Bearbeiten von „Rolf Engelbrecht

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'''Rolf Engelbrecht''' (* [[17. Juni]] [[1904]] in Bischweiler im [[Elsaß]]; † [[26. April]] [[1966]] in Überlingen) war der erste frei gewählte Oberbürgermeister der Stadt [[Weinheim]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].
'''Rolf Engelbrecht''' (geboren am 17. Juni [[1904]] in Bischweiler im Elsaß, gestorben am 26. April [[1966]] in Überlingen) war der erste frei gewählte Oberbürgermeister der Stadt [[Weinheim]] nach dem 2. Weltkrieg.


== Leben und politische Laufbahn ==
== Leben und politische Laufbahn ==
Rolf Engelbrecht wurde 1904 als zweiter Sohn des Chirurgen Hans Engelbrecht und dessen Ehefrau Luise, geborene Aronstein, geboren.  
Rolf Engelbrecht wurde 1904 als zweiter Sohn des Chirurgen Hans Engelbrecht und dessen Ehefrau Luise, geborene Aronstein, geboren.  


Weil der Vater mütterlicherseits Jude gewesen war, galt Engelbrecht nach der Rasseideologie der Nationalsozialisten als "Vierteljude" (nach einer anderen Mitteilung als "Halbjude"<ref>Mitteilung von Dr. Heinz Schmitt in der Diskussion zum Vortrag von [[Angela Borgstedt]], ''Die Verdrängung und Entrechtung jüdischer Rechtsanwälte des Oberlandesgerichtsbezirks Karlsruhe'' vor der ''Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein e.V.'', im Internet unter [http://www.ag-landeskunde-oberrhein.de/index.php?id=p434v]</ref>), was dazu führte, dass ihm 1933 die Zulassung als Rechtsanwalt entzogen wurde. Engelbrecht arbeitete dann in einer Versicherungsgesellschaft und lehnte es später ab, die ihm wieder eröffnete Möglichkeit der Wiederzulassung als Anwalt zu nutzen (der [[Paul von Hindenburg|Reichspräsident]] und der [[Robert Wagner|Gauleiter]] hatten interveniert).
Weil der Vater mütterlicherseits Jude gewesen war, galt Engelbrecht nach der Rasseideologie der Nationalsozialisten als "Vierteljude" (nach einer anderen Mitteilung als "Halbjude"<ref>Mitteilung von Dr. Heinz Schmitt in der diskussion zum Vortrag von Angela Borgstedt, ''Die Verdrängung und Entrechtung jüdischer Rechtsanwälte des Oberlandesgerichtsbezirks Karlsruhe'' vor der ''Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein e.V.'', im Internet unter [http://www.ag-landeskunde-oberrhein.de/index.php?id=p434v]</ref>), was dazu führte, dass ihm 1933 die Zulassung als Rechtsanwalt entzogen wurde. Engelbrecht arbeitete dann in einer Versicherungsgesellschaft und lehnte es später ab, die ihm wieder eröffnete Möglichkeit der Wiederzulassung als Anwalt zu nutzen (der Reichspräsident und der Gauleiter hatten interveniert).


Nachdem die Mutter 1938 in die Niederlande emigriert war und die niederländische Staatsangehörigkeit angenommen hatte, sich aber nach der Besetzung durch deutsche Truppen von der Besatzungsmacht bedroht sah, emigrierte auch Engelbrecht 1942 in die Niederlande, um seine Mutter zu schützen. In Amsterdam arbeitete er eine Zeit lang für eine Versicherungsgesellschaft. Seine Mutter überlebte in der Illegalität dank der vom Sohn gekauften Lebensmittelmarken.
Nachdem die Mutter 1938 in die Niederlande emigriert war und die niederländische Staatsangehörigkeit angenommen hatte, sich aber nach der Besetzung durch deutsche Truppen von der Besatzungsmacht bedroht sah, emigrierte auch Engelbrecht 1942 in die Niederlande, um seine Mutter zu schützen. In Amsterdam arbeitete er eine Zeit lang für eine Versicherungsgesellschaft. Seine Mutter überlebte in der Illegalität dank der vom Sohn gekauften Lebensmittelmarken.


Nach Kriegsende kehrte Engelbrecht nach Deutschland zurück. Von 1945 bis [[1948]] war er als Landespolizeidirektor für die Landesverwaltung [[Baden (Land)|Badens]] tätig.
Nach Kriegsende kehrte Engelbrecht nach Deutschland zurück. Von 1945 bis 1948 war er als Landespolizeidirektor für die Landesvewaltung Baden tätig.


Bei der Oberbürgermeisterwahl am [[1. Februar|1.]] und [[8. Februar]] 1948 erhielt der von der ''Parteilosen Wählervereinigung Weinheim'' (PWV) unterstützte Engelbrecht jeweils die meisten Stimmen und war somit zum Oberbürgermeister gewählt.  
Bei der Oberbürgermeisterwahl am 1.und 8. Februar 1948 erhielt der von der ''Parteilosen Wählervereinigung Weinheim'' (PWV) unterstützte Engelbrecht jeweils die meisten Stimmen und war somit zum Oberbürgermeister gewählt.  
Zu den dringendsten Aufgaben der Kommunalverwaltung gehörte die Aufnahme von Heimatvertriebenen, die Schaffung von Wohnraum und die Instandsetzung von Straßen. Später (Engelbrecht wurde 1954 und 1966 wiedergewählt) kamen die Kanalisierung des [[Grundelbach]]es, die Erweiterung des Krankenhauses, die Erschließung von Neubaugebieten, die Aussiedlung von Landwirten, der Bau von Schulhäusern, Sportstätten und Brücken hinzu, ferner die Schaffung und der Ausbau von Kulturangeboten.
Zu den dringendsten Aufgaben der Kommunalverwaltung gehörte die Aufnahme von Heimatvertriebenen, die Schaffung von Wohnraum und die Instandsetzung von Straßen. Später (Engelbrecht wurde 1954 und 1966 wiedergewählt) kamen die Kanalisierung des [[Grundelbach|Grundelbaches]], die Erweiterung des Krankenhauses, die Erschließung von Neubaugebieten, die Aussiedlung von Landwirten, der Bau von Schulhäusern, Sportstätten und Brücken hinzu, ferner die Schaffung und der Ausbau von Kulturangeboten.


[[1958]] begründete Engelbrecht zusammen mit seinem französischen Amtskollegen Fleury Mitifiot die Städtepartnerschaft mit der Stadt [[Cavaillon]] in [[Frankreich]].
1958 begründete engelbrecht zusammen mit seinem französischen Amtskollegen Fleury Mitifiot die Städtepartnaerschaft mit der Stadt [[Cavaillon]] in Frankreich.


Am 26. April 1966, kurz nach seiner zweiten Wiederwahl als Oberbürgermeister, starb Engelbrecht an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
Am 26. April 1966, kurz nach seiner zweiten Wiederwahl als Oberbürgermeister, starb Engelbrecht an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
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Nach Rolf Engelbrecht sind das [[Rolf-Engelbrecht-Haus]] in Weinheim und der [[Rolf-Engelbrecht-Preis]] benannt.
Nach Rolf Engelbrecht sind das [[Rolf-Engelbrecht-Haus]] in Weinheim und der [[Rolf-Engelbrecht-Preis]] benannt.


== Literatur ==
== Literatur und Presseberichte ==
* Heinz Keller: ''Weltoffen und bürgernah – zum 100. Geburtstag von Rolf Engelbrecht (1904–1966)'', in: „Unser Museum“ (Mitteilungen des Förderkreises des Museums Weinheim), 15. Jahrgang (2004), Seite 25&nbsp;f.
* Günther Grosch, ''Um diesen OB wurde Weinheim beneidet'', Rhein-Neckar-Zeitung vom 14. April 2015, Seite 3
* derselbe<!--Heinz Keller-->: ''Rolf Engelbrecht (1904–1966) – ein Nachruf zum 50. Todestag'', in: „Unser Museum“, 27. Jahrgang (2016), Seiten 15–19


Presseberichte
== Einzelnachweise ==
* Günther Grosch: ''Um diesen OB wurde Weinheim beneidet'', in [[Rhein-Neckar-Zeitung]] vom 14. April 2015, Seite 3
<references/>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*{{LBW-P|33632}}
* [http://www.freie-waehler-weinheim.de/geschichte/1947-1950.html ''Die Freien Wähler Weinheim von 1947 bis 1997'', Festschrift aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums; von Dr. Helmut Pönisch]
* [http://www.freie-waehler-weinheim.de/geschichte/1947-1950.html ''Die Freien Wähler Weinheim von 1947 bis 1997'', Festschrift aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums; von Dr. Helmut Pönisch]
* [http://www.jahrgang1958.de/Chronik/cavaillon1.htm Weinheim 1958de]
* [http://www.jahrgang1958.de/Chronik/cavaillon1.htm Weinheim 1958de]


== Einzelnachweise ==
<references/>
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[[Kategorie:Jurist]]
[[Kategorie:Rechtsanwalt]]
[[Kategorie:Oberbürgermeister]]
[[Kategorie:Person (Weinheim)]]
[[Kategorie:Person (Weinheim)]]
[[Kategorie:Geboren 1904]]
[[Kategorie:Politiker]]
[[Kategorie:Gestorben 1866]]
[[Kategorie:Mann]]

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