Pfalz-Mosbach

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Die Pfalz-Mosbach war ein auf verschiedene Teilgebiete verteiltes, zeitweise eigenständiges Territorium.

Geschichte[Bearbeiten]

Kurfürst Ruprecht verfügte kurz vor seinem Tode am 14. Mai 1410 die Aufteilung seines Territoriums an seine vier Söhne. Sein jüngster Sohn Otto erhielt in der auf den 3. Oktober des selben Jahres datierten Urkunde ein stark zersplittertes Gebiet. Es umfasste:

Teile des Territoriums waren bei Antritt des neuen Pfalzgrafen verpfändet oder zum Wittum überschrieben (wie etwa Schloss Neuburg). 1413 wurden die Burg Lohrbach und Haßmersheim, in den Jahren darauf schrittweise Rechte an Neckarelz hinzugefügt. Nach jahrelangen Vorbereitungen wurde die Residenz im Jahr 1415 von Heidelberg nach Mosbach verlegt. In den 1420er Jahren wurde eine Verwaltungsreform begonnen, die zum Ziel hatte, die Verwaltung auf Mosbach zu zentralisieren. In diesem Zusammenhang wurde auch das Amt Obrigheim, das zu jener Zeit eine gewisse Bedeutung erlangt hatte, aufgelöst und zahlreiche Güter entlang des Neckars als Lehen vergeben.

1427 schlossen der zu diesem Zeitpunkt unverheiratete Pfalzgraf Otto und sein Bruder, Kurfürst Ludwig, einen Erbvertrag, bei dem sich beide gegenseitig im Falle einer kinderlosen Nachkommenschaft als Erbe einsetzten. Da Ludwig zu dieser Zeit bereits einen Sohn hatte, bestand die Aussicht, dass die Mosbacher Pfalzgrafschaft wieder an die Kurpfalz fallen könnte. Otto I. heiratete später jedoch Johanna von Bayern-Landshut und baute für sie die Mosbacher Residenz weiter aus. Dies, einige Fehden sowie Ottos Teilnahme an den Hussitenkriegen brachten die Pfalz in massive finanzielle Schwierigkeiten. Otto bemühte sich fortan die Zentralisierung voranzutreiben, wozu sie Veräußerung weiter entfernt liegender Besitztümer bei gleichzeitigen Erwerb regionalen Eigentums rund um Mosbach und Obrigheim gehörte.

1448 starb der Neffe Ottos, dänische König Christoph, der auch letzter Pfalzgraf in Neumarkt war, welches ebenfalls durch die Erbteilung Ruprechts entstanden war. Otto I. erbte die Pfalz und verlegte 1450 seine Residenz nach Neumarkt. Die Verwaltung der Mosbacher Ländereien übertrug Otto seinem Sohn, dem späteren Pfalzgrafen Otto II. Das Territorium trug seither den Namen "Pfalz-Mosbach-Neumarkt". Um die Erbansprüche Ottos Bruders Stephan auszugleichen zahlte Otto insgesamt 96.000 Gulden an Stephan. Die Finanzprobleme der Pfalz nahmen dadurch weiter zu.

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1461 übersiedelte Otto II. nach Neumarkt. Als klar wurde dass er keine Nachkommen hinterlassen würde, versuchte man den von Otto I. geäußerten Wunsch, dass einer seiner Söhne die in den geistlichen Stand eingetreten waren, die Regentschaft übernehmen solle, umzusetzen. Das scheiterte daran, dass keiner der in Frage kommenden Personen die Pfalz übernehmen wollte, vermutlich wegen der prekären Finanzlage. So wurde 1479 zunächst eine Erbregelung für die Mosbacher Länderein gefunden: Sie sollten nach dem Tode Otto II. an die Kurpfalz fallen. Diese Regelung wurde in einem 1490 in Germersheim geschlossenen Vertrag für die gesamte Pfalz-Mosbach-Neumarkt übernommen und trat am 8. April 1499 mit Ottos Tod in Kraft. Damit endete auch die Existenz der Pfalz.

Weblinks[Bearbeiten]

Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Pfalz-Mosbach“