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Nach dem Studium des Hüttenwesens wurde Victor (Mordechai) G. in Heidelberg promoviert, wo er sich auch habilitierte. [[1889]] ließ sich das frisch verheiratete Paar in Heidelberg nieder. Victor Goldschmidt wurde durch seine Arbeiten in der Kristallographie weltbekannt. Er war Honorarprofessor an der Universität Heidelberg. Victor Goldschmidt verstarb 1933 achtzigjährig. | |||
Beide Eheleute, vielseitig interessiert, gründeten 1919 die „Josefine und Eduard von Portheim-Stiftung für Wissenschaft und Kunst“, die bis heute fortbesteht. In der Trägerschaft der Stiftung befindet sich das Heidelberger [[Völkerkundemuseum]] am Anfang der [[Hauptstraße (Heidelberg)|Hauptstraße]]. Das Gebäude neben der Herrenmühle mit seiner großen Terrasse fällt durch die Bootssammlung im Gewölbe darunter, visavis vom [[Neckar]]ufer, auf. Victor Goldschmidts umfangreiche Sammlungen bilden den Gründungsbestand des Museums. | |||
[[Leonie Goldschmidt|Leonie G.]] wurde in Prag als eine ''von Portheim'' geboren. Victor, der sie von Kindesbeinen an kannte, in Mainz. Beide hatten jüdische Vorfahren und waren getauft: Leontine katholisch, Victor evangelisch. Leontine Goldschmidt wählte am 25. August 1942 mit 79 Jahren den Freitod, um dem Transport in das Konzentrationslager Theresienstadt zu entgehen. | |||
== Umbenennung == | == Umbenennung == | ||
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== Zu Treitschke (1834–1896) == | == Zu Treitschke (1834–1896) == | ||
Nach einer Promotion zum Dr. iur. und der eher philosophiegeschichtlichen Habilitation wurde er 1863 zum ''außerordentlichen Professor'' für Staatswissenschaften in Freiburg ernannt. [[1866]] wurde er auf eine ordentliche Professur für Geschichte und Politik an der Universität Kiel und 1867 an der [[Universität Heidelberg]] berufen, 1873 in Berlin. 1886 wurde Treitschke offizieller Hofhistoriograph des preußischen Staates (will sagen, dass er wegen seiner überdeutlich lobenden Worte dazu gemacht wurde). Treitschke war davor auch Mitglied des Reichstags (von 1871 bis 1884). | Nach einer Promotion zum Dr. iur. und der eher philosophiegeschichtlichen Habilitation wurde er 1863 zum ''außerordentlichen Professor'' für Staatswissenschaften in Freiburg ernannt. [[1866]] wurde er auf eine ordentliche Professur für Geschichte und Politik an der Universität Kiel und 1867 an der [[Universität Heidelberg]] berufen, 1873 in Berlin. 1886 wurde Treitschke offizieller Hofhistoriograph des preußischen Staates (will sagen, dass er wegen seiner überdeutlich lobenden Worte dazu gemacht wurde). Treitschke war davor auch Mitglied des Reichstags (von 1871 bis 1884). Treitscke pries in seinen Schriften den 1871 entstandenden preußisch-deutschen Nationalstaat und das Haus Hohenzollern und wetterte gegen die "Reichsfeinde". So wandte wer sich gegen die Einwanderung von Juden aus Osteuropa und verfasste antisemitische Pamphlete. | ||
Von Treitschke stammt der von den Nazis weit verbreitete Satz „Die Juden sind unser Unglück“, der allerdings für seine publizistischen Beiträge in seiner Zeit durchaus typisch war. Seine Werke werden von Wikipedia und dem Project Gutenberg nachgewiesen. | Von Treitschke stammt der von den Nazis weit verbreitete Satz „Die Juden sind unser Unglück“, der allerdings für seine publizistischen Beiträge in seiner Zeit durchaus typisch war. Seine Werke werden von Wikipedia und dem Project Gutenberg nachgewiesen. | ||
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== Hausnummern == | == Hausnummern == | ||
;1: Conceptaplan & Kalkmann Wohnwerte GmbH & Co. KG | ;1: Conceptaplan & Kalkmann Wohnwerte GmbH & Co. KG | ||
;3: KRUG & PARTNER GmbH Softwareentwicklung | ;3: ''[[Villa Gantier]]'', Archtiekt: [[Franz Sales Kuhn]] | ||
: KRUG & PARTNER GmbH Softwareentwicklung | |||
: United Network Development production company | : United Network Development production company | ||
: Zeichenweg TM, Marc Buhre | : Zeichenweg TM, Marc Buhre | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
*RNZ-Artikel: ''Heinrich von Treitschke: "Vater des modernen Antisemitismus." Nach dem Geschichtsprofessor ist eine Heidelberger Straße benannt - "Ein unerträgliches Ärgernis.'' | *RNZ-Artikel: ''Heinrich von Treitschke: "Vater des modernen Antisemitismus." Nach dem Geschichtsprofessor ist eine Heidelberger Straße benannt - "Ein unerträgliches Ärgernis.'' | ||
* Renate Marzolff: ''Leontine und Victor Goldschmidt.'' | * Renate Marzolff*: ''Leontine und Victor Goldschmidt.'' Mattes, 2007, 185 Seiten. ISBN 978-3930978984( * die Autorin, Dr. R. M. war nach dem Studium der Romanistik, Germanistik und Kunstgeschichte von 1968 bis 2001 Gymnasiallehrerin am [[Hölderlin-Gymnasium Heidelberg|Hölderlin-Gymnasium]]) | ||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
* {{Googlemap_Karte|Treitschkestraße,69115+Heidelberg}} | * {{Googlemap_Karte|Treitschkestraße,69115+Heidelberg}} |
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