GV Liederkranz 1857 Neckargemünd e.V.: Unterschied zwischen den Versionen

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Die erste Gründung des GV im Jahr 1847 erfolgte im Umfeld eines grundlegenden Strukturwandels der Region: in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts fuhren die ersten Züge durch Neckar- und Elsenztal, das Amtsgericht Neckargemünd wurde nach Heidelberg verlegt. Mit der aufkommenden Rezession brachen wirtschaftlich schwerere Zeiten an, die u. a. auch dazu führten, dass der Fremdenverkehr damals erstmals gezielt unterstützt wurde. So wurde ein „Verschönerungsverein“ gegründet (ab 1876 Verein zur Förderung städtischer Interessen) und ein 52-seitiges Bändchen „Neckargemünd und seine Umgebung. Ein Führer für Fremde, Touristen, Wanderer und Einheimische“ erschien, das den GV Liederkranz dort mit seinem Gründungsjahr 1847 auf Seite 14 nannte.
Die erste Gründung des GV im Jahr 1847 erfolgte im Umfeld eines grundlegenden Strukturwandels der Region: in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts fuhren die ersten Züge durch Neckar- und Elsenztal, das Amtsgericht Neckargemünd wurde nach Heidelberg verlegt. Mit der aufkommenden Rezession brachen wirtschaftlich schwerere Zeiten an, die u. a. auch dazu führten, dass der Fremdenverkehr damals erstmals gezielt unterstützt wurde. So wurde ein „Verschönerungsverein“ gegründet (ab 1876 Verein zur Förderung städtischer Interessen) und ein 52-seitiges Bändchen „Neckargemünd und seine Umgebung. Ein Führer für Fremde, Touristen, Wanderer und Einheimische“ erschien, das den GV Liederkranz dort mit seinem Gründungsjahr 1847 auf Seite 14 nannte.
   
   
Im Jahr [[1848]] erlebte das [[Großherzogtum Baden]] den sog. [[Hecker-Aufstand] und den [[Struve-Putsch]]. Im Gefolge von Aufruhr und Meuterei im Jahr 1849 flüchtete der [[Großherzog Leopold]] mitsamt Angehörigen und Ministern aus Karlsruhe und bat die Zentralgewalt, die [[Badische Revolution]] niederzuwerfen. Nachdem dies nicht gelang, rief der Monarch Preußen zu Hilfe: eine Armee aus zwei preußischen Korps und aus Reichstruppen unter dem Oberbefehl des damaligen General der Infanterie, Prinz Wilhelm, der spätere König von Preußen und Kaiser Wilhelm I, marschierte ein und besetzte Baden in der Folge des nun einsetzenden Bürgerkriegs bis zur Schweizer Grenze. Unter dem herrschenden Kriegsrecht wurden sämtliche [[Vereine]] verboten. Das Ende des Jahres 1851 markiert zwar das Ende der Besetzung Badens durch die Preußen, nicht aber das Wiederaufleben des Vereinslebens. Die Arbeit der im preußischen Geist geführten ordentlichen Gerichte und das ständig spürbare Misstrauen der staatlichen Behörden schufen ein Klima der Einschüchterung. So riefen erst 1857 12 Neckargemünder zur Wiedergründung des GV Liederkranz auf: Götz, Hoffmann, Kolb, Kunz, Lang, Nicola, Pabst, Rommel, Rothenhöfer, Spitzenberg, Weber und Würzberger. Als Dirigent konnte der Hauptlehrer Georg Rusch gewonnen werden. So nahm der GV Liederkranz seine Vereinsarbeit wieder auf und erfüllte sie unter wechselnder Vorstandschaft und Dirigenten mit Leben. In diese Epoche fallen große Sängerfeste zu den Jubiläen nach 30 Jahren (1887), 40 Jahren (1897), 50 Jahren (1907) und 75 Jahren (1932). Danach wurden Vereine erneut verboten, diesmal von den an die Macht gewählten [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] unter [[Adolf Hitler]].
Im Jahr [[1848]] erlebte das [[Großherzogtum Baden]] den sog. [[Hecker-Aufstand] und den [[Struve-Putsch]]. Im Gefolge von Aufruhr und Meuterei im Jahr 1849 flüchtete der [[Großherzog Leopold]] mitsamt Angehörigen und Ministern aus Karlsruhe und bat die Zentralgewalt, die [[Badische Revolution]] niederzuwerfen. Nachdem dies nicht gelang, rief der Monarch Preußen zu Hilfe: eine Armee aus zwei preußischen Korps und aus Reichstruppen unter dem Oberbefehl des damaligen General der Infanterie, Prinz Wilhelm, der spätere König von Preußen und Kaiser Wilhelm I, marschierte ein und besetzte Baden in der Folge des nun einsetzenden Bürgerkriegs bis zur Schweizer Grenze. Unter dem herrschenden Kriegsrecht wurden sämtliche [[Vereine]] verboten. Das Ende des Jahres 1851 markiert zwar das Ende der Besetzung Badens durch die Preußen, nicht aber das Wiederaufleben des Vereinslebens. Die Arbeit der im preußischen Geist geführten ordentlichen Gerichte und das ständig spürbare Misstrauen der staatlichen Behörden schufen ein Klima der Einschüchterung. So riefen erst 1857 12 Neckargemünder zur Wiedergründung des GV Liederkranz auf: Götz, Hoffmann, Kolb, Kunz, Lang, Nicola, Pabst, Rommel, Rothenhöfer, Spitzenberg, Weber und Würzberger. Als Dirigent konnte der Hauptlehrer Georg Rusch gewonnen werden. So nahm der GV Liederkranz seine Vereinsarbeit wieder auf und erfüllte sie unter wechselnder Vorstandschaft und Dirigenten mit Leben. In diese Epoche fallen große Sängerfeste zu den Jubiläen nach 30 Jahren (1887), 40 Jahren (1897), 50 Jahren (1907) und 75 Jahren (1932). Danach wurden Vereine erneut verboten, diesmal von den an die Macht gewählten [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] unter Adolf Hitler.


=== 2. Die Aufbaujahre:  Ende 2. Weltkrieg bis 1982 (125-jähriges Jubiläum) ===
=== 2. Die Aufbaujahre:  Ende 2. Weltkrieg bis 1982 (125-jähriges Jubiläum) ===

Aktuelle Version vom 22. Mai 2022, 10:34 Uhr

Sound 'n' Pepper

Der Liederkranz Neckargemünd ist ein gemeinnütziger Verein mit über 200 Mitgliedern und Mitglied des Badischen Sängerbundes im deutschen Chorverband. Der Verein ist aktiv in und um Neckargemünd.

Der Verein besteht aus 3 Gruppen:

Sound 'n' Pepper[Bearbeiten]

Ein junger Chor dessen Repertoire sich aus Musical, Rock, Pop, Spirituals zusammensetzt.


Probenzeiten
Donnerstags, 20 Uhr bis 22:30 Uhr im Prinz Carl.

Die Pepperonis[Bearbeiten]

Der Kinderchor "Die Pepperonis" hat als Zielgruppe 5-12 Jährige und führt jedes Jahr ein Musical oder Konzert auf.

Probenzeiten
Mittwochs 17.30 Uhr bis 18.30 Uhr im Musikraum der Realschule Neckargemünd


== Kontakt: ==

Gesangverein Liederkranz 1857 Neckargemünd e.V.
E-Mail: vorstand@soundnpepper.de(a){{{2}}}

Chronik:[Bearbeiten]

1. Die Gründerjahre: 1847 bis zum 2. Weltkrieg[Bearbeiten]

Der ursprünglich sogar schon 1847 gegründete Männergesangverein wurde als Folge der Badischen Revolution, die für die heutige Kurpfalz im Jahr 1849 unheilvolle Veränderungen mit sich brachte, aufgelöst und konnte sich erst im Jahr 1857 unter dem Namen „Gesangverein Liederkranz“ erneut gründen. Die erste Gründung des GV im Jahr 1847 erfolgte im Umfeld eines grundlegenden Strukturwandels der Region: in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts fuhren die ersten Züge durch Neckar- und Elsenztal, das Amtsgericht Neckargemünd wurde nach Heidelberg verlegt. Mit der aufkommenden Rezession brachen wirtschaftlich schwerere Zeiten an, die u. a. auch dazu führten, dass der Fremdenverkehr damals erstmals gezielt unterstützt wurde. So wurde ein „Verschönerungsverein“ gegründet (ab 1876 Verein zur Förderung städtischer Interessen) und ein 52-seitiges Bändchen „Neckargemünd und seine Umgebung. Ein Führer für Fremde, Touristen, Wanderer und Einheimische“ erschien, das den GV Liederkranz dort mit seinem Gründungsjahr 1847 auf Seite 14 nannte.

Im Jahr 1848 erlebte das Großherzogtum Baden den sog. [[Hecker-Aufstand] und den Struve-Putsch. Im Gefolge von Aufruhr und Meuterei im Jahr 1849 flüchtete der Großherzog Leopold mitsamt Angehörigen und Ministern aus Karlsruhe und bat die Zentralgewalt, die Badische Revolution niederzuwerfen. Nachdem dies nicht gelang, rief der Monarch Preußen zu Hilfe: eine Armee aus zwei preußischen Korps und aus Reichstruppen unter dem Oberbefehl des damaligen General der Infanterie, Prinz Wilhelm, der spätere König von Preußen und Kaiser Wilhelm I, marschierte ein und besetzte Baden in der Folge des nun einsetzenden Bürgerkriegs bis zur Schweizer Grenze. Unter dem herrschenden Kriegsrecht wurden sämtliche Vereine verboten. Das Ende des Jahres 1851 markiert zwar das Ende der Besetzung Badens durch die Preußen, nicht aber das Wiederaufleben des Vereinslebens. Die Arbeit der im preußischen Geist geführten ordentlichen Gerichte und das ständig spürbare Misstrauen der staatlichen Behörden schufen ein Klima der Einschüchterung. So riefen erst 1857 12 Neckargemünder zur Wiedergründung des GV Liederkranz auf: Götz, Hoffmann, Kolb, Kunz, Lang, Nicola, Pabst, Rommel, Rothenhöfer, Spitzenberg, Weber und Würzberger. Als Dirigent konnte der Hauptlehrer Georg Rusch gewonnen werden. So nahm der GV Liederkranz seine Vereinsarbeit wieder auf und erfüllte sie unter wechselnder Vorstandschaft und Dirigenten mit Leben. In diese Epoche fallen große Sängerfeste zu den Jubiläen nach 30 Jahren (1887), 40 Jahren (1897), 50 Jahren (1907) und 75 Jahren (1932). Danach wurden Vereine erneut verboten, diesmal von den an die Macht gewählten Nationalsozialisten unter Adolf Hitler.

2. Die Aufbaujahre: Ende 2. Weltkrieg bis 1982 (125-jähriges Jubiläum)[Bearbeiten]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 fanden sich ehemalige Mitglieder des „Liederkranz“ und des ehemaligen Arbeitergesangvereins „Vorwärts“ zum „Volkschor Neckargemünd“ zusammen, ein damals politisch unbedenklicher Name. Die Urkunde der Registrierung wurde von der Militärregierung am 8. Oktober 1946 ausgestellt, die eigentliche Gründung durch 18 Sänger erfolgte am 29. März 1947 im Hotel „Hirsch“. Nach wenigen Jahren des Wachsens knüpfte man mit der Umbenennung in „Vereinigter Männergesangverein Liederkranz Neckargemünd“ wieder an die alte Namensgebung an. Wenige Jahre später kehrte man zum alten Namen „Männergesangverein Liederkranz 1857 Neckargemünd“ zurück. Dieser Name wurde beibehalten bis zum September 1978. In diesem Jahr nämlich erfolgte die Wandlung des Männergesangvereins zum gemischten Chor, so dass er sich seit diesem Datum „Gesangverein Liederkranz Neckargemünd 1857“ nennt. Schon im Jubiläumsjahr 1982 (125-jähriges Bestehen) singen in dem ehemals reinen Männerchor 37 Frauen mit 27 Männern. Das waren noch Zeiten, als es Männer noch „angesagt“ fanden, das Singen nicht den Frauen zu überlassen, sondern selbst die Stimme erklingen zu lassen!

3. Die Wandeljahre: 1982 bis 1999 (ab dem 125-jährigen Jubiläum)[Bearbeiten]

Im Jahr 1982 wurde das 125-jährige Jubiläum des Liederkranz 1857 mit einem mehrtägigen, hervorragend organisierten Fest gefeiert. Das bisher größte Festgeschehen in der Vereins- und Ortsgeschichte wurde von der ganzen Bevölkerung freudig als das Ihre angenommen. Toten-Gedenkfeier, Festbankett, Prädikat-, Punktwertungs- und Freundschaftssingen sowie ein Festzug mit 40 einzelnen Gruppen aus Neckargemünd und Umgebung – allein 10 Musik-Kapellen und Fanfarenzüge – kennzeichneten die Festivitäten, die von einem großen bunten Abend mit bekannten Künstlern aus Funk und Fernsehen abgeschlossen wurden.

Im April 1985 präsentierte der gemischte Chor mit seinen damals rund 60 Sängerinnen und Sängern auf einem erfolgreichen Frühlingskonzert anspruchsvolle Opernpartituren auf höchstem Niveau. Die langjährige und erfolgreiche Ära mit Chorleiter Arnold Werner Jensen endet im Jahr 1986. Seine Nachfolge tritt Ralf Sutter mit neuer Dynamik an. Eine besondere Ehre war es dem traditionsreichen Liederkranz, 1988 bei den Festlichkeiten zur 1000-jährigen Geschichte der Stadt mitzuwirken. Am Menzer-Park-Fest dieses denkwürdigen Jahres bedienten Chormitglieder in selbst geschneiderten Knappenköstümen in den Farben der Stadt, ein Motivwagen zum historischen Festzug der Stadt wurde aufgestellt und ein Huldigungschor erinnerte vor dem Stadttor an dessen Errichtung. Am Festabend der hiesigen Vereine trat man mit ca. 150 Sängerinnen und Sängern aus beiden Chören der Stadt unter der Leitung von Chorleiter Horst Pfister auf und unterstrich damit die Sängerkameradschaft der Chöre aus Neckargemünd und Kleingemünd.

1993 wurde nach wiederholt geäußertem Wunsch nach Theateraufführungen eine Laien-Theatergruppe unter der Leitung der 1. Vorsitzenden, Rösel Laier, ins Leben gerufen. Seit Januar 1994 bereicherte sie jedes Jahr die Winterfeier des Vereins und wurde durch viel Applaus belohnt.


4. Die Aufbruchsjahre: 2000 bis heute (150-jähriges Jubiläum)[Bearbeiten]

Eine schwindende Anzahl aktiver Mitglieder führte im Ende 1999 /Anfang 2000 zu einem ersten Versuch, einen jungen Chor mit modernem Liedgut zu etablieren, das „Ensemble 2000“. Mangelndes Interesse an geregelten Chorproben erzwang jedoch gut ein Jahr später die Aufgabe dieses Projektes. Höhepunkte 2001 waren die Teilnahme am Chorfestival auf dem Heidelberger Schloß und die Austragung eines großen Herbstkonzertes mit Unterstützung des "Städtischen Orchesters Neckargemünd" unter der Gesamtleitung von Ralf Sutter.

Ab 2003 fand eine deutliche Verjüngung des Chors statt: die ganz jungen Sängerinnen und Sänger finden im Kinderchor „Die Pepperonis“ die Möglichkeit, ihre Stimme zu bilden und zu entwickeln. Auch seine Leitung oblag Chorleiter Ralf Sutter mit tatkräftiger organisatorischer und pädagogischer Unterstützung durch Karen Dittrich. Seit dem Sommer 2004 konnte dann nach intensiver Werbekampagne und engagiertem Einsatz von Chorleiter Ralf Sutter und der 1. Vorsitzenden Rösel Laier ein begeisterungsfähiger junger Chor mit ca. 45 aktiven Sängerinnen und Sängern aufgestellt werden, der sich bald den Namen „Sound 'n' Pepper“ gab. „Sound 'n' Pepper“ begeisterte sein Publikum am 7. Oktober 2006 anlässlich eines ersten Konzertes in der Aula des SRH-Bildungszentrums durch seine Interpretationen von überwiegend englischsprachigen Pop-, Rock-, Musical- und Gospel-Songs. Er garantiert inzwischen den Fortbestand des Gesangvereins durch seine Sängerinnen und Sänger, deren Kinder teilweise bei den „Pepperonis“ mitsingen.

Das Jahr 2007 bildete nun den Abschluss der aktiven Zeit des sog. Stammchors. Ende 2007 stellte man den aktiven Singbetrieb ein. Die Gruppe bleibt aber zusammen, um gemeinsam zu singen und Spaß zu haben.

Am 15.2.2008 wurde in der Mitgliederversammlung der Generationenwechsel vollzogen. Unter der Führung von Reiner Strein entwickelte sich der Chor permanent weiter. Im Oktober 2009 und Januar 2010 rockte man zusammen mit der Freddy Wonder Combo das Publikum mit dem Konzert "Hit-Giganten". Über 20 frei vorgetragene Hits der 50er bis 90er Jahre mit enstprechender Choreographie brachten die SRH-Aula in Neckargemünd und die Kulturhalle in Dielheim zum kochen. Im April 2013 fand das nächste große Konzert mit dem Titel "World of Musicals" statt. Mit Solisten und der SnP-Live Band begeisterte man, in der ausverkauften SRH-Aula, das Publikum. Im Oktober 2013 feierte der Kinderchor "Die Pepperonis" unter der Leitung von Benjamin Steinhoff mit dem Konzert "Little WOM - Was die Grossen können, können wir auch" sein 10 jähriges Bestehen. Am 10. Mai 2014 hat auch SnP Grund zum Feiern: Den 10jährigen Geburtstag feiert der Chor am 10.Mai 2014 mit dem "Best of" in der SRH-Aula.

Weblinks[Bearbeiten]