Geschichte (Heidelberg): Unterschied zwischen den Versionen

 
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;[[1612]]: Vollendung des Englischen Baues im Schloss
;[[1612]]: Vollendung des Englischen Baues im Schloss
;[[1620]]: Anlage des [[Schloßgarten]]s
;[[1620]]: Anlage des [[Schloßgarten]]s
;[[1613]]-[[1619]]: Friedrich V. - Kurfürst, 1619/20 König von Böhmen, "Winterkönig"
;[[1613]]-[[1619]]: [[Friedrich V. (Pfalz)|Friedrich V.]] - Kurfürst, 1619/20 König von Böhmen, "Winterkönig"
;[[1613]]: Friedrich V. heiratet Elisabeth Stuart, die Tochter des Königs Jakob von England
;[[1613]]: Friedrich V. heiratet Elisabeth Stuart, die Tochter des Königs Jakob von England
;[[1622]]: Belagerung und Erstürmung Heidelbergs durch die Truppen [[Tilly]]s. Es folgt die zwangsweise Rekatholisierung der Bevölkerung (siehe auch: {{Weblink|de.wikisource.org/wiki/Belagerung_und_Einnahme_Heidelbergs_1622|Belagerung und Einnahme Heidelbergs 1622}})
;[[1622]]: Belagerung und Erstürmung Heidelbergs durch die Truppen [[Tilly]]s. Es folgt die zwangsweise Rekatholisierung der Bevölkerung (siehe auch: {{Weblink|de.wikisource.org/wiki/Belagerung_und_Einnahme_Heidelbergs_1622|Belagerung und Einnahme Heidelbergs 1622}})
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==1694 bis 1900 ==
==1694 bis 1900 ==
;[[1701]]: Grundsteinlegung zum heutigen [[Rathaus (Heidelberg)|Rathaus]]
;[[1701]]: Grundsteinlegung zum heutigen [[Rathaus (Heidelberg)|Rathaus]]
;[[1706]]: Errichtung einer Scheidemauer in der Heiliggeistkirche: den Chor erhalten die Katholiken, das Schiff die Reformierten (Zeichen für die Koexistens der Konfessionen)
;[[1706]]: Errichtung einer Trennmauer in der [[Heiliggeistkirche]]: den Chor erhalten die Katholiken, das Schiff die Reformierten  
;[[1720]]: Kurfürst [[Carl Philipp]] verlegt die Residenz der [[Kurpfalz]] nach [[Mannheim]]
;[[1720]]: Kurfürst [[Carl Philipp]] verlegt die Residenz der [[Kurpfalz]] nach [[Mannheim]]
;[[1751]]: Das [[Großes Fass|Große Fass]] (221 726 l) wird erbaut
;[[1751]]: Das [[Großes Fass|Große Fass]] (221 726 l) wird erbaut
;[[1775]]: Goethe in Heidelberg (von hier aus nach Weimar)
;[[1775]]: Goethe in Heidelberg (von hier aus nach Weimar)
;[[1827]]: Verkauf der Bildersammlung der [[Gebrüder Boissereé]] an König [[Ludwig I. von Bayern]] als Grundbestand der Alten Pinakothek in München.
;[[1827]]: Verkauf der Bildersammlung der [[Gebrüder Boissereé]] an König [[Ludwig I. von Bayern]] als Grundbestand der Alten Pinakothek in München.
;[[1840]]: Eröffnung der ersten badischen [[Eisenbahn]]linie [[Neckartal]]-Heidelberg-[[Mannheim]]
;[[1840]]: Eröffnung der ersten badischen Eisenbahnlinie [[Neckartal]]-Heidelberg-[[Mannheim]]
;[[1860]]: entdecken [[Robert Wilhelm Bunsen]] und [[Gustav Robert Kirchhoff]] die Spektralanalyse
;[[1860]]: entdecken [[Robert Wilhelm Bunsen]] und [[Gustav Robert Kirchhoff]] die Spektralanalyse
;[[1861]]: In der [[Weststadt (Heidelberg)|Weststadt]] entstehen die ersten Häuser und Villen
;[[1861]]: In der [[Weststadt (Heidelberg)|Weststadt]] entstehen die ersten Häuser und Villen
;[[1871]]: Geburt [[Friedrich Ebert]]s, des späteren 1. Reichspräsidenten  
;[[1871]]: Geburt [[Friedrich Ebert]]s, des späteren 1. Reichspräsidenten  
;[[1877]]: Friedrichs-Brücke (damals nach dem Füschden, heute [[Theodor-Heuss-Brücke]])
;[[1877]]: Friedrichs-Brücke (heute [[Theodor-Heuss-Brücke]])
;[[1886]]: [[Wilhelm Schleuning]] (* 7. Okt. 1857 - 1914) beginnt mit den Ausgrabungen des Michael-Klosters auf dem [[Heiligenberg]]
;[[1886]]: [[Wilhelm Schleuning]] (* 7. Okt. 1857 - 1914) beginnt mit den Ausgrabungen des Michael-Klosters auf dem [[Heiligenberg]]
;[[1891]]: [[Neuenheim]] läßt sich eingemeinden
;[[1891]]: [[Neuenheim]] wird eingemeindet.


== ab 1901 ==
== ab 1901 ==
;[[1902]]: Ueberle-[[Fähre]] (Höhe [[Keplerstraße (Heidelberg)|Keplerstraße]]; bis [[1971]])  
;[[1902]]: Ueberle-Fähre (Höhe [[Keplerstraße (Heidelberg)|Keplerstraße]]; bis [[1971]])  
;[[1903]]: Bau der [[Kongresshaus Stadthalle Heidelberg|Stadthalle]]  
;[[1903]]: Bau der [[Kongresshaus Stadthalle Heidelberg|Stadthalle]]  
;[[1925]]: Beisetzung des Reichspräsidenten [[Friedrich Ebert]] auf dem [[Bergfriedhof (Heidelberg)|Bergfriedhof]]
;[[1925]]: Beisetzung des Reichspräsidenten [[Friedrich Ebert]] auf dem [[Bergfriedhof (Heidelberg)|Bergfriedhof]]
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;[[1925]]: erstmalige Stauung des Neckars bei [[Wieblingen]]
;[[1925]]: erstmalige Stauung des Neckars bei [[Wieblingen]]
;[[1930]]: Grundsteinlegung für die [[Neue Universität]], gespendet von US-Bürgern (später z. T. [[Ehrenbürger]])
;[[1930]]: Grundsteinlegung für die [[Neue Universität]], gespendet von US-Bürgern (später z. T. [[Ehrenbürger]])
;[[1935]]: Eröffnung der [[Autobahn]] [[Frankfurt]]-Mannheim-Heidelberg
;[[1935]]: Eröffnung der Autobahn [[Frankfurt]]-Mannheim-Heidelberg
;[[1938]]: Zerstörung der [[Synagogenplatz|Synagogen]] der Stadt im November-Pogrom
;[[1938]]: Zerstörung der [[Synagogenplatz|Synagogen]] der Stadt im November-Pogrom
;[[1940]]: [[Deportation]] der 280 noch in der Stadt lebenden Bürgerinnen jüdischen Glaubens oder Herkunft nach Gurs (Frankreich) (so genannte:''[[Bürckel-Wagner-Aktion]]'') am 22. Oktober  
;[[1940]]: Deportation der 280 noch in der Stadt lebenden Bürgerinnen jüdischen Glaubens oder Herkunft nach Gurs (Frankreich) (so genannte:''[[Bürckel-Wagner-Aktion]]'') am 22. Oktober  
;[[1945]]: Im Zweiten Weltkrieg blieb Heidelberg, im Vergleich zu anderen Deutschen Städten, von Fliegerangriffen weitgehend verschont. Daher überlebte auch die [[Altstadt (Heidelberg)|Altstadt]]. Details siehe ''[[Zweiter Weltkrieg]] in der Region''.
;[[1945]]: Im Zweiten Weltkrieg blieb Heidelberg, im Vergleich zu anderen Deutschen Städten, von Fliegerangriffen weitgehend verschont. Daher überlebte auch die [[Altstadt (Heidelberg)|Altstadt]]. Details siehe ''[[Zweiter Weltkrieg]] in der Region''.


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Da Heidelberg kein Baumaterial zugeteilt bekam, konnte die Wohnungsnot mehrere Jahre lang nicht durch Neubauten behoben werden. Auch die Lebensmittel waren knapp. die Ernährung der Bevölkerung erreichte erst nach der Währungsreform wieder das Vorkriegsniveau. Es fehlte auch an Brennstoff. Im Winter 1945/1946 sah sich die Stadtverwaltung gezwungen, Teile des Stadtwaldes zu opfern.<ref>Gassert, ebenda</ref>
Da Heidelberg kein Baumaterial zugeteilt bekam, konnte die Wohnungsnot mehrere Jahre lang nicht durch Neubauten behoben werden. Auch die Lebensmittel waren knapp. die Ernährung der Bevölkerung erreichte erst nach der Währungsreform wieder das Vorkriegsniveau. Es fehlte auch an Brennstoff. Im Winter 1945/1946 sah sich die Stadtverwaltung gezwungen, Teile des Stadtwaldes zu opfern.<ref>Gassert, ebenda</ref>


Die amerikanische Militärverwaltung, die Heidelberg ab Kriegsende direkt regierte, wenn auch ein Oberbürgermeister kommissarisch eingesetzt war, zog sich bereits Mitte November 1945 aus der Kommunalverwaltung zurück. Den NSDAP-Oberbürgermeister [[Carl Neinhaus]] entließen die Amerikaner sofort, an seine Stelle trat am 1. April 1945 der Jurist und bisherige zweiter Bürgermeister [[Josef Amberger]]. Dieser hatte zwar auch der NSDAP angehört, jedoch konnte er sich auf Kontakte zu Kreisen des 20. Juli berufen, weshalb die Amerikaner ihn tolerierten. 1949 folgte ihm ''Ernst Walz'' (1888 - 1966) im Amt nach. Dessen Onkel mit gleichem Namen Prof. [[Ernst Walz]] war von 1913 bis 1928 Oberbürgermeister gewesen.  
Die amerikanische Militärverwaltung, die Heidelberg ab Kriegsende direkt regierte, wenn auch ein Oberbürgermeister kommissarisch eingesetzt war, zog sich bereits Mitte November 1945 aus der Kommunalverwaltung zurück. Den NSDAP-Oberbürgermeister [[Carl Neinhaus]] entließen die Amerikaner sofort, an seine Stelle trat am 1. April 1945 der Jurist und bisherige zweiter Bürgermeister [[Josef Amberger]]. Dieser hatte zwar auch der NSDAP angehört, jedoch konnte er sich auf Kontakte zu Kreisen des 20. Juli berufen, weshalb die Amerikaner ihn tolerierten. Am 18. September des gleichen Jahres folgte ihm [[Ernst Walz (1888)|Ernst Walz II.]]  (1888 - 1966) im Amt nach. Dessen Onkel mit gleichem Namen Prof. [[Ernst Walz (1859)|Ernst Walz I.]] war von 1913 bis 1928 Oberbürgermeister gewesen.  


Ende April 1945 setzte die Militärregierung einen Stadtrat mit beratender Funktion ein (anfangs je zwei Sozialdemokraten, Kommunisten, Liberale und Gewerkschafter, dazu je ein Vertreter der Universität und der Handwerkerschaft; später kamen noch je ein Sozialdemokrat, ein Kommunist und ein Mitglied des Zentrums hinzu).
Ende April 1945 setzte die Militärregierung einen Stadtrat mit beratender Funktion ein (anfangs je zwei Sozialdemokraten, Kommunisten, Liberale und Gewerkschafter, dazu je ein Vertreter der Universität und der Handwerkerschaft; später kamen noch je ein Sozialdemokrat, ein Kommunist und ein Mitglied des Zentrums hinzu).