Carl Neinhaus: Unterschied zwischen den Versionen

2.450 Bytes hinzugefügt ,  7. August 2007
weitere Details, RNZ
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(weitere Details, RNZ)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Dr. Carl Neinhaus''' (* [[1888]] in Hoch-Emmerich/Niederrhein,† [[1965]] in Stuttgart) war von [[1928]] bis [[1945]] und von [[1952]] bis [[1958]] Oberbürgermeister der Stadt [[Heidelberg]] und wurde [[1963]] zu deren Ehrenbürger ernannt.
'''Dr. jur. Carl Neinhaus''' (* [[20. März]] [[1888]] in [[w2:Hochemmerich]]; [[14. November]] [[1965]] in [[w2:Stuttgart]]; alle Vornamen: Carl Georg Hermann N.) war von [[1928]] bis [[1945]] und von [[1952]] bis [[1958]] Oberbürgermeister der Stadt [[Heidelberg]] und wurde [[1963]] zu deren Ehrenbürger ernannt. Sein Elternhaus war ein evang. Pfarrhaus in Hochemmerich. Umstritten ist sein Handeln als Oberbürgermeister im Nationalsozialismus. Ihm wird Anpassung an dessen Ideologie vorgeworfen. Bei alteingesessenen Heidelbergern herrschte zu der Zeit die Meinung vor, dass Neinhaus kein extremer Nazi war und in einer gewissen Rivalität zum örtlichen NSDAP-Leiter [[Wilhelm Seiler]] agierte. Im Entnazifizierungsverfahren wurde er schließlich von einer Schuld als so genannter Mitläufer "entlastet". Dies ermöglicht ihm eine weitere Karriere im Nachkriegsdeutschland. Er wird 1950 [[MdL|Landtagsabgeordneter]] und 1952-1960 Landtagspräsident (für die CDU). [[1960]] kandidierte er bei den Landtagswahlen nicht mehr. Sein Nachfolger als Landtagspräsident wurde der Christdemokrat Franz Gurk. Das örtliche Landtagsmandat gewann (der künftige Kultusminister) Prof. Dr. [[Wilhelm Hahn]].


== Leben ==
== Leben ==
* Jurastudium, Promotion
* Beigeordneter in Wuppertal
* '''[[1928]]:''' Oberbürgermeister der Stadt [[Heidelberg]]
* '''[[1928]]:''' Oberbürgermeister der Stadt [[Heidelberg]]
* '''1. Mai [[1933]]:''' Eintritt in die [[NSDAP]]
* '''1. Mai [[1933]]:''' Eintritt in die [[NSDAP]]
* '''30. Mai [[1934]]:''' Grundsteinlegung der [[Thingstätte]] auf dem [[Heiligenberg]]  
* '''30. Mai [[1934]]:''' Grundsteinlegung der [[Thingstätte]] auf dem [[Heiligenberg]]  
* '''12. Juli [[1939]]:''' Eröffnung der Reichsfestspiele, aus diesem Anlaß Überreichung des Ehrenbürgerbriefs an Reichsminister Dr. [[Joseph Goebbels]] durch Neinhaus
* '''Ende März [[1945]]:''' Neinhaus läßt durch den Verwaltungsdirektor Wilhelm Schneider im Heizungskeller des Rathauses einschlägige Akten verbrennen
* '''Ende März [[1945]]:''' Neinhaus läßt durch den Verwaltungsdirektor Wilhelm Schneider im Heizungskeller des Rathauses einschlägige Akten verbrennen
* '''30. März 1945:''' Die amerikanische Armee rückt in Heidelberg ein und setzt Neinhaus als Oberbürgermeister ab
* '''30. März 1945:''' Die amerikanische Armee rückt in Heidelberg ein und der Stadtkommandant setzt Neinhaus als Oberbürgermeister ab
* '''7. bis 19. April 1945:''' Haft im [[Fauler Pelz|Faulen Pelz]]
* '''7. bis 19. April 1945:''' Haft im [[Fauler Pelz|Faulen Pelz]]
* '''[[1952]] - [[1958]]:''' Oberbürgermeister von Heidelberg
* '''[[1952]] - [[1958]]:''' Oberbürgermeister von Heidelberg
Zeile 13: Zeile 14:
* '''[[1958]]:''' Ehrensenator der [[Universität Heidelberg]]
* '''[[1958]]:''' Ehrensenator der [[Universität Heidelberg]]
* '''[[1963]]:''' Neinhaus und [[Josef Amann]] werden zu Ehrenbürgern der Stadt Heidelberg ernannt
* '''[[1963]]:''' Neinhaus und [[Josef Amann]] werden zu Ehrenbürgern der Stadt Heidelberg ernannt
In seine Amtszeiten fallen u. a. der Bau von Großmarkthalle, Thermalbad, Fernheizwerk und [[Ehrenfriedhof]] auf dem Königstuhlausläufer.
[[Ernst Walz]] war sein erster Vorgänger, [[Robert Weber]] wurde schließlich sein Nachfolger.
== Ehrungen ==
1958: Senator der Universität
1963: Ehrenbürger und
1965: Städt. Ehrengrab auf dem [[Bergfriedhof_(Heidelberg)|Bergfriedhof]]
==Literatur==
* Horst Ferdinand: ''Carl Neinhaus (1888-1965). Aspekte einer umstrittenen Biographie.'' St. Augustin, 2002, Selbstverlag, 194 Seiten. ISBN 3-00-009365-6 ([http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/kultur/bheim/rez/03/neinhaus.htm Rezension von Helmut Joho, Feb. 2003] bei zum.de)
* Fritz Quoos: ''Carl Neinhaus - ein umstrittener OB und Politiker.'' In [[Rhein-Neckar-Zeitung]], Heidelberg, 2007:174:5 (Heidelberger Nachrichten) vom 31. Juli 07. (Über die städt. Ehrengräber auf dem [[Bergfriedhof (Heidelberg)|Bergfriedhof]], Folge 10. Untertitel: Seine Karriere begann in der Weimarer Republik - Er überlebte den NS-Staat und erreichte den Zenit nach dem Krieg)
* Leena Ruuskanen: ''Der Heidelberger Bergfriedhof, Kulturgeschichte und Grabkultur, Ausgewählte Grabstätten''. (Buchreihe der Stadt Heidelberg, Band III), Heidelberg, 1992. ISBN 3-924973-45-8 (über sein Grabmal)
==Weblinks==
Ausführliche Zeittafeln des [[Heidelberger Geschichtsverein]]s e. V:
* bis 1932 - http://www.8ung.at/bahnstadt-hd.de/1900.htm
* bis 1945 - http://www.8ung.at/bahnstadt-hd.de/1933.htm
* ab 1945  -  http://www.8ung.at/bahnstadt-hd.de/1945.htm


[[Kategorie:Person (Geschichte)|Neinhaus, Carl]]
[[Kategorie:Person (Geschichte)|Neinhaus, Carl]]
[[Kategorie:Nationalsozialismus|Neinhaus, Carl]]
[[Kategorie:Nationalsozialismus|Neinhaus, Carl]]
[[Kategorie:Politiker|Neinhaus, Carl]]
[[Kategorie:Ehrenbürger (Heidelberg)|Neinhaus, Carl]]
[[Kategorie:Ehrenbürger (Heidelberg)|Neinhaus, Carl]]
[[Kategorie:Person (Heidelberg)|Neinhaus, Carl]]
[[Kategorie:Person (Heidelberg)|Neinhaus, Carl]]
1.133

Bearbeitungen