zum [[Steigerweg (Heidelberg)|Steigerweg]] (Friedhof). | Feral erhielt eine Konzession auf 35 Jahre. Er verpflichtete sich vertraglich, in Heidelberg drei Pferdebahnlinien zu errichten: zwischen Hauptbahnhoft und Hausacker, vom [[Hotel Bayrischer Hof]] durch die [[Bergheimer Straße (Heidelberg)|Bergheimer Straße]] bis zur [[Römerstraße (Heidelberg)|Römerstraße]] und eine dritte Linie vom Hauptbahnhof durch die [[Rohrbacher Straße (Heidelberg)|Rohrbacher Straße]] zum [[Steigerweg (Heidelberg)|Steigerweg]] (Friedhof). | ||
Feral gewann Berliner Bankhäuser als Geldgeber. Nachdem die [[Gebrüder Leferenz]] dazugestoßen waren, gründete man am 9.3.[[1885]] die ''Heidelberger Strassen- und Bergbahngesellschaft Leferenz & Cie.''. | Feral gewann Berliner Bankhäuser als Geldgeber. Nachdem die [[Gebrüder Leferenz]] dazugestoßen waren, gründete man am 9.3.[[1885]] die ''Heidelberger Strassen- und Bergbahngesellschaft Leferenz & Cie.''. | ||
Die Bauarbeiten | Die Bauarbeiten, die am 24.3.1995 begannen, gingen trotz schlechter Witterung rasch voran. Die offizielle Eröffnung der Hauptstraßenlinie,die nur bis zum Karlstor gebaut wurde, erfolgte schon am 13.5.1885, die der Bergheimer Linie am 8.9. 1885 und die der Rohrbacher Linie am 22.7.[[1886]]. | ||
Bei Betriebsaufnahme beschäftigte die Pferdebahn 24 Mann, die mit 31 Pferden arbeiteten. Das Depot befand sich in der Alten Bergheimer Straße bei der Endstelle Römerstraße. | Bei Betriebsaufnahme beschäftigte die Pferdebahn 24 Mann, die mit 31 Pferden arbeiteten. Das Depot befand sich in der Alten Bergheimer Straße bei der Endstelle Römerstraße. | ||
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Zum 1.4.1887 wurde für die Steigung zwischen [[Theaterstraße (Heidelberg)|Theaterstraße]] und dem damaligen ''Ludwigsplatz`'' (heute [[Universitätsplatz (Heidelberg)|Universitätsplatz]] ein Vorspanndienst mit einem zweiten Pferd eingerichtet. | Zum 1.4.1887 wurde für die Steigung zwischen [[Theaterstraße (Heidelberg)|Theaterstraße]] und dem damaligen ''Ludwigsplatz`'' (heute [[Universitätsplatz (Heidelberg)|Universitätsplatz]] ein Vorspanndienst mit einem zweiten Pferd eingerichtet. | ||
Die Gesellschaft, die bis dahin die Rechtsform einer Offenenen Handelsgesellschaft (OHG) hatte, wurde am | Die Gesellschaft, die bis dahin die Rechtsform einer Offenenen Handelsgesellschaft (OHG) hatte, wurde am 18.7.1887 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die nun die offizielle Bezeichnung ''Heidelberger Strassen- und Bergbahn Aktiengesellschaft (HSB)" trug. <ref>Basten und Jeanmaire, ''Heidelberger Strassenbahnen'', Villigen 1986, S. 5 - 8</ref> | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
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[[Kategorie:Unternehmen (Heidelberg)]] | |||
[[Kategorie:ÖPNV (Heidelberg)]] | [[Kategorie:ÖPNV (Heidelberg)]] |