Carl Joseph Anton Mittermaier: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Carl Joseph Anton Mittermaier''' (Schreibweise auch: Karl; geboren am 5. August [[1787]] in München; gestorben am 28. August [[1867]] in [[Heidelberg]]; Grab auf dem Bergfriedhof Heidelberg. (Inschrift: „Weithin ward er berühmt / Durch die Kraft seines Geistes / Heller noch strahlet sein Stern / Ob der Güte des Herzens“)) war Straf- und Staatsrechtler, Politiker und Großherzoglich Geheimer Rat.
'''Carl Joseph Anton Mittermaier''' (Schreibweise auch: Karl; geboren am 5. August [[1787]] in München; gestorben am 28. August [[1867]] in [[Heidelberg]]; Grab auf dem Bergfriedhof Heidelberg. (Inschrift: „Weithin ward er berühmt / Durch die Kraft seines Geistes / Heller noch strahlet sein Stern / Ob der Güte des Herzens“)) war Straf- und Staatsrechtler, Politiker und Großherzoglich Geheimer Rat.
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== Familie ==
== Familie ==

Aktuelle Version vom 18. Juli 2019, 16:36 Uhr

Carl Joseph Anton Mittermaier (Schreibweise auch: Karl; geboren am 5. August 1787 in München; gestorben am 28. August 1867 in Heidelberg; Grab auf dem Bergfriedhof Heidelberg. (Inschrift: „Weithin ward er berühmt / Durch die Kraft seines Geistes / Heller noch strahlet sein Stern / Ob der Güte des Herzens“)) war Straf- und Staatsrechtler, Politiker und Großherzoglich Geheimer Rat.

Carl Joseph Anton Mittermaier, Marmorbüste auf seinem Familiengrab

Familie[Bearbeiten]

Sein Vater war Joseph Georg Jakob Mittermaier (1750-1797), Apotheker und Besitzer der „Rosenapotheke“ in München, seine Mutter Katharina Maria Orthmayr (1759–1828), seine Ehefrau Margaretha, geb. Walther (geb. 11. 11. 1786 in Burweiler, gest. 28. 5. 1869 in Heidelberg). Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, darunter der Sohn Karl Mittermaier (geb. 20. Juli 1823 in Heidelberg, gest. 25. Dezember 1917 in Heidelberg), praktischer Arzt und Geh. Medizinalrat, hervor.

Werdegang[Bearbeiten]

Ab 1805 studierte Mittermaier Jura an der Universität Landshut. Er war dort Mitgründer des Corps Bavaria. 1807 legte er das Examen ab. Es folgte eine Tätigkeit am Landgericht in Au bei München. Ab 1808 studierter er die Rechtswissenschaften in Heidelberg. Am 29. März 1809 promovierte Mittermaier an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg.

1811 wurde er a.o. Professor der Rechte in Landshut und bayerischer Hofrat.

1812 heiratete er Margarethe, geb. von Walther (geboren am 11. 11. 1786 Burweiler, gestorben am 28. 5. 1869 in Heidelberg).

1819 ging Mittermaier an die Universität Bonn. Er wurde 1820 dort Rektor.

Ab 1821 wirkte Mittermaier als Professor in Heidelberg (er wohnte in der Karlstraße 8).

1822 erwarb er das Haus im Kalten Tal C 157 (seit 1843 Karlstraße 8) ("Palais Mittermaier").

1829 wurde er Mitglied der badischen Gesetzgebungskommission, von 1831 bis 1840 war er Mitglied der Zweiten Kammer der Badischen Ständeversammlung Badischen Kammer, im selben Zeitraum war er deren Präsident. Von 1846 bis 1849 war er erneut Abgeordneter dieser Ständeversammlung.

1832 nahm Mittermaier am Weinheimer Pressefest teil.

1838 wurde er zum Ehrenbürger von Heidelberg ernannt.

Mittermaier war Mitgründer der Deutschen Zeitung in Heidelberg und vom 1. Juli 1847 bis Oktober 1848 deren Mitarbeiter.

Am 29. Februar 1848 versammelten sich in der Aula der Heidelberger Universität unter der Leitung Mittermaiers Bürger und verabschiedeten eine Adresse, in der nach Mannheimer Vorbild Volksbewaffnung, Pressefreiheit, Schwurgerichte und ein deutsches Parlament verlangt wurden.

Vom 31. März bis zum 3. April 1848 tagte das Vorparlament, eine Versammlung von 574 Männern, die die Wahl der Frankfurter Nationalversammlung vorbereiten sollte, in der Frankfurter Paulskirche. Den Vorsitz hatte Mittermaier. (Vizepräsidenten waren Johann Adam von Itzstein, Friedrich Christoph Dahlmann, Robert Blum und Sylvester Jordan.)

Vom 18. Mai 1848 bis zum 30. Mai 1849 war Mittermaier Abgeordneter von Baden an der Oos (heute Baden-Baden) in der Frankfurter Nationalversammlung. Er war dort Mitglied der Fraktionen Württemberger Hof und Augsburger Hof. Er war als Delegierter an der Wahl Friedrich Wilhelm IV. zum Kaiser der Deutschen beteiligt.

Ehrungen und Gedenken[Bearbeiten]

  • 1853: Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
  • 31. Mai 1863: Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste
  • 5. August 1887: am ehemaligen Haus Mittermaiers, Karlsplatz 8, wird eine Gedenktafel zur Erinnerung an Karl Josef Anton Mittermaier angebracht.
  • 1894: die bisherige Mittermaierstraße erhält den Namen Gaswerkstraße. Die westlich der Kirchstraße von N nach S ziehende Straße wird Mittermaierstraße benannt
  • 22. Oktober 1921: Gedächtnisfeier der Heidelberger Juristischen Fakultät zum 100jährigen Jubiläum von Mittermaiers Berufung nach Heidelberg
  • 18. Februar-10. Mai 2009: Carl Joseph Anton Mittermaier. Ein Heidelberger Professor zwischen nationaler Politik und globalem Rechtsdenken im 19. Jahrhundert (Ausstellung in der Universitätsbibliothek Heidelberg)
  • 6. Oktober 2009: Der Jurist Mittermaier und der Altkatholizismus (Vortrag von Dr. Hans-Ewald Keßler, Universitätsarchiv)
  • Ein Ölportrait Mittermaiers hängt im Prüfungszimmer des Juristischen Seminars.

Literatur[Bearbeiten]

  • Artikel im ADB
  • Dagmar Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803-1932, Berlin 1986, S. 181
  • Jörg Gamer, Wolfgang Schepers, Das Mittermaiersche Haus Karlstraße 8 in Heidelberg, (Veröffentlichungen zur Heidelberger Altstadt, hg. von P. A. Riedl und J. Julier, Nr. 7) Heidelberg 1973 [Typoskript, 27 S.]
  • Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. IV/1999, 260, V, 57f.
  • J. F. Kammer, Das Gefängniswissenschaftliche Werk C. J. A. Mittermaiers (Diss. Jur.), Freiburg 1971
  • Götz Landwehr, Karl Joseph Anton Mittermaier (1787–1867). Ein Professorenleben in Heidelberg, in: Heidelberger Jahrbücher Bd. 12 (1968), S. 29-55
  • Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof. Kulturgeschichte und Grabkultur. Ausgewählte Grabstätten, Heidelberg 1992, S. 70ff.
  • Klaus-Peter Schröder, Eine Universität für Juristen und von Juristen. Die Heidelberger juristische Fakultät im 19. und 20. Jahrhundert (Heidelberger rechtswissenschaftliche Abhandlungen, Bd. 1), Tübingen 2010 (Rezension: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Jg. 16 (2012), S. 277-279)
  • Carl Welcker, Carl von Rotteck, Das Staatslexikon. Encyklopädie der sämmtlichen Staatswissenschaften für alle Stände, neue Auflage, Altona 1. Bd. 1845

Weblinks[Bearbeiten]