Rhein-Neckar-Verkehr GmbH

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Disambig-50px.png Dieser Artikel beschreibt die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, kurz rnv. Für den VRN siehe Verkehrsverbund Rhein-Neckar.

Straßenbahnen in orangener rnv-Lackierung

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) ist ein Verkehrsunternehmen mit Sitz in Mannheim.

Allgemein

Die rnv betreibt Bus- und Straßen- und Schmalspureisenbahnlinen im Großraum Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg. Sie ist der einzige Anbieter von Straßenbahnlinien innerhalb des Tarifgebiets des Verkehrsverbunds Rhein Neckar. Auf einigen Überlandabschnitten verkehren die Züge der rnv nicht als Straßenbahnen, sondern als Eisenbahnen.

Kaufmännischer Geschäftsführer ist Christian Volz, technischer Geschäftsführer Martin in der Beek.

Täglich fahren ca. 380 Busse und Bahnen von den drei Betriebshöfen (Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen), um bis zu 500.000 Fahrgäste zu transportieren. Dabei sind ca. 80 Fahrzeuge von kooperierenden Betrieben, die im Auftrag fahren. Das Liniennetz umfasst 751km (299 Bahn, 452 Bus) und 1000 Haltestellen. Beschäftigt über 2.000 Personen. [1]

Standorte

Historischer OEG-Zug vor der rnv-Betriebszentrale

Die RNV betreibt Kundenzentren, genannt „Mobilitätszentralen“ in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg. Am Rande der ehemaligen Eisenbahnstrecken von OEG und RHB befinden sich noch Depots in Edingen, Käfertal und Bad Dürkheim. Betriebshöfe werden in Heidelberg und Ludwigshafen unterhalten. Der Mannheimer Betriebshof, an dem auch die gemeinsame Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel untergebracht ist, ist zur Betriebszentrale ausgebaut.

Geschichte

Die Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) GmbH wurde 2003 von der MVV Verkehr AG, der MVV OEG AG, der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB), den Verkehrsbetrieben Ludwigshafen am Rhein GmbH (VBL) sowie der Rhein-Haardtbahn GmbH (RHB) gegründet. Dafür wurde eine bereits bestehende Gesellschaft, die Rhein-Neckar-Bahn GmbH genutzt. Hintergrund war unter anderem die Liberalisierung des Verkehrsmarkt, der die einzelnen kleinen Unternehmen, die ohnehin ihre individuelle Schwierigkeiten hatten, zusätzlich unter Druck setzte.

Gründungsunternehmen

Die Gründungsunternehmen betrieben zuvor die jeweiligen Hauptverkehrsträger in den jeweiligen Städten, die RHB und MVV OEG darüber hinaus weit ins Umland. Aufgrund der ausgeprägten geographischen Nähe und der Struktur der Metropolregion, waren eine enge Vernetzung der Verkehrsmittel notwendig, insbesondere da durch die Mitgliedschaft aller Unternehmen im Verkehrsverbund-Rhein-Neckar übergreifende Fahrscheine existierten.

HSB

→ Hauptartikel: Geschichte der Straßenbahnen in Heidelberg

Die erste Heidelberger Straßenbahn ging als Pferdebahn 1985 in Betrieb. Die Betreibergesellschaft gründete sich 1887 in die "Heidelberger Straßen- und Bergbahnen AG" um. 1901 kaufte die Stadt Heidelberg die Aktien auf und elektrifizierte die Bahn. Das Streckennetz reichte im Süden bis Wiesloch und im Südwesten bis Schwetzingen. In den 1970er Jahren wurde das Strecken radikal gestrichen und das Netz zurückgebaut. Zur Jahrtausendwende sah man sich mit der Schwierigkeit konfrontiert, dass ehemals angebundene Stadtteile wie Kirchheim eine neue Anbindung brauchten, was erhebliche Kosten für den Neubau verursachte.

Pferdebahnlinien (gestrichelt) in Mannheim und Ludwigshafen 1880

MVV Verkehr

→ Hauptartikel: MVV Verkehr
1877 wurden die Konzessionen für den innerstädtischen Bahnbetrieb in Mannheim und Ludwigshafen an die selbe Gesellschaft vergeben. In Mannheim ging die erste Staßenbahn als Pferdebahn 1878 in Betrieb. Im Jahr 1900 wurden die ersten elektrischen Straßenbahnen in Betrieb genommen und verdrängten die Pferdebahnen. In der Zeit bis zum ersten Weltkrieg expandierte das Netz sehr schnell. In den späten 1950ern kam es zu Streckenstillegungen aber auch Neueröffnungen. 1964 wurde der seit 1926 bestehende Vertrag für den gemeinsamer Betrieb mit Ludwigshafen beendet. 1974 übernahm die Mannheimer Verkehrs-Aktiengesellschaft (MVG) den Nahverkehrsbetrieb in Mannheim. Im weiteren wurde der Mannheimer Straßenbahnbetrieb durch das Projekt MVG 2000 geprägt, dass die MVG auf die Zukunft vorbereiten sollte. 1998 wurde das Unternehmen zur MVV Verkehr AG. 2005 übertrug die MVV Verkehr den operativen Betrieb an die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, 2009 folgte die Übertragung der Linienkonzessionen[2].

VBL

Der Straßenbahnverkehr in Ludwigshafen begann gemeinsam mit Mannheim 1878 mit einer Pferdebahn, die 1900 zugunsten der elektrischen Eisenbahn wieder stillgelegt wurde. Der Städtebau Ludwigshafens nach dem Krieg, und damit auch der Bau der ÖPNV-Infrastruktur war stark durch das Projekt Visitenkarte geprägt. Das sah neben dem Bau der Hochstraßen und verschiedener Gebäude auch den Bau einer U-Bahn auf Basis des bestehenden Straßenbahnnetzes vor. Entsprechend der Geschichte beider Städte war auch hier ein gemeinsames Netz mit Mannheim geplant. 1965 wurde der gemeinsame Verkehrsbetrieb mit Mannheim beendet und die Ludwigshafener Bahnen wurden in die Stadtwerke-Ludwigshafen-Verkehrsbetriebe, später VBL überführt. Hintergrund waren steuerrechtliche Gründe [3]. Auch wenn beide Gesellschaften weiterhin eng zusammenarbeiteten gingen die Städtebaulichen Pläne weiter auseinander. Während in Ludwigshafen bis 1976 U-Bahn Tunnel gebaut wurden, verzögerte sich der Ausbau in Mannheim. Als Mannheim sich letztlich für einen Weiterbetrieb der oberirdischen Straßenbahn entschied, würde auch der Ausbau in Ludwigshafen gestoppt. Die hohen Instandhaltungskosten für eine unvollständige U-Bahn verblieben bei den VBL.

Eisenbahn Rhein-Haardtbahn

→ Hauptartikel: Rhein-Haardt-Bahn

Die Rhein-Haardtbahn (RHB) wurde 1911 gegründet und ging 1913 in Betrieb. Sie war alleiniger Betreiber der Meterspur-Eisenbahnstrecke Oggersheim-Bad Dürkheim. Der Linienverlauf der Bahn wurde über das Straßbahnnetz nach Ludwigshafen und später nach Mannheim verlängert. Auf der Eisenbahnstrecke setzte die RHB bis 1959 auch Güterzüge ein. Betrieblich war die RHB sehr eng mir der Straßenbahn Mannheim-Ludwigshafen, später der VBL vernetzt.

Oberrheinische Eisenbahn

Fuchs-Elektrotriebwagen und Diesellok der OEG

→ Hauptartikel: Oberrheinische Eisenbahn

Die Oberrheinische Eisenbahngesellschaft (OEG) begann als Dampfeisenbahn. 1886 erhielt Hermann Bachstein die Konzession für die Strecke Weinheim-Mannheim, 1887 für die Strecke Heidelberg-Schriesheim und 1888 für die Strecke 1888. 1891 folgten die Konzessionen um die Streckenabschnitte zu verbinden und im Jahr darauf war die Dreiecksbahn vollständig. Als Gesellschaft ging die Bahn vorerst in die Süddeutsche Eisenbahngesellschaft (SEG) über und 1911 in die, von SEG und Stadt Mannheim gegründete Oberrheinische Eisenbahngesellschaft AG. Sie verfügte danach nicht nur über die Dreiecksbahn, für die sie lange als Synonym stand, sondern über Kraftwerke und z.B. die Strecke Schwetzingen-Ketsch. Ebenso war sie im Güterverkehr tätig. Die OEG wurde 2000 im die als OEG AG und später als MVV OEG AG in die MVV eingegliedert. Schließlich ging sie gemeinsam mit den anderen Mannheimer Straßenbahnen in die MVV Verkehr AG 2010 auf.

Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel

Straßenbahnen in der Werkstatt

1971 eröffneten die rnv-Gründungsunternehmen, bzw ihre Vorgängerunternehmen MVG, OEG, VBL HSB und RHB die "Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel (ZWM), die noch heute Zentralwerkstatt der rnv ist. Diese gemeinsame Werkstatt ist nicht nur über die Straßen und das Meterspurnetz erreichbar, sondern kann auch per Normalspur erreicht werden und damit auch Fahrzeuge der damaligen Bundesbahn aufnehmen.

Gründung der RNB

Im Rahmen der Ausschreibungen für die S-Bahn RheinNeckar wurde die Rhein-Neckar-Bahn GmbH gegründet, die an der Ausschreibung letztlich aber doch nicht teilnahm. Die Firma wird im Handelsregister als Vorgänger der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH geführt.

Gründung rnv und gemeinsames Auftreten

2003 wurde die RNB zur RNV umgegründet. Zwei Jahre später übernahm sie das operative Geschäft der Gründungsfirmen. Diese treten nicht mehr als eigenständige Verkehrsgesellschaften auf, bleiben aber Eigentümer ihrer Netze und Flotten und verwalten diese zunächst noch selbst. 2005 übernahm die rnv die Unternehmen V-Bus und Beth. Damit wurde sie auch Muttergesellschaft für Verkehrsunternehmen in in Lampertheim und Viernheim. Mit dem Gemeinsamen Auftreten werden auch die Liniennummern harmonisiert. Während in Mannheim/Ludwigshafen und Heidelberg die Liniennummern für Straßenbahnlinien oft doppelt vergeben waren, werden diese nun in Absprache gemeinsam mit dem VRN eindeutig vergeben. Das hat besonders Auswirkungen auf die ehemaligen HSB-Linien, die künftig Liniennummern ab 20 erhalten.

Gemeinsamer Betrieb und Linienkonzessionen

Die gemeinsamen Betriebszentrale auf dem Gelände der früheren ZWM wurde 2008 eröffnet. Damit wurden alle Bus- und Bahnlinien und deren Haltestellensysteme zentral gesteuert. Im Jahr darauf wurden die Linienkonzessionen von den Gründungsgesellschaften an die rnv übertragen, die seither autark operieren kann, wobei sie unter Aufsicht der Kommunen als Eigentümer steht.


Betriebshöfe

Die RNV hat Betriebshöfe in Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim mit Außenstellen in Bad Dürkheim, Edingen und Käfertal.:

Betriebshof Heidelberg
Bergheimer Straße 155
69115 Heidelberg
Betriebshof Ludwigshafen
Hauptstraße 320
67067 Ludwigshafen
Betriebshof Mannheim
Möhlstraße 27
68165 Mannheim

Adresse

Rhein-Neckar-Verkehr GmbH
Möhlstraße 27
68165 Mannheim

Weblinks

Quellen und Fußnoten

  1. rnv Geschäftsbericht 2017 (pdf) auf rnv-online.de, Abgerufen am 20.10.18
  2. Unternehmensgeschichte auf rnv.de
  3. Auf Achse und Schiene - 100 Jahre Nahverkehr in Mannheim Hrgs. MVG und MVV, 1978