Fakultät für Physik und Astronomie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Geschichte der Physik an der Heidelberger Universität lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Physik gehörte zum Lehrkanon der [[Artistenfakultät]], an der sich die Studenten auf das Studium in Theologie, Medizin und Jurisprudenz vorbereiteten. Im Fach Physik wurden im Wesentlichen die Schriften des Aristoteles gelehrt, die im 13. Jahrhundert von Albertus Magnus neu rezipiert worden waren.  
Die Geschichte der Physik an der Heidelberger Universität lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Physik gehörte zum Lehrkanon der [[Artistenfakultät]], an der sich die Studenten auf das Studium in Theologie, Medizin und Jurisprudenz vorbereiteten. Im Fach Physik wurden im Wesentlichen die Schriften des Aristoteles gelehrt, die im 13. Jahrhundert von Albertus Magnus neu rezipiert worden waren.  


Die erste Physikvorlesung nach aristotelischem Vorbild hielt in Heidelberg [[1387]] [[Heilmannus Wunnenberg]], der zugleich zweiter Rektor war. Nach langen Diskussionen, an denen auch [[Philipp Melanchthon]] beteiligt war, konnte 1556 ein dauerhaften Physikordinariat eingerichtet werden.  
Die erste Physikvorlesung nach aristotelischem Vorbild hielt in Heidelberg [[1387]] [[Heilmannus Wunnenberg]], der zugleich zweiter Rektor war. Nach langen Diskussionen, an denen auch [[Philipp Melanchthon]] beteiligt war, konnte 1556 ein dauerhaftes Physikordinariat eingerichtet werden.
 
Der Dreißigjährige Krieg erzwang eine längere Unterbrechung der Lehrtätigkeit an der Universität.
 
[[1662]] wurde die Universität neu gegründet. [[Johannes Leuneschloss]] wurde auf den Lehrstuhl für Physik berufen. Diesem gelang es, das Fach von der aristotelischen spekulativen Physik zu lösen.
Allerdings wurde die Universität [[1697]] auf Weisung des Kurfürsten im Rahmen der Rekatholisierung der Kurpfalz von den Jesuiten übernommen. Diese sorgten dafür, dass die aristotelische Physik wieder als die offizielle Lehrmeinung zu gelten hatte. Aber auch an den Jesuitenuniversitäten konnte sich nach und nach die experimentell und mathematisch ausgerichtete Physik durchsetzen. Es wurde sogar ein Lehrstuhl für experimentelle und mathematische Physik eingerichtet, der [[1752]] mit dem Jesuiten [[Christian Mayer]] besetzt wurde.  


Im 19. Jahrhundert wirkten [[Gustav Robert Kirchhoff]] und [[Hermann Helmholtz]] als Physiker an der Universität Heidelberg, im 20. Jahrhundert u.a. der Astronom [[Max Wolf]] sowie die Nobelpreisträger [[Philipp Lenard]], [[Walther Bothe]] - durch den der Wiederaufbau der Physik nach dem 2. Weltkrieg eingeleitet wurde - und [[Hans Jensen]].
Im 19. Jahrhundert wirkten [[Gustav Robert Kirchhoff]] und [[Hermann Helmholtz]] als Physiker an der Universität Heidelberg, im 20. Jahrhundert u.a. der Astronom [[Max Wolf]] sowie die Nobelpreisträger [[Philipp Lenard]], [[Walther Bothe]] - durch den der Wiederaufbau der Physik nach dem 2. Weltkrieg eingeleitet wurde - und [[Hans Jensen]].

Version vom 13. Juli 2017, 07:58 Uhr

Die Fakultät für Physik und Astronomie ist eine Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Mit der Fakultät eng verbunden ist das Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH).

Institute und andere Einrichtungen

Adresse

Dekanat der Fakultät für Physik und Astronomie
Im Neuenheimer Feld 226
69120 Heidelberg


Geschichte

Die Geschichte der Physik an der Heidelberger Universität lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Physik gehörte zum Lehrkanon der Artistenfakultät, an der sich die Studenten auf das Studium in Theologie, Medizin und Jurisprudenz vorbereiteten. Im Fach Physik wurden im Wesentlichen die Schriften des Aristoteles gelehrt, die im 13. Jahrhundert von Albertus Magnus neu rezipiert worden waren.

Die erste Physikvorlesung nach aristotelischem Vorbild hielt in Heidelberg 1387 Heilmannus Wunnenberg, der zugleich zweiter Rektor war. Nach langen Diskussionen, an denen auch Philipp Melanchthon beteiligt war, konnte 1556 ein dauerhaftes Physikordinariat eingerichtet werden.

Der Dreißigjährige Krieg erzwang eine längere Unterbrechung der Lehrtätigkeit an der Universität.

1662 wurde die Universität neu gegründet. Johannes Leuneschloss wurde auf den Lehrstuhl für Physik berufen. Diesem gelang es, das Fach von der aristotelischen spekulativen Physik zu lösen. Allerdings wurde die Universität 1697 auf Weisung des Kurfürsten im Rahmen der Rekatholisierung der Kurpfalz von den Jesuiten übernommen. Diese sorgten dafür, dass die aristotelische Physik wieder als die offizielle Lehrmeinung zu gelten hatte. Aber auch an den Jesuitenuniversitäten konnte sich nach und nach die experimentell und mathematisch ausgerichtete Physik durchsetzen. Es wurde sogar ein Lehrstuhl für experimentelle und mathematische Physik eingerichtet, der 1752 mit dem Jesuiten Christian Mayer besetzt wurde.

Im 19. Jahrhundert wirkten Gustav Robert Kirchhoff und Hermann Helmholtz als Physiker an der Universität Heidelberg, im 20. Jahrhundert u.a. der Astronom Max Wolf sowie die Nobelpreisträger Philipp Lenard, Walther Bothe - durch den der Wiederaufbau der Physik nach dem 2. Weltkrieg eingeleitet wurde - und Hans Jensen.

Weblinks