Johann T’Serclaes von Tilly: Unterschied zwischen den Versionen

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== Die Belagerung und Einnahme Heidelbergs 1622 ==
== Die Belagerung und Einnahme Heidelbergs 1622 ==
Im Sommer 1621 ging Tilly daran, teilweise unterstützt durch spanische Truppen, die Kurpfalz zu erobern. In mehreren Schlachten konnte er die pfälzischen Truppen schlagen. Anfang April 1622 nahm er [[Neckargemünd]] ein.<ref>während die Feste Dilsberg standhielt, vgl. den Artikel ''Der Dilsberg wehrte sich "biß aufs Blut"'', in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 5. April 2012</ref>  Da die geplante Einnahme von Heidelberg, der Residenz des Kurfürsten, von Norde her erfolglos blieb, unternahm Tilly einen neuen Versuch von Süden. Auf dem Königstuhl, der Sprunghöhe, dem Gaisberg und bei Boxberg-Rohrbach wurden Lager errichtet und an den Hängen oberhalb der Stadt Artilleriestellungen und Laufgräben aufgeworfen.    Schlammmassen eines schweren Unwetters, die im Sommer 1622 Lager der bayerischen Truppen vor Heidelberg unter sich begruben, schufen und den bei  umfänglichen Grabungen gehobenen „Tilly-Schatz“ (ca. 300 Fundstücke) schufen. Der Fund gewährt einzigartige Einblicke in die Lebens- bzw. „Überlebensgemeinschaft“ eines Söldnerheers zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Die Fundstücke befinden sich im [[Kurpfälzisches Museum|Kurpfälzischen Museum]] in Heidelberg.
Im Sommer 1621 ging Tilly daran, teilweise unterstützt durch spanische Truppen, die Kurpfalz zu erobern. In mehreren Schlachten konnte er die pfälzischen Truppen schlagen. Anfang April 1622 nahm er [[Neckargemünd]] ein.<ref>während die Feste Dilsberg standhielt, vgl. den Artikel ''Der Dilsberg wehrte sich "biß aufs Blut"'', in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 5. April 2012</ref>  Da die geplante Einnahme von Heidelberg, der Residenz des Kurfürsten, von Norde her erfolglos blieb, unternahm Tilly einen neuen Versuch von Süden. Auf dem Königstuhl, der Sprunghöhe, dem Gaisberg und bei Boxberg-Rohrbach wurden Lager errichtet und an den Hängen oberhalb der Stadt Artilleriestellungen und Laufgräben aufgeworfen.    Schlammmassen eines schweren Unwetters, die im Sommer 1622 Lager der bayerischen Truppen vor Heidelberg unter sich begruben, schufen und den bei  umfänglichen Grabungen gehobenen „Tilly-Schatz“ (ca. 300 Fundstücke) schufen. Zwischen 1962 und 1984 konnte von Berndmark
Heukemes, dem damaligen Leiter der Archäologischen Abteilung am Kurpfälzischen Museum Heidelberg, dank der Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer westlich beziehungsweise südlich des Oberen Gaisberges ein umfangreiches Fundspektrum geborgen werden, das Waffenteile, Werkzeuge, Münzen und Keramik umfasst.
Nur ein Bruchteil dieses so genannten Tilly-Fundes ist bisher in Form eines Kataloges publiziert
worden.  Der Fund gewährt einzigartige Einblicke in die Lebens- bzw. „Überlebensgemeinschaft“ eines Söldnerheers zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Die Fundstücke befinden sich im [[Kurpfälzisches Museum|Kurpfälzischen Museum]] in Heidelberg.


Die Eroberung Heidelbergs gelang nach mehrwöchiger Belagerung am [[16. September]] [[1622]].
Die Eroberung Heidelbergs gelang nach mehrwöchiger Belagerung am [[16. September]] [[1622]].