Ernsttal

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Der Weiler Ernsttal ist Teil der Gemeinde Mörschenhardt und damit zu Mudau zugehörig. Er ist über die Landesstraße 2311 erreichbar, welche in diesem Abschnitt den Namen Siegfriedstraße trägt. Auf der 701 ha großen Gemarkung befindet sich auch das Schloss Waldleiningen.

Vor Ort gibt es das Gasthaus "Zum Prinzen Ernst" sowie eine Igel-Rettungsstation "Igel-Insel". Handgefertigte Holz-Kunst kann in einem Handwerksbetrieb gekauft werden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte urkundliche Erwähung stammt aus dem Jahr 1314, als finanzielle Rechte an dem Ort „Nuwenbrunnen“ (Neubrunn) an das Kloster Amorbach verkauft wurden. Die weltliche Gerichtsbarkeit verblieb zunächst bei den bisherigen Eigentümern aus Obrigheim. Mit dem Vollständigen Übertrag Neubrunns an das Kloster im Jahr 1318 ging der Ort an Kurmainz über.

1803 erfolgte der Übergang zun neu gegründeten Fürstentum Leiningen welches drei Jahrer später Teil des Großherzogtum Baden wurde. Als eigenständiges Gemeindewesen wurde Neubrunn in den 1830er Jahren aufgelöst. 1837 erfolgte die Umbenennung in Ernstttal, nach dem damals 7jährigen Prinzen Ernst zu Leiningen (1830-1904). Im Jahr darauf wurde der Weiler von Mörschenhardt aus verwaltet, die formale Eingemeindung erfolgte 1925.

Größere Bedeutung erlangte die 1843 gegründete Ernsttaler Brauerei, die Anfang der 1880er Jahre in größerem Umfang Fass- und Flaschenbier vertrieb. Ebenfalls Anfang der 1840er Jahre wurde die Poststation in Verbindung mit einem größeren Gasthaus eingerichtet. Brauerei und Poststation wurden begünstigt durch die neu gebaute Überlandstraße von Amorbach nach Eberbach, der heutigen Landesstraße 2311. 1923 wurde die Brauerei aufgegeben, das Gelände war in der Folge als Wehrmachtslager, Flüchtlingsunterkunft, provisorische Schule und Gottesdienstort. 1976 wurde die Brauerei für Sprengübungen genutzt.

1848 kam es im Zuge der beginnenden Badischen Revolution zu einem regional gesehen größeren Vorfall: In Ernsttal versammelten sich etwa 300 bewaffnete Menschen und stellten Forderungen an die Obrigkeit. Als diese nicht erfüllt wurden, drangen die Menschen ins Rentenamt ein, vernichteten Akten und zerstörten die Einrichtung.

Die Einwohnerzahlen stiegen zwischenzeitlich auf etwa 80 Einwohner an (1850er Jahre), sank Ende des 20. Jahrhunderts auf unter 25.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]