Protestantische Kirche Insheim

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Die Protestantische Kirche Insheims liegt am Ortsrand und ist Teil des Protestantischen Pfarramt Impflingen.

Die Kirche bietet etwa 300 Besuchern Platz. Zum Inventar gehören eine Orgel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts sowie ein 1998 vom Bildhauer Deutsch aus Jockgrim geschaffener Taufstein. Im Eingangsbereich unter dem Turm befinden sich Gedenktafeln für die aus Insheim stammenden Opfer beider Weltkriege. Neben dem südlichen Seiteneingang befindet sich ein 1980 vom Inheimer Künstler J. Müller gefertigtes Holzrelief, welches das letzte Abendmahl darstellt. Die Glocken stammen aus dem Jahr 1952 und sind auf a, c und d gestimmt. Sie wurden von der hessischen Gießerei Rincker gefertigt. Das Gebäude ist eingebettet ist das Gelände des Insheimer Friedhofs.

Genaue Baudaten der Kirche sind nicht bekannt. Auf dem Glockenstuhl befindet sich die Jahreszahl 1518, was auf ein entsprechend höheres Alter der alten Kirche hindeutet. Renovierungsarbeiten sind für das Jahr 1554 nachgewiesen. Im Zuge dieser Baumaßnahmen entstand der Turm in seiner bis heute existierenden Form. Er befand sich in der Mitte zwischen Chor im Osten und Langhaus im Westen. Letzteres maß etwa 9m in der Länge und 7m in der Breite.

1688 verfügte der französische König Ludwig XIV, die baufällige Kirche instand zu setzen und bestimmte, sie fortan als Simultaneum zu nutzen. Der Instandetzung zum Trotz war die Kirche ab 1715 zum Teil ohne, zum Teil mit sehr unzureichendem Dach. Forderungen nach Renovierungen blieben lange unbeachtet.

In den Jahren 1743 bis 1735 entstand durch den kurpfälzischen Hofbaumeister F. W. Rabaliatti (örtliche Bauleitung Michael Blattmann) ein neuer Kirchenbau, der nur noch den alten Turm übrig ließ, welcher nun zu zwei Dritteln freistand.

Ein Jahrhundert später war die Orgel ein großes Problem. 1878 war sie gar nicht mehr bespielbar, es bedurfte zweier Instandsetzungen bis 1897 das Thema vorläufig erledigt war.

Als die katholische Gemeinde mit St.Michael ihr eigenes Kirchengebäude erhielt, wurde in der nun rein protestantischen Kirche die Hochkanzel entfernt und durch ein großes Luther-Portrait ersetzt. Im Chor fand nun auch der Schlusstein der ehemaligen Sakristei Platz. 1917 wurde ein Kamin gebaut, so dass die Kirche beheizbar wurde. 1922 schließlich erhielt der Turm eine neue Glocke.

1956 wurde der Dachstuhl erneuert und die Kirche innen wie außen neu verputzt. Aus nicht bekannten Gründen wurden auch der Schalldeckel der Kanzel vernichtet sowie die Pilasterpfeiler im Chorbogen entfernt.

Als die Kirche 1980 unter Denkmalschutz gestellt wurde, war sie erneut baufällig geworden. Die Elektrik war immer störanfälliger geworden, ebesno die Ölheizung. Beide entsprachen zudem nicht mehr den aktuellen Sicherheitsbestimmungen. Auch an der Bausubstanz und den Fenstern waren einige Schäden erkannt worden. Sehr umfangreiche Arbeiten wurden zwischen Juni 1985 und April 1986 durchgeführt. Beim entfernen des alten Putzes wurde am Turm ein Sandsteinspitzbogen entdeckt, der bis zum Abriss des alten Chorraumes als Durchgang zu diesem fungiert hatte. Man entschied, den Bogen zu restaurieren und sichtbar zu halten, den Turm also nicht neu zu verputzen.

Entdeckt wurden auch zwei Gräber unter der Kirche. Die Grabplatten wurden entfernt und in der Kirche aufgestellt, die Gräber an sich blieben erhalten. Neu war eine Toilette im nun verkleinerten Technikraum sowie der Kirchenvorplatz, welcher mit Sandsteinplatten belegt wurde. Für Schwerhörige Besucher wurde eine Induktionsschleife für die Lautsprtecheranlage gelegt. Die Gesamtkosten der Arbeiten betrugen 290.000 DM.

2018 wurde eine Fernsteuerung für das Geläut installiert. Diese wird neben der Anwendung bei Gottesdiensten vor allem bei Trauerfeiern auch durch die katholische Gemeinde genutzt.

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