David Pareus
David Pareus (* 30. Dezember 1548 in Frankenstein in Schlesien; † 15. Juni 1622 in Heidelberg) war ein reformierter Theologe.
Als Schüler wurde Pareus, der eigentlich Wängler hieß, von den krypto-Kalvinistischen Ideen Philipp Melanchthons geprägt. Ab 1566 kam er am Heidelberger Sapienzkolleg unter den Einfluss von Zacharias Ursinus, der der Hauptverfasser des Heidelberger Katechismus war. Nach dem Stidium war er Pfarrer an verschiedenen Orten der Pfalz, ferner war er als Leiter des Sapienzkollegs tätig. 1598 wurde Pareus Professor für Altes Testament, 1603 für das Neue Testament. 1599, 1611 und 1619 war er Rektor der Universität. Nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges floh er aus Heidelberg, nach seiner Rückkehr starb er 1622.
Pareus war der bedeutendste Theologe der Pfalz in seiner Zeit. 1587/88 gab er mit der Neustädter Bibel die erste deutschsprachige reformierte Bibel heraus. Er verteidigte in zum Teil polemischen Schriften die reformierte Lehre gegenüber den Lutheranern; nachdem er jedoch angesichts des Erstarkens der Gegenreformation in den Jesuiten den Hauptgegner auch der Reformierten erblickte, trat er in seinen Schriften, vor allem in seinem Hauptwerk Irenicum für eine Verständigung zwischen Reformierten und Lutheranern ein.