Protestantische Kirche Wollmesheim: Unterschied zwischen den Versionen

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[Datei:Protestantische Kirche Wollmesheim 1.jpg|thumb|Die Kirche vom Friedhof aus gesehen]] Die '''Protestantische Kirche Wollmesheim''' gilt als älteste Kirche in der [[Pfalz]]. Zwischen 1701 und 1932 trug sie den Namen St. Mauritius.  
[[Datei:Protestantische Kirche Wollmesheim 1.jpg|thumb|Die Kirche vom Friedhof aus gesehen]] Die '''Protestantische Kirche Wollmesheim''' gilt als älteste Kirche in der [[Pfalz]]. Zwischen 1701 und 1932 trug sie den Namen St. Mauritius.  


Ihr Bau erfolgte ungefähr 1025/30 anstelle einer 991 erwähnten hölzernen Kirche. Ihre Weihe auf das heilige Kreuz und die heilige Maria erfolgte am 18. August 1040 durch den Speyerer Bischof Sigibodo. Diese Weihe ist die älteste bekannte urkundliche Bezeugung einer heute noch existierenden Kirche. Zwischen Chor und Langhaus befand sich lange Zeit eine Weihinschrift, die noch 1786 belegt ist, in späteren Jahren jedoch nicht mehr vorhanden war. Die Kirche war von Beginn an als Pfarrkirche gebaut und blieb dies, bis die Folgen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]]es dazu führten, dass Wollmesheim dauerhaft von [[Mörzheim]] bepfarrt wird.  
Ihr Bau erfolgte ungefähr 1025/30 anstelle einer 991 erwähnten hölzernen Kirche. Ihre Weihe auf das heilige Kreuz und die heilige Maria erfolgte am 18. August 1040 durch den Speyerer Bischof Sigibodo. Diese Weihe ist die älteste bekannte urkundliche Bezeugung einer heute noch existierenden Kirche. Zwischen Chor und Langhaus befand sich lange Zeit eine Weihinschrift, die noch 1786 belegt ist, in späteren Jahren jedoch nicht mehr vorhanden war. Die Kirche war von Beginn an als Pfarrkirche gebaut und blieb dies, bis die Folgen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]]es dazu führten, dass Wollmesheim dauerhaft von [[Mörzheim]] bepfarrt wird.  
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1979 schuf Bildhauerin Luise Unger für den Altarraum ein Relief zum Thema "Glaubensbekenntnis". Von ihr stammt auch die Abdeckung des Taufsteins.  
1979 schuf Bildhauerin Luise Unger für den Altarraum ein Relief zum Thema "Glaubensbekenntnis". Von ihr stammt auch die Abdeckung des Taufsteins.  


1989/90 wurde die Kirche abermals renoviert. Dabei wurde das Turmportal wieder geöffnet und die bei den Arbeiten entdeckten Sarkophage aus der Entstehungszeit der Kirche Sichtbar gemacht.  
1989/90 wurde die Kirche abermals renoviert. Dabei wurde das Turmportal wieder geöffnet und die bei den Arbeiten entdeckten Sarkophage aus der Entstehungszeit der Kirche sichtbar gemacht.  
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Datei:Protestantische Kirche Wollmesheim 2.jpg|Turm
Datei:Protestantische Kirche Wollmesheim 2.jpg|Turm

Version vom 31. März 2020, 00:49 Uhr

Die Kirche vom Friedhof aus gesehen

Die Protestantische Kirche Wollmesheim gilt als älteste Kirche in der Pfalz. Zwischen 1701 und 1932 trug sie den Namen St. Mauritius.

Ihr Bau erfolgte ungefähr 1025/30 anstelle einer 991 erwähnten hölzernen Kirche. Ihre Weihe auf das heilige Kreuz und die heilige Maria erfolgte am 18. August 1040 durch den Speyerer Bischof Sigibodo. Diese Weihe ist die älteste bekannte urkundliche Bezeugung einer heute noch existierenden Kirche. Zwischen Chor und Langhaus befand sich lange Zeit eine Weihinschrift, die noch 1786 belegt ist, in späteren Jahren jedoch nicht mehr vorhanden war. Die Kirche war von Beginn an als Pfarrkirche gebaut und blieb dies, bis die Folgen des Dreißigjährigen Krieges dazu führten, dass Wollmesheim dauerhaft von Mörzheim bepfarrt wird.

Der Turm entstand in der Zeit zwischen 1095 und 1105 und ist nahezu unverändert erhalten. Über das Turmportal erfolgte auch der Zugang zur Kirche. Das 24 Meter hohe Gebäude hat Platz für drei Glocken, von denen die Älteste in der Zeit zwischen 1270 und 1310 bei Meister Thomas in Trier gegossen wurde. Zusammen mit der Feuerglocke der Landauer Stiftskirche gilt sie als zweitälteste Glocke der Pfalz. Sie hat einen Durchmesser von 75 und wiegt etwa 300 kg. Die anderen beiden Glocken wurden 1949 in Frankenthal gegossen. Das Geläut ist auf gis'-h'-cis' gestimmt.

Auch die Turmuhr zählt zu den ältesten in der Pfalz. Sie ist im Originalzustand erhalten und als eine der wenigen noch existierenden Uhren ohne Schrauben gefertigt. Sie muss täglich von Hand aufgezogen werden und schlägt jeweils zur vollen Stunde. Ein äußeres Ziffernblatt existiert nicht. Die letzte größere Reparatur erfolgte 1848. Seither wurden von regelmäßigen Wartungsarbeiten abgesehen keine Reparaturen mehr vorgenommen.

Da Wollmesheim anteilig zur Kurpfalz und zum Bistum Speyer gehörte, kam es nach der Reformation zur bis 1932 andauernden Simultannutzung der Kirche von Protestanten und Katholiken.

1578 erfolgte eine umfassende Renovierung der Kirche. Aus dieser Zeit stammt das Fenster über dem Seiteneingang. Weitaus größere Baumaßnahmen erfolgten 1743/44. Das baufällige Langhaus wurde nicht nur dem zeitgenössischen Barockstil angepasst, es wurde auch verlängert und erhöht. Teile des alten Mauerwerks blieben dabei erhalten. Ein barocker Taufstein wurde im Chorraum errichtet, der Turm, nun nicht mehr Eingang zur Kirche, behielt seinen achteckigen romanischen Taufstein. Auch wurde entweder in dieser Zeit oder etwas später eine Sakristei angebaut.

Mit Ende des Simultaneums 1932 kam es erneut zu umfangreichen Renovierungsarbeiten, diesmal überwiegend das Innere betreffend: Kanzel, Altar und Orgel waren an die neu erbaute katholische Kirche übergegangen und wurden ersetzt. Die neue Orgel wurde von der Landauer Firma Poppe gefertigt und machte ihrerseits 2002 durch eine neu gebaute Orgel aus Bremen Platz.

1956 wurde das Läutwerk elektrifiziert, ergänzt im Jahr 2004 um eine Funksteuerung.

1979 schuf Bildhauerin Luise Unger für den Altarraum ein Relief zum Thema "Glaubensbekenntnis". Von ihr stammt auch die Abdeckung des Taufsteins.

1989/90 wurde die Kirche abermals renoviert. Dabei wurde das Turmportal wieder geöffnet und die bei den Arbeiten entdeckten Sarkophage aus der Entstehungszeit der Kirche sichtbar gemacht.