Mannheimer Schloss

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Das Mannheimer Schloss wurde unter Kurfürst Carl Philipp ab 1720 erbaut. Es war eines der größten Barockschlösser am Oberrhein.

Berühmte Personen

Friedrich der IV. von der Pfalz Im Jahr 1606 ließ der Kurfürst aus dem Dorf “Mannenheim“ eine Stadtfestung mit Zitadelle errichten und begründete damit die Keimzelle der späteren Stadt und Residenz.

Carl Philipp von der Pfalz (1661-1742) Der spätere Kurfürst aus der katholischen Linie Pfalz-Neuburg war zunächst Domherr von Köln, Salzburg und Mainz. Nach seiner anschließenden militärischen Laufbahn bewarb er sich im Jahr 1700 vergeblich um die polnische Königskrone. Er lebte ab 1705 als kaiserlicher Statthalter in Innsbruck und erbte im Alter von 55 Jahren die Kurwürde. 1718 siedelte Carl Philipp nach Heidelberg, wo seine Regentschaft von Auseinandersetzungen mit den reformierten Kräften geprägt war. Aus diesem Grund verlegte er seine Residenz 1720 in die Festung Mannheim, wo er das Barockschloss errichten ließ.

Carl Theodor (1724-1799) Der früh verwaiste Carl Theodor erhielt am Hof seines Onkels Carl Philipp in Mannheim eine für seine Zeit ungewöhnlich sorgfältige Erziehung. Er lernte fünf Sprachen, betrieb Naturwissenschaften, Literatur, Kunst, Geschichte und Theologie. Außerdem spielte er mehrere Musikinstrumente und vervollkommnete sich in Reiten, Fechten und Tanzen. Sogar ein Studium an den Universitäten von Leijden / Leiden und Leuwen / Löwen gehörte zur Ausbildung des zukünftigen Kurfürsten. Im Jahr 1742 heiratete er seine Cousine Elisabeth Augusta. Im gleichen Jahr übernahm er nach dem Tod seines kinderlosen Onkels die Kurfürstenwürde. Carl Theodor führte einen luxuriösen Hof mit hohen Ausgaben. Dazu gehörte auch die Förderung der Künste: Er gründete eine Maler- und Bildhauerakademie, die pfälzische Akademie der Wissenschaften, die kurfürstliche Deutsche Gesellschaft, die erfolgreich das deutschsprachige Theater förderte, und das Nationaltheater. Als der letzte bayerische Wittelsbacher starb, mußte Carl Theodor das kurfürstliche Erbe in München übernehmen. 1777 verließ er die pfälzischen Residenzen.

Elisabeth Augusta (1721-1794) Die spätere Kurfürstin, Enkelin Carl Philipps, wurde im Alter von 14 Jahre mit dem damals elfjährigen Carl Theodor verlobt. Sie war musisch begabt und pflegte vielfältige geistige Interessen. Nach 19 Ehejahren kam 1761 ein Sohn auf die Welt, der jedoch noch in der gleichen Nacht an der schweren Geburt starb. Elisabeth Augusta selbst durfte danach keine weiteren Kinder mehr bekommen. Längst war allerdings das Verhältnis zu Carl Theodor gespannt und die Ehe nach den Ereignissen unglücklich geworden. Elisabeth Augusta zog sich ganz in ihr Schloss in Oggersheim zurück, gründete dort einen eigenen Hof und pflegte musische Interessen. Als Wohltäterin war sie in der Bevölkerung sehr beliebt.

Karl von Baden (1786-1818) Der badische Erbprinz wurde aus politschen Gründen mit der Nichte und Adoptivtochter Napoleons, Stephanie de Beauharnais-Napoleon verheiratet. Napoleon suchte mit mehreren älteren europäischen Dynastien familiäre Verbindungen einzugehen. Die 1806 geschlossene Ehe zwischen Karl und Stephanie war über lange Jahre unglücklich. Nach zeitgenössischen Berichten scheint Karl ein schwacher Mensch mit mangelhafter Erziehung gewesen zu sein. Unter schlechtem Einfluss setzte er zunächst sein ausschweifendes Junggesellenleben fort, so daß sich sogar Napoleon zu einer zu offiziellen Beschwerde an die Adresse seines Großvaters veranlasst sah. Schwetzingen war dem Paar als Sommerresidenz zugewiesen; da die beiden jedoch in den ersten Jahren an getrennten Orten lebten - er in Karlsruhe, Stephanie in Mannheim -, nutzte anfangs nur die Großherzogin Stephanie mit ihrem Hofstaat die weitläufigen Gartenanlagen.

Stephanie de Beauharnais-Napoleon (1789-1860) Das Schicksal der Stephanie Louise Adrienne de Beauharnais war bestimmt von den politischen Umwälzungen ihrer Zeit. Geboren im Revolutionsjahr 1789 mußte sie als Kleinkind vor der Terrorherrschaft in Sicherheit gebracht werden. Als Verwandte des neuen Herrscherhauses kam die Nichte Napoleons dann unverhofft in die glanzvolle Umgebung des französischen Kaiserhofes. Napoleon bezog sie in seine dynastische Bündnispolitik ein und adoptierte sie, um sie mit dem badischen Erbprinzen Karl zu verheiraten.

In dem fremden Land und bei einer ihr feindlich gesinnten großherzoglichen Familie führte sie über lange Jahre ein unglückliches Leben. Ihre Hauptaufgabe sah sie in der Fürsorge für ihre Töchter. Die beiden Söhne starben früh. Aufgrund ihrer vielseitigen musischen und geistigen Interessen entwickelte sich ihr Witwensitz in Mannheim zu einem zwar bescheidenen, doch lebendigen und gesellschaftlich gefragten Hof. Im Laufe der Zeit wurde Stephanie zu einer anerkannten deutschen Fürstin, im Herzen war sie jedoch Französin geblieben.

Geschichte

Fast vierzig Jahre lang bauten bekannte Künstler der Barockzeit wie Balthasar Neumann, Nicolas de Pigage und Cosmas Damian Asam an dem Schloss.

Im Zweiten Weltkrieg wurde es fast völlig zerstört.

Zwischen 1947 und 1968 begann der Wiederaufbau in vereinfachter Form.

Universität Mannheim

Die meisten Lehrstühle und Hörsäle der Universität Mannheim sind im Schloss untergebracht.

Renovierung bis 2007

Seit April 2007 erstrahlt das Barockschloss Mannheim in neuem Glanz. Mit der Wiederherstellung der Enfilade in der Beletage erhielt das Schloss sein Herzstück zurück. Mehrere hundert originale Objekte wie Möbel, Gemälde, Tapisserien, Porzellane und Uhren geben hier, in den Prunkräumen, die höfische Atmosphäre vergangener Tage wieder. Ein ganz besonderes Kleinod des Rokoko ist im Erdgeschoss zu bewundern: die ehemalige Kabinettsbibliothek der Kurfürstin Elisabeth Augusta, der einzige, noch fast vollständig original erhaltene Raum im Mannheimer Schloss. Ebenfalls im Erdgeschoss werden in der Dauerausstellung „Kunst und Kultur am Mannheimer Hof “ unter anderem ausgewählte Stücke aus den historischen Sammlungen des Kurfürsten Carl Theodor, wie dem Naturalienkabinett, der Gemäldegalerie oder der Hofbibliothek, präsentiert. Ein kleiner Bookshop und wichtige Serviceräume runden das Angebot der neuen Präsentation ab.

Weblinks

http://www.schloss-mannheim.de/de/schloss-mannheim