Deutsches Tor (Landau)

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Das Deutsche Tor in Landau ist eines von zwei ehemaligen Festungstoren der 1688-91 erbauten Landauer Festung.

Der Giebel an der stadtauswärtigen Seite zeigt das Symbol des französischen Königs Ludwig XIV. Gemeinsam mit dem Französischen Tor im Süden war es seit der Erbauung bis zum Abriss der Festung 1870/71 der einzige Zugang zur und aus der Stadt heraus. Im Torbau waren neben Magazinen und dem Wachlokal auch Wohnungen für Offiziere untergebracht.

Der Weg durch das Tor hat eine Breite von drei Metern, was Ende des 19. Jahrhunderts ein erhebliches Verkehrshindernis darstellte. Um das Wachstum der Stadt nicht weiter zu behindern wurde alles was diesem entgegenstand abgerissen. Auch der Abriss des Tors stand zur Diskussion. Am Ende übernahm 1880 das Landauer Amstsgericht die Räumlichkeiten, gefolgt ab 1903 von der Landwirtschaftsschule.

Zeitgleich beabsichtigte der bayrische König Ludwig II. den Einbau der Schaugiebel der beiden unbrauchbaren Stadttore in sein laufendes Bauprojekt Neuschwanstein. Die Giebel wurden demontiert, in Bayern jedoch aufgrund veränderter Baupläne als Folge des Todes des Königs jedoch nicht eingebaut. 1903 wurde der Giebel wieder aufgesetzt (der Giebel des französischen Tors kam erst nach 1945 wieder an seinen Platz) und die Grünanlage vor dem Tor wurde gartenkünstlerisch gestaltet.

Der zur Stadtseite zu sehende bayrische Löwe, welcher vor das Tor gelagert ist, wurde in der Zeit des Nationalsozialismus zu einem Ehrenmal für gefallenene Soldaten des Ersten Weltkriegs umgestaltet.

1955 zog das Naturwissenschaftliche Technikum in das Gebäude ein. Ab 2003 begannen durch die Übernahme durch einen privaten Investor umfangreiche Änderungen: Die Toreinfahrt wurde verglast und damit der Zugang eingeschänkt. An die Westseite, an welche noch Reste des Walls zu sehen waren, wurde ein Gastronomoebetrieb angebaut. Die Grünfläche südlich des Tores wurde entfernt, um einer Außengastronomie Platz zu schaffen.