Geschichte (Heidelberg)

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Geschichte der Stadt Heidelberg.

Vorgeschichte

Im Jahr 1907 wird in Mauer bei Heidelberg der Unterkiefer des Homo Heidelbergensis gefunden, der auf ein Alter von etwa 600.000 Jahre geschätzt wird.

Antike

Zu römischer Zeit befand sich dort, wo heute der Stadtteil Neuenheim ist eine Siedlung und ein Militärlager. Über den Neckar führten eine Brücke und eine Furt.

Mittelalter bis 1693

  • 1196

Die älteste schriftliche Erwähnung Heidelbergs stammt aus dem Jahr 1196. Viele der umliegenden Gemeinden und Ortsteile sind allerdings erheblich älter. Einige von ihnen werden im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt (Handschuhsheim und Neuenheim 765, Rohrbach 766, Kirchheim und Wieblingen 767, Bergheim 769).


  • 1386

[Universität Heidelberg]] von Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz gegründet.

  • 1398-1410

Kurfürst Ruprecht III., (von 1400-1410 deutscher König Ruprecht I.)

  • 1563

Veröffentlichung des Heidelberger Katechismus

  • 1613-1619

Friedrich V. - Kurfürst, 1619/20 König von Böhmen, "Winterkönig"

  • 1613

Friedrich V. heiratet Elisabeth Stuart, die Tochter des Königs Jakob von England

  • 1622

Belagerung und Erstürmung Heidelbergs durch die Truppen Tillys

  • 1623

Maximilian I., Herzog von Bayern, vermacht die geraubte "Bibliotheca Palatina" als Geschenk an Papst Gregor XV.

  • 1689 und 1693

Zerstörungen der Stadt und des Schlosses durch die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg


Liselotte von der Pfalz

Die Liselotte von der Pfalz ist eine "berühmte Heidelbergerin". Sie war Tochter des hiesigen Herrschers, die aus politischen Gründen mit dem Brüder des frz. Königs verheiratet wurde. Die Facts: * 27. Mai 1652 in Heidelberg; † 8. Dezember 1722 in Saint-Cloud bei Paris, Herzogin von Orléans und damit Schwägerin Ludwigs XIV (Sonnenkönig).

Von ihr stammen viele Heimweh-Briefe. Geschätzte 60.000 Briefe in deutsch und französisch verfasst, von denen etwa ein Zehntel erhalten sind. Als die Linie Pfalz-Simmern 1685 erlosch, beanspruchte Ludwig XIV. entgegen dem Erbschaftsvertrag die Herrschaft über die Kurpfalz und begann den Pfälzer Erbfolgekrieg. Nach dem Tod von Ludwig XIV. wurde ihr Sohn Philipp von Orléans Regent von Frankreich bis der Erbe Ludwig XV. den Thron besteigen konnte (1712 - 1723). Ein bekanntes Gemälde von Hyacinthe Rigaud zeigt sie blondgelockt im besten Alter. Es gibt ein entzückends gleichnamiges Singspiel von Eduard Künneke. Aufgeführt in Heidelberg 2004/2005.

1700 bis 19. Jhdt.

  • 1701

Grundsteinlegung zum Rathaus

  • 1720

Kurfürst Carl Philipp verlegt die Residenz der Kurpfalz nach Mannheim

  • 1751

Das Große Faß (221 726 l) wird erbaut

  • 1827

Verkauf der Bildersammlung der Gebrüder Boissereé an König Ludwig I. von Bayern (Immer noch Grundbestand der Alten Pinakothek in München)

  • 1840

Eröffnung der ersten badischen Eisenbahnlinie Neckartal-Heidelberg-Mannheim

  • 1860

entdecken Bunsen und Kirchhoff die Spektralanalyse

  • 1861

In der Weststadt entstehen die ersten Häuser und Villen

  • 1871

Geburt Friedrich Eberts, des späteren 1. Reichspräsidenten (Vgl.: Friedrich-Ebert-Platz, Friedrich-Ebert-Anlage und Ebert-Museum-Gedenkstätte)

  • 1877

Friedrichs-Brücke (damals nach dem Füschden, heute Theodor-Heuß-Brücke)

  • 1891

Neuenheim läßt sich eingemeinden


20. Jhdt.

  • 1902

Ueberle-Fähre (Höhe Keplerstr.; bis 1971)

  • 1903

Stadthalle

  • 1925

Beisetzung des Reichspräsidenten Friedrich Ebert auf dem Bergfriedhof

  • 1925-1929

Kanalisierung des Neckars

  • 1925

erstmalige Stauung des Neckars bei Wieblingen

  • 1930

Grundsteinlegung für die Neue Universität, gespendet von US-Bürgern (später z. T. Ehrenbürger)

  • 1935

Eröffnung der Autobahn Frankfurt-Mannheim-Heidelberg

  • 1945

Im Zweiten Weltkrieg blieb Heidelberg, im Vergleich zu anderen Deutschen Städten, von Fliegerangriffen weitgehend verschont. Daher überlebte auch die Altstadt.

Details siehe Zweiter Weltkrieg in der Region
  • 1955

Einweihung des neuen Hauptbahnhofs durch den Schwaben Th. Heuß

  • 1962

Gründung der Pädagogischen Hochschule; Erstes Universitätsgebäude im Neuenheimer Feld errichtet

  • 1972

Beginn der umstrittenen Altstadt-Sanierung

  • 1978

Fußgängerbereich Altstadt fertiggestellt (1,6 km Länge, ohne Straßenbahn)

  • 1979

Restaurierung der 1903 erbauten, Stadthalle als Kongreßhaus

  • 1979/80

Gründung der Hochschule für jüdische Studien

  • 1984

Klosterruine St. Michael wurde restauriert; Eröffnung des Jugendtheaters und Studios am Zwinger

  • 1986

600-Jahrfeier zur Gründung der Universität - Die vom Vatikan ausgeliehene Bibliotheca Palatina wurde auf Empore von Heilig Geist nachgestellt

21. Jahrdhdt.

- Lücke -

Literatur

  • Heidelberg. Geschichte und Gestalt. Hrsg. von Elmar Mittler. Heidelberg: Universitätsverlag C. Winter, 1996. ISBN 3-9215-2446-6 (ist das derzeit aktuelle Referenzwerk)

zur Stadtgeschichte oder Einzelaspekten

  • Badisches Städtebuch; Band IV - 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arb.gem. der historischen Kommissionen Städtetag- Städtebund-Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1959
  • Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe; Stuttgart, 1976, ISBN 3-17-002542-2
  • Buselmeier, Michael (Hg.). Heidelberg Lesebuch. Stadt-Bilder von 1800 bis heute. Frankfurt a. M.,1986.
  • Fink, Oliver: Kleine Heidelberger Stadtgeschichte. Regensburg 2005. ISBN 3-7917-1971-8
  • Heidelberg ... neu entdecken, ISBN 3-8313-1303-2
  • Scheffel, Joseph Victor von. "Die Burschenschaft und ihre Stellung in der Gegenwart", aus dem Nachlass herausgegeben und eingeleitet von Hansgeorg Schmidt-Bergmann, in: Allmende, eine allemannische Zeitschrift, Bd. 18, 1998. S. 45-52.
  • Landesvermessungsamt Ba-Wü: Freizeitkarte Naturpark Neckartal-Odenwald - Mannheim-Heidelberg. F 513. ISBN 3890216064 . Maßstab 1:30 000. 2005.
  • Seeling, Jens. "Heidelberg - Wanderungen durch die Erdgeschichte." Frankfurt, 2005. ISBN 3-938973-00-5.


Zur Liselotte

  • Briefe der Liselotte von der Pfalz. Hrsg. und eingeleitet von Helmuth Kiesel. 8. Aufl. Frankfurt am Main: Insel-Verlag 1995. (Insel-Taschenbuch. 428) ISBN 3-458-32128-4
  • Liselotte von der Pfalz. Ihre Briefe. Gelesen von Christa Berndt. Hrsg. von Hans Pleschinski. München: Kunstmann 2004. (Laufzeit ca. 70 Min.) ISBN 3-88897-371-6
  • Dirk Van der Cruysse: "Madame sein ist ein ellendes Handwerck". Liselotte von der Pfalz. Eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkönigs. Aus dem Französ. von *Inge Leipold. Ungekürzte Taschenbuchausg., 7. Aufl. München [u.a.]: Piper 2001. (Serie Piper ; 2141) ISBN 3-492-22141-6
  • Madame Elisabeth Charlotte von der Pfalz, Duchesse d'Orléans: Die Briefe der Liselotte, München 1979