Evangelisch-Lutherische Kirche St.Michael Mannheim Neckarstadt

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Auch in Mannheim gibt es eine Lutherische Kirche.

Außenansicht der ev.-Luth. Kirche St. Michael Mannheim Neckarstadt

Die Ev.-Luth. Kirche St. Michael (SELK) wurde 1961 geweiht.

Altarraum der Ev.-Luth. Kirche St. Michael

Sie hat ca. 200 Plätze und einen Gemeindesaal mit ca. 100 Plätzen. Bis zum Bau der eigenen Kirche feierte die Gemeinde ihre Gottesdienste in der Schlosskapelle. Gottesdienste finden derzeit in der Regel Sonntags um 9.30 Uhr oder um 11.15 Uhr statt.

Sie bildet mit der Ev.-Luth. Kirche St. Thomas in Heidelberg-Rohrbach einen gemeinsamen Pfarrbezirk. Pfarrer ist seit 2015 Stefan Förster.

Die Vorgänger sind
Pfarrer Immanuel Wagner (1889-1904, Pfarrsitz Heidelberg)
Superintendent Adolf Rübenstrunck (1904-1916, Pfarrsitz Frankfurt/M.)
Pfarrer Konrad Wagner (1916-1933, Pfarrsitz Frankfurt/M.)
Pfarrer Johannes Fritze (1933-1947, Pfarrsitz Frankfurt/M.)
Pfarrer Karl Wilken (1947-1955)
Pfarrer Dr. Manfred Roensch (1956-1966, Pfarrsitz Heidelberg)
Pfarrer Günter Hoffleit (1966-1999, Pfarrsitz Heidelberg)
Pfarrer Ekkehard Heicke (2000-2013, Pfarrsitz Heidelberg)
Bronzeengel an der Außentür der Ev.-luth. Kirche St. Michael, Mannheim Neckarstadt

Die Gemeinde finanziert sich nicht durch Kirchensteuern, sondern durch die freiwilligen Beiträge ihrer Mitglieder.

Die Kirche steht im Stadtteil Neckarstadt, einem zentralen Stadtteil auf der östlichen Neckarseite gegenüber der Innenstadt. Sie wurde vom Architekten Professor Emil Serini, Mannheim entworfen. Der in der Höhe abgestufte Vorb au wurde 1976 nach Plänen von Emil Serinis Sohn Peter nachträglich angefügt.

Der Name der Gemeinde geht zurück auf den Erzengel Michael, der als Anführer der Engelheere gegen die Mächte des Bösen kämpft und am Ende den Drachen/Teufel besiegt (Offenbarung Kapitel 12, Vers 7). An verschiedenen Orten im Kirchraum sind zumeist bronzene Engeldarstellungen zu finden. Sie regen an, der biblischen Spur der Engel zu folgen und darüber nachzudenken, welche Rolle die Engel im eigenen Leben spielen. (Die Erwartung an die Engel - etwa als Schutzengel - sind selbst in unserer säkularisierten Zeit sehr hoch.)

Die Engelskulpturen - aber auch andere Kleinskulpturen in und an der Kirche, sind ein ganz besonderer symbolträchtiger Schmuck. Zu erwähnen sind hier u.a. die Engel an der Außentür und die Türgriffe der Innentür in Form eines Fisches und einer Taube sowie der massive Bronzedeckel des Taufsteins, geziert von der Darstellung eines Fisches und der griechischen Inschrift "ICHTYS", dem verschlüsselten Glaubenssymbol der frühen Christenheit (übersetzt ist es das Bekenntnis: Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter).

Für diese Arbeiten konnte die Münchener Künstlerin Christine Stadler [1] (1922 - 2001) gewonnen werden, die damals noch am Anfang ihres Schaffens als Bildhauerin und Gestalterin von Kirchenräumen stand. Über zwanzig Jahre später sollte sie für den damaligen Kardinal Josef Ratzinger in München und Rom arbeiten.

Die Gemeinde ist Mitglied in der ACK Mannheim und engagiet sich in der Ökumene Neckarstadt.

Was heißt "evangelisch-lutherisch"?

Martin Luther ging es in seinem theologische Bemühen im Wesentlichen um eine entscheidende Frage: Wie bekomme ich Gewissheit? Wie kann ich gewiss werden, dass Gott mich liebt? Dass er mich freundlich ansieht? Dass er mich nicht verwirft? Die Antwort, die er schließlich entdeckte, war: ich kann solche Gewissheit nicht bekommen, - solange mein Heil auch nur im Geringsten von meiner eigenen Leistung, meinem Wohlverhalten abhängt. Gewissheit des Heils erlange ich nur, wenn sich dieses Heil ganz allein in der Gnade Gottes gründet. Und das entdeckte er auch in der Bibel, z.B. im Römerbrief: "Es ist hier kein Unterschied: Die Menschen sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist....So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben."

Man kann es heute kaum nachvollziehen, aber die beim Apostel Paulus entdeckte Botschaft von der Rettung des Menschen allein aus Gnade durch den Glauben löste so etwas wie eine Revolution in der Kirche aus, - wobei Martin Luther eher eine "Re-Formation" wollte, - eine Rückkehr der Kirche zu ihren Wurzeln. Denn in der kirchlichen Lehre seiner Zeit fand er diese Botschaft nicht. So entwickelte Martin Luther die vier Hauptsäulen seiner Theologie: "Allein aus Gnaden - sola gratia": Gott schenkt uns seine Liebe - ganz umsonst: gratis. Wir müssen sie uns nicht verdienen, - Gott liebt uns nicht, weil wir so wertvoll sind, - sondern wir sind wertvoll, weil Gott uns liebt.

"Allein durch den Glauben - sola fidei": Wir können nicht mehr tun, als dieses Geschenk der Gnade Gottes anzunehmen, ihm unsere leeren Hände hinzuhalten. Keine eigenen Leistungen, Verdienste, Vorzüge haben hier Platz, - was auch das Verhältnis zum Mitchristen prägt, denn hier ist kein "besser oder schlechter", kein "mehr oder weniger-wert-Sein".

Luther hat diese Erkenntnis aus der Bibel, der "Heiligen Schrift", gewonnen, - die damit die kirchliche Lehre seiner Zeit korrigiert, darum galt für ihn: "Allein die Schrift - sola scriptura".

Und schließlich war in ihr auch ganz klar bezeugt: Allein Christus ist es, der uns rettet, dazu braucht es keine Vermittlung durch Heilige oder Priester. Die Losung lautet also: "Allein Christus - solus Christus".

Nähere Informationen über Orte der lutherischen Reformation bietet eine eigene Seite.

Kirche St.Michael
Humboldtstraße 21
68169 Mannheim
Pfarramt
Friedrich-Ebert-Anlage 53 b
69117 Heidelberg
E-Mail: rhein-neckar(a)selk.de


Weblinks[Bearbeiten]

Offizielle Webpräsenz „Evangelisch-Lutherische Kirche St.Michael Mannheim Neckarstadt“