Freimaurerloge Ruprecht zu den fünf Rosen

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Steinmetzarbeit am Ruprechtsbau

Die Freimaurerloge Ruprecht zu den fünf Rosen ist eine in Heidelberg bestehende Freimaurerloge. Die Loge gehört zum Verband der Grossloge der Alten, Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)


Geschichte der Loge

Die Loge wurde am 16. November 1856 gegründet. Es hatte schon zuvor eine Freimaurerloge gegeben, die jedoch, wie alle badischen Logen, 1811 verboten worden war.

Die Mitglieder der neuen Vereinigung wählten als Logenzeichen eine Steinmetzarbeit vom Ruprechtsbau im Heidelberger Schloss. Es handelt sich dabei um einen spätgotisch behauenen Schlussstein über einem Portal, der zwei Engelsgestalten zeigt, die einen Kranz mit fünf Rosen sowie einen Zirkel und ein Winkelmaß tragen - Zunftzeichen der Baumeister.


Nachdem 1862 der Staats- und Völkerrechtler Johann Caspar Bluntschli zu der Loge gestoßen war und Meister vom Stuhl geworden war, zählte die Loge 1867 bereits 76 Mitglieder. Nachfolger Bluntschlis war Carl Metz, ein Fabrikant von Feuerspritzen, Initiator der Freiwilligen Feuerwehren in Baden und Pionier des Feuerwehrwesens in Deutschland.


1870 wurde das Logenhaus auf einem Grundstück an der Klingenteichstraße eingeweiht. Nach der Machtergreifung durch die Nationasozialisten wurden die Freimarer-Logen 1934 verboten und das Logenhaus einer Chemischen Fabrik überlassen. Erst 1947 konnte es wieder von den Heidelberger Freimaurern bezogen werden. 1988 wurde das denkmalgeschützte Gebäude aus Kostengründen an die Anthroposophische Gesellschaft verkauft. 1990 bezog die Loge ein neues Heim im Stadtteil Heidelberg-Kirchheim in der Schwarzwaldstraße 29-31. Es finden Informationsabende über die Freimaurerei, kulturelle Veranstaltungen und Vorträge zu Kultur, Architektur, Geschichte, Umwelt und Medizin statt. Als Hauptziel wird „das Streben nach mehr Humanität auf der Welt“ angegeben.


Bekannte Mitglieder der Loge waren u.a. der Anatom Anton Nuhn, der Professor der Philosophie an der Universität Heidelberg Otto Caspari, der Biologe und Pädagoge Otto Schmeil, bekannt durch seine Lehrbücher der Botanik und der Zoologie, der Kreisdekan und Prälat Hermann Maas und der Geologe Viktor Goldschmidt, der 1916 mit seiner Ehefrau Josefine von Portheim das Palais Weimar erworben und in eine Stiftung eingebraucht hatte, aus der sich das Völkerkundemuseum entwickelte.

Weblinks