Bearbeiten von „Institut für Biologische Verfahrenstechnik

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Das Institut für Biologische Verfahrenstechnik ist ein Institut der Fakultät für Verfahrens- und Chemietechnik der Hochschule Mannheim.
Das Institut für Biologische Verfahrenstechnik ist ein Institut der Fakultät für Verfahrens- und Chemietechnik der Hochschule Mannheim.
== Institutsleiter ==
Der 1955 in Freiburg/Breisgau geborene Peter M. Kunz studierte zunächst Siedlungswasserwirtschaft und Wasserbau an der TU Karlsruhe. Nach einem berufsbegleitenden Aufbaustudium der Biotechnologie schloss sich ein Promotionsstudium an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften in Karlsruhe an. Dort promovierte er auch im Jahr 1987 zum Dr. rer. pol. mit dem Thema „Prozessführung von Kläranlagen – Technisch-wirtschaftliche Optimierung“.
Im selben Jahr wurde er auf die Professur für Grundlagen und angewandte Verfahrenstechnik an die damalige Fachhochschule für Technik in Mannheim berufen.
Gleichzeitig baute er als wissenschaftlicher Leiter das Beratungsbüro Bio-Logik-Control mit Sitz in Karlsruhe auf, das mittlerweile in Mannheim ansässig ist.
Kurz nachdem Peter M. Kunz 1987 vom Fraunhofer Institut in Karlsruhe an die damalige Fachhochschule für Technik Mannheim (heute [[Hochschule_Mannheim|Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Technik]], Mannheim) kam, gründete er zum 1.1.1988 das Institut für Biologische Verfahrenstechnik, das er bis heute leitet.
Im Juli 1995 wurde Peter M. Kunz zum Professor für Biologische Reaktionstechnik sowie Umwelttechnik an der inzwischen neu fusionierten Hochschule für Technik und Gestaltung, der Fachhochschule Mannheim, ernannt.
Kurz darauf erfolgte 1998 die Gründung des Beratungsbüros Life-and-WorkScience-International, dem er bis heute als wissenschaftlicher Leiter vorsteht.
Stets versuchte er, die Leidenschaft für seine Arbeit auf dem Gebiet der Bioverfahrenstechnik, aber auch im Zusammenhang mit Optimierungs- und Veränderungsprozessen in Industrie und Wissenschaft an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere aber auch an seine Studierenden weiterzugeben und sie so mit dem Feuer der Begeisterung, das er bis heute in sich trägt „anzuzünden“. Seine ganzheitliche Sicht auf die Zusammenhänge zwischen Biologie und Technik, die die Bionik zu einem seiner zahlreichen Steckenpferde machte, mündeten schließlich in dem weithin beachteten Bionik-Kongress Baden-Württemberg, den er aus der Taufe hob und bisher vier Mal erfolgreich organisierte. Die 5. Wiederholung des Bionik-Kongresses vom 03.-04.05.2021 ist bereits in Planung.
Die Lösungen für bioverfahrenstechnische Probleme in der Industrie, die er zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch im Rahmen von studentischen Arbeiten fand, sorgten weithin für Beachtung; seine Erfahrung und sein Wissen – insbesondere auf dem Gebiet der Wasseraufbereitung und Wasserversorgung waren und sind weltweit geschätzt.
Seit Dezember 1990 ist Prof. Kunz bei der IHK öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Beurteilung von Produktions- und Rückgewinnungsverfahren.
Prof. Kunz war überdies langjährig Präsident der IWAO (International Water Aid Organisation).
Neben der angewandten Forschung lag ihm die Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses immer besonders am Herzen. Hunderte Diplom-, Master-, Bachelor-, Promotions- und Studienarbeiten brachte er erfolgreich zum Abschluss.
Aus der Feder von Peter M. Kunz stammen neun Bücher, davon 3 als Herausgeber; über 200 Zeitschriften-Veröffentlichungen, weit über 500 Vorträge und Poster sowie im Zeitraum von 1991 bis 1996 20 Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen stehen auf seiner Erfolgsliste. Daneben hat er weit über 100 Seminare geleitet, sowohl Firmen-intern als auch übergreifend; mehr als 100 Workshops fanden unter seiner Leitung statt. 
Zum Ende des Wintersemesters 2020/2021 wird Peter M. Kunz die Hochschule Mannheim in den wohlverdienten Ruhestand verlassen. Wir sind uns sicher, dass er die freigewordene Zeit nutzen wird, um sich unter anderem neuen Aufgaben widmen können.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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'''Waschen mit Mikroorganismen'''
'''Waschen mit Mikroorganismen'''
Fermentativ gewonnene, mikrobielle Enzyme und Tenside sind bereits seit langem Bestandteile vieler Waschmittel, um deren Reinigungsleistung zu erhöhen [<ref>Hoogerheide, J.C. (1968). Die Entwicklung von Enzymen zur Verwendung in Waschmitteln. Fette, Seifen, Anstrichmittel 70 (10), 743-748. </ref>]. Die Entwicklung von Enzymen zur Verwendung in Waschmitteln. Fette, Seifen, Anstrichmittel 70 (10), 743-748. ]. Es gibt aber spezielle Flecken (Anschmutzungen), die beim Waschen „einfach nicht rausgehen“, wie die Hausfrau zu sagen pflegt, Tomatensoße oder Curry, um Beispiele zu nennen. In der Natur findet man Organismen, die die typischen, farbgebenden Substanzen der Flecken, wie Carotinoide, Lycopine oder Curcumin, als Nahrungssubstrat nutzen. Es stellte sich daher die Frage, ob mit Mikroorganismen direkt Wascherfolge erzielt werden können, wenn solche Mikroorgansimen-Populationen dem Waschprozess zugegeben werden. Dadurch könnten vorgeschaltete Aufarbeitungen zur Gewinnung von Enzymen und deren Aufreinigung eingespart und damit der Waschprozess nachhaltiger gestaltet werden. Daher wurden Anschmutzungen ausgewählt, diese künstlich hergestellt und Mikroorganismen-Mischkulturen auf den entsprechenden Substraten angezüchtet sowie weitere Organismen basierend auf Rechercheergebnissen zugesetzt. Die Fleckentfernung von Standard-Anschmutzungen auf Baumwollgewebe wurde sowohl im flüssigen Medium als auch in Form eines Pastenwaschtests mittels L*a*b*-Farbwerten entsprechend dem Hunter Lab-Farbraum beurteilt. Insbesondere beim direkten Einsatz der Organismen-Mischkulturen auf dem Gewebe (Waschpaste), konnte bei einigen Anschmutzungen eine deutliche Aufhellung im Vergleich mit reinem Detergenz als Referenz festgestellt werden.
Fermentativ gewonnene, mikrobielle Enzyme und Tenside sind bereits seit langem Bestandteile vieler Waschmittel, um deren Reinigungsleistung zu erhöhen [Hoogerheide, J.C. (1968). Die Entwicklung von Enzymen zur Verwendung in Waschmitteln. Fette, Seifen, Anstrichmittel 70 (10), 743-748. ]. Es gibt aber spezielle Flecken (Anschmutzungen), die beim Waschen „einfach nicht rausgehen“, wie die Hausfrau zu sagen pflegt, Tomatensoße oder Curry, um Beispiele zu nennen. In der Natur findet man Organismen, die die typischen, farbgebenden Substanzen der Flecken, wie Carotinoide, Lycopine oder Curcumin, als Nahrungssubstrat nutzen. Es stellte sich daher die Frage, ob mit Mikroorganismen direkt Wascherfolge erzielt werden können, wenn solche Mikroorgansimen-Populationen dem Waschprozess zugegeben werden. Dadurch könnten vorgeschaltete Aufarbeitungen zur Gewinnung von Enzymen und deren Aufreinigung eingespart und damit der Waschprozess nachhaltiger gestaltet werden. Daher wurden Anschmutzungen ausgewählt, diese künstlich hergestellt und Mikroorganismen-Mischkulturen auf den entsprechenden Substraten angezüchtet sowie weitere Organismen basierend auf Rechercheergebnissen zugesetzt. Die Fleckentfernung von Standard-Anschmutzungen auf Baumwollgewebe wurde sowohl im flüssigen Medium als auch in Form eines Pastenwaschtests mittels L*a*b*-Farbwerten entsprechend dem Hunter Lab-Farbraum beurteilt. Insbesondere beim direkten Einsatz der Organismen-Mischkulturen auf dem Gewebe (Waschpaste), konnte bei einigen Anschmutzungen eine deutliche Aufhellung im Vergleich mit reinem Detergenz als Referenz festgestellt werden.


'''Biologisches Enthärten mit Muscheln'''
'''Biologisches Enthärten mit Muscheln'''
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'''Wasserkonservierung mittels antimikrobieller Pflanzenstoffe'''
'''Wasserkonservierung mittels antimikrobieller Pflanzenstoffe'''
Aktuell beschäftigt sich die Arbeitsgruppe des Instituts mit dem Einsatz antimikrobieller Naturstoffe zur Konservierung von Trinkwasser. In ersten Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Extrakte ausgewählter Wurzeln, Baumrinden und Blüten dazu geeignet waren, sowohl gram-positive als auch gram-negative Keime im Wachstum zu hemmen, wie mit Hemmhoftests [<ref>Youssef, A. (2020). Natürliche antimikrobielle Substanzen für den Einsatz in Falt-Kanistern zur Wasserkonservierung in einem Notfall-Wasserkoffer. Projektarbeit Hochschule Darmstadt</ref>]. Natürliche antimikrobielle Substanzen für den Einsatz in Falt-Kanistern zur Wasserkonservierung in einem Notfall-Wasserkoffer. Projektarbeit Hochschule Darmstadt];[<ref>Kunz, P.M., Mulyawati, A., Schäfer, A., Schilling, S., Sommer, I., Störiko, M. (2016). Endbericht KVS-Feasibility-Studie Antimikrobielle Substanzen aus Baumrinden. </ref>] ebenso wie durch Wachstumsversuche in Müller-Hinton-Medium [<ref>Yongyat, P. (2019). Antimikrobielle Substanzen für den Einsatz in Faltkanistern zur Wasserkonservierung in einem Notfall-Wasserkoffer. Studienarbeit Hochschule Mannheim, Institut für Biologische Verfahrenstechnik</ref>] belegt werden konnte. Weitere Untersuchungen folgen. Wässrige Extrakte von Eichenholzschnitzeln z.B. wiesen gegenüber Pseudomonas oleovorans eine Minimale Hemmkonzentration MHK von 0,14 mg/mL, gegenüber Acinetobacter sp. von 1,14 mg/mL auf [<ref>Kunz, P.M., Schilling, S. (2018). Antimikrobielle Substanzen aus Pflanzen, speziell aus Baumrinden. Jahrbuch Oberflächentechnik 74, 216-235.</ref>].
Aktuell beschäftigt sich die Arbeitsgruppe des Instituts mit dem Einsatz antimikrobieller Naturstoffe zur Konservierung von Trinkwasser. In ersten Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Extrakte ausgewählter Wurzeln, Baumrinden und Blüten dazu geeignet waren, sowohl gram-positive als auch gram-negative Keime im Wachstum zu hemmen, wie mit Hemmhoftests [Youssef, A. (2020). Natürliche antimikrobielle Substanzen für den Einsatz in Falt-Kanistern zur Wasserkonservierung in einem Notfall-Wasserkoffer. Projektarbeit Hochschule Darmstadt];[<ref>Kunz, P.M., Mulyawati, A., Schäfer, A., Schilling, S., Sommer, I., Störiko, M. (2016). Endbericht KVS-Feasibility-Studie Antimikrobielle Substanzen aus Baumrinden. </ref>] ebenso wie durch Wachstumsversuche in Müller-Hinton-Medium [<ref>Yongyat, P. (2019). Antimikrobielle Substanzen für den Einsatz in Faltkanistern zur Wasserkonservierung in einem Notfall-Wasserkoffer. Studienarbeit Hochschule Mannheim, Institut für Biologische Verfahrenstechnik</ref>] belegt werden konnte. Weitere Untersuchungen folgen. Wässrige Extrakte von Eichenholzschnitzeln z.B. wiesen gegenüber Pseudomonas oleovorans eine Minimale Hemmkonzentration MHK von 0,14 mg/mL, gegenüber Acinetobacter sp. von 1,14 mg/mL auf [<ref>Kunz, P.M., Schilling, S. (2018). Antimikrobielle Substanzen aus Pflanzen, speziell aus Baumrinden. Jahrbuch Oberflächentechnik 74, 216-235.</ref>].


'''Biologisches Entlacken'''
'''Biologisches Entlacken'''

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