Joachim Mühling

Prof. Joachim Mühling (* 1948, † 2. Mai 2009 in Heidelberg) war ein bekannter Arzt, der auch als Kunstsammler in der Region gewirkt hat. Ihm zu verdanken waren auch die Pläne, ein Anselm Kiefer-Museum in der Region zu eröffnen. Diese Pläne haben sich jedoch mit dem Tod des Sammlers zerschlagen.

Leben und WirkenBearbeiten

Seine akademische Ausbildung erlangte Mühling an der Universität Würzburg. 1991 folgte er dem Ruf an die Universität Heidelberg als Ordinarius für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie. An der Kopfklinik baute er die plastische Chirurgie in diesem Bereich aus, ebenso die Tumorchirurgie.

Seit 2005 war Mühling Geschäftsführender Direktor der Kopfklinik. In dieser Funktion förderte er die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen medizinischen Fachgebiete.

Von 1998 bis 2003 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie.

Das besondere wissenschaftliche Interesse Mühlings galt der Präzisierung von Operationsmethoden der Kieferchirurgie. Er gilt als einer der Pioniere der intraoprativen Navigation und Robotik. Er war über viele Jahre Sprecher des Sonderforschungsgereichs Computer- und sensorgestützte Chirurgie in Heidelberg.[1]

Kunst und KulturBearbeiten

Joachim Mühling war viele Jahre Mitgied des Board of Trustees der Tate Modern London. In seiner privaten Kunstsammlung, die sich zum großen Teil in der Alten Schildkrötfabrik auf dem Metro Gelände in Mannheim befand, waren u.a. herausragende Werke von Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Richard Long, Christian Boltanski, Rebecca Horn und Damien Hirst zu sehen. Nach dem Tod des Sammlers wurde das Anwesen verkauft und die Werke verblieben teilweise vor Ort, teilweise gelangten sie in Museen. Die Gründung einer Stiftung für Gegenwartskunst, die in Kooperation mit der Stadt Mannheim geplant war, wurde leider unter dem Hinweis auf zu hohe laufende Verwaltungskosten von der Stadt abgesagt. Eine besondere Verbindung hatte Mühling mit Anselm Kiefer, dessen ehemaliges Atelier, die Alte Ziegelei im Odenwald, er zu seinem Wohnhaus umgestaltete. Dort lebte er mit seiner Familie, umgeben von einem großen Park mit Golfanlage und verschiedenen künstlerischen Materialien in den anhängenden Gebäudetrakten, die Kiefer für seine Werke gesammelt hatte. Zudem waren in diesem Anwesen einige wichtige Werke Kiefers positioniert.

QuellenBearbeiten

  • Rhein-Neckar-Zeitung, 24. April 2009; Mannheim setzt auf Anselm Kiefer. (Nr. 94, S. 10, Berlinghof)

Einzelnachweise und AnmerkungenBearbeiten

WeblinksBearbeiten

  • [1] Artikel im Mannheimer Morgen vom 18. September 2014