Diskussion:Hans Knapp: Unterschied zwischen den Versionen

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(kein Unterschied)

Version vom 29. Dezember 2008, 21:11 Uhr

Hier Auszüge aus dem Buch von Hans Knapp:

Klouwe: Kloben; 1. Haken, der als Halterung diente; 2. ungehobelter Kerl; mhd. klobe = gespaltenes Holz zum Festhalten; nhd. Kloben = Holzklotz, dickes Holzscheit.

Kligga: Klicker; kleine Spielkugeln aus Ton; ahd. kluckul = Kugel, Verkleine-rung: clucli.

Knepsgroaina: Knöpfegreiner = Geizhals, einer, der schon wegen eines verlore¬nen Knopfes weint.

Knebbeleskraut: Knöpfchenkraut = Rosenkohl; auch Kneddlchaskraut. Knippl: Knoten in Faden, Leine, Seil; von knüpfen. Knipplholz: Knüppelholz = ungespaltene Stammstücke. knicksisch: geizig; von knickerig. Knoddl: Roßäpfel; von Knödel

Lumbeseckl (letztes „e“ geschl.): Abwandlung des Schmähwortes Lumbesack; eine kleine Episode: der „Lumbe“, ein Mann mit diesem Spitznamen kam einst beim „Sonnewertspeter“ vorbei und rief diesem zu: „Na, Staches, wie geht's?“ Der Peter war um die Revanche nicht verlegen und rief stark gedehnt zurück: „Lumbig, lumbig!“


Rund ums Geld, um Arbeit und Besitz

„Wu Geld is, is de Deiwl, un wu koans is, issa zwaamol“, so philosophiert der Volksmund für die goldene Mitte zwischen Armut und Reichtum. Manche sind aufs Geld versessen, wie „de Deiwl uff die arem.Seel“. Ihr Widerspruch lautet: „Wanns Ee(r)n (Ernte) ist, muß ma schneire“, womit sie auch das Wuchern miteinschließen. Von unseriösen Geschäften leitet sich der Tadel ab: „Der kimmt rum wie's bäis Geld“. Bei dem einen „dud alles“, aber der andere „verliert sein Hinnarre“ noch, der hat „Bech an de Finger“. Für das „Wasser in den Rhein tragen“ hatten die Viernheimer noch parat, einer fetten Gans das „Loch schmee(r)n“. Manche rechnen den anderen das „Käsebrot im Leib“ aus, „nehmen es vun de Lewendige“ „ziehen jemand bis uffs Hemm“ aus und haben deshalb „Geld zu fresse“ bzw. „Geld wie Haai (Heu)“. Wo schon Tauben sind „do flieje Dauwe hie“, entspricht dem bekannten Sprichwort: „Wo viel ist, kommt noch mehr hin“. Andere dagegen „häwwe nix druff“, bei denen fehlt es an „alle Ecke un Enne“ (Enden), da ist „hinne un vorne nix do“. Wenn jemand zu arg „zoppe“ will, bekommt er eventuell zu hören: „Ja, sou dick hämmas jetzt doch net sitze!“ „Wu hoscht's n hiegelegt?“ so kann die Aufforderung zum Bezahlen lauten. Unter Umständen muß einer bezahlen, „bis er schwarz wird“. Wurde jemand gefragt, warum er irgendein Geschäft, irgendeine Situation nicht wahrgenommen habe, so kam früher unter Umständen die Antwort: „Mir warn die Händ net gewäsche dezu.“ Die Enthaltung vom endgültigen Urteil über ein längerfristiges Geschäft kam manchmal so zu Ausdruck: „In de letschte Dutt werd sich alles finne!“ Mit „Dutt“ wurde auf die Zahltüte angespielt. „Schee Wedda un nix druff“, so wurde der Widerspruch zwischen der Unternehmungs-lust und dem vorhandenen Loch im Geldbeutel gedeutet. Die Alten sprachen einst von Schnecken, die „schun ganze Haisa gfresse häwwe“, weil manche ihr ganz „Gee(r)schtl“ hintrugen und später dann nichts mehr zu nagen und zu beißen hatten. Bei manchen Familien mußte alles mithelfen, „was Bee“ (Beine) hatte, sonst hätten sie das Brot „net iwwa Nacht“ gehabt. Bei denen, die so arm waren, daß sie „im Schlof gegreint“ haben, gab es nur „Soubrot“ (ohne Belag) und in deren Suppe haben „mee Aage nei(n) geguckt wie raus“. Gemeint waren in diesem Falle die Fettaugen. Es gab Leute, die waren „zäh wie juchte“, sie drehten den „Penning dreimol rum“, die waren „vum Stamm Nemm“ und nicht „vum Stamm Geb“. Andere wiederum „schmeiße“ jemand das Geld „in die Rippe“, die gäben „ihrn Hinnarre“ noch her. Diese brauchen sich nicht zu wundern, daß sie eines Tages aus dem „letschte Loch pfeife“ und man ihnen „de letschte Penning“ aus der Tasche geholt hat. Viele müssen die Erfahrung machen, daß, wer zuerst gewinnt, „hinne blinn“ wird, andere wieder sagen sich „hinne steche die Biene!“ Leute, die „net vun Schaffhause“ sind, die reißen sich kein Bein raus und „kumme deshalb auch zu nix“. Sie wolle sich „net dreckig“ mache und denken womöglich: „Vum viele Schaffe verrecke die Gäul.“ Die Fleißigen dagegen rennen herum wie dem „Ehatt sein Keeskuche“, die können „siwwe Händ“ brauchen und könnten sich „grad verdale“. Sie halten sich darüber auf, daß manchmal mehr Leute zuschauen als arbeiten: „Mee Guck wie Schaff!“ Es gibt auch Variationen zum Sprichwort vom „Spatz in der Hand“ und der „Taube auf dem Dach“: „Bessa ä halb Aig wie ä leeri Schal“ oder: „Bessa gelei'at wie ganz gefei'at“ = besser ein bißchen was getan wie gar nichts (gefeiert). „Ba dem kalbt sogar de Holzschlegl uffin Speicher“, hieß es über jemand, dem alles glückte. – „Ä Gewidda un koan Räje“, sagte man wenn sich trotz aller Bemühungen der Erfolg nicht einstellte. Die frühere Bescheidenheit bekundet das Wort: „Ä Kuh deckt alle Armut zu“. – Gefrozzelt wurden solche, die „mit de grouße Hunde pisse geh wolle, awwa ihr Beeche (Beinchen) net häiwe könne.“ Ihnen wurde „gut zugeredt't“, doch „Fuß ba Mol“ (Mal Grenzlinie) zu halten. Ganz materiell eingestellt waren Leute, die für bare Münze hielten: „Weiwa arg „zoppe“ will, bekommt er eventuell zu hören: „Ja, sou dick hämmas jetzt doch net sitze!“ „Wu hoscht's n hiegelegt?“ so kann die Aufforderung zum Bezahlen lauten. Unter Umständen muß einer bezahlen, „bis er schwarz wird“. Wurde jemand gefragt, warum er irgendein Geschäft, irgendeine Situation nicht wahrgenommen habe, so kam früher unter Umständen die Antwort: „Mir warn die Händ net gewäsche dezu.“ Die Enthaltung vom endgültigen Urteil über ein längerfristiges Geschäft kam manchmal so zu Ausdruck: „In de letschte Dutt werd sich alles finne!“ Mit „Dutt“ wurde auf die Zahltüte angespielt. „Schee Wedda un nix druff“, so wurde der Widerspruch zwischen der Unternehmungs-lust und dem vorhandenen Loch im Geldbeutel gedeutet. Die Alten sprachen einst von Schnecken, die „schun ganze Haisa gfresse häwwe“, weil manche ihr ganz „Gee(r)schtl“ hintrugen und später dann nichts mehr zu nagen und zu beißen hatten. Bei manchen Familien mußte alles mithelfen, „was Bee“ (Beine) hatte, sonst hätten sie das Brot „net iwwa Nacht“ gehabt. Bei denen, die so arm waren, daß sie „im Schlof gegreint“ haben, gab es nur „Soubrot“ (ohne Belag) und in deren Suppe haben „mee Aage nei(n) geguckt wie raus“. Gemeint waren in diesem Falle die Fettaugen. sterwe koa Vaderwe, Gailvarrecke groußa Schrecke.“ Irgendwie auf die Arbeit bezogen sind noch einige andere Redensarten. So der Vergleich des Händlers mit dem Arbeiter: „Ä Handlang g'hannlt is bessa als armslang gschafft.“ Meist wurde dabei mit der zweiten Hand die Handlänge und die Armlänge markiert und nur gesagt: „Soviel gehandelt ist besser als soviel geschafft.“ Daß man es durch Fleiß zu etwas bringen kann, besagt die Feststellung: „Kloa un wacka baut aa in Acka“ = klein und wacker baut auch einen Acker. Von Faulheit und Bequemlichkeit spricht das original Viernheimer Wort: „Der ,Ha Loß', der ,Gut Genung' und der, Wart ä Weil' sind die drei schlechteste Kerle.“ Der eine sagt, „ach laß es“, der andere meint, „ist mir gut genug“, und der Dritte, „wart noch eine Weile“. Manchmal kam „die Brieh dei'ara wie die Brogge“, was heißen sollte, daß das Drumherum teurer war als die eigentliche Sache. Was „gschenkt zu dei'a“ war, das war nicht viel wert. Den hohen Wert des Geldes veranschaulichte die Wendung: „Für's Geld kriggscht Zucker in die Dutt“ = Zucker in die Tüte. Dieses Wort stammt zweifellos aus einer Zeit, da die Verpackungen von heutzutage noch nicht üblich waren. Wenn jemand nicht sagen wollte, für welchen Preis er etwas bekommen hatte, dann meinte er: „Für Geld un gure Wort, wie ich's ghatt häb, bin ich fort.“ War jemand Hilfe zuteil geworden, so fügte er seinem „Dankeschön“ unter Umständen das Versprechen hinzu: „Ich schmeiß dir aa wie'a mol in Stea in de Gaa(r)de“ = ich werf dir auch mal wieder einen Stein in den Garten. Noch heute klingt dem Verfasser das Wort der Mutter in den Ohren: „Do muß ma joo zwaa Haisa huu“ = da muß man ja zwei Häuser haben. Damit hat sie oft das Ansinnen abgelehnt, sie möchte das Brot doch mit Marmelade und Butter bestreichen. Nachtrag: Es gibt Leute, die „sting'ge vor Geld“, bei denen der Wohlstand „die Wand nuff krawwlt“ – „do rapplt die Kass“, und es gibt andere, die „pfeife aus'm letschte Loch“, „die stobbe's oane Loch mim annarre zu“, „ba denne fehlt's an alle Ecke un Enne“ und solche, „die wu de Penning zwaamol rumdrehe messe“ bevor sie ihn ausgeben. Manche hatten „mehr Schulde wie de Hund Fläi.“ Wieder andere sind „dem Geld sein Na(rr)“, weil sie „net genung krie'je kenne“ und ihre Hände iwwaraal drin' wäsche“. Wird jemand begünstigt, so ist zu hören, daß man diesem „die Hase in die Kich jägt“. Hierzu das Gegenstück: „Den häwwe se hupse losse“ der hat nichts bekommen. Schätzt einer einen Kaufpreis viel zu niedrig, so sagt ihm sein Gesprächspartner veilleicht: „Ja, uhne die A(n)gfressene!“ „Setz dich, 's koscht koa Geld“, so wird man manchmal zum Platznehmen eingeladen.