Rietburg

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Rekonstruktionszeichnung der Rietburg

Die Rietburg ist eine als Ruine erhaltene Burg bei Rhodt unter Rietburg. Die Burg ist frei zugänglich und beherbergt einen Gastronomiebetrieb. In unmittelbarer Umgebung befindet sich ein Wildgehefe.

Mit einer Lage von 550 m über dem Meeresspiegel ist sie eine der am höchsten gelegenen Burgen in der Pfalz

Sie kann zu Fuß oder über eine kostenpflichtige Seilbahn erreicht werden.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Burg wurde zwischen 1200 und 1204 von Konrad von Riet erbaut. Das Adelsgeschlecht, dem er angehörte war im Jahr 1149 erstmals urkundlich erwähnt worden. 1255 wurde Herrrnann von Riet der Besitz aufgrund seines Widerstandes gegen den König entzogen und in Folgejahr an Otto III. von Ochsenstein übertragen. Über dessen Tochter gelangte die Burg 1291 an Joffried von Leiningen.

Weitere Besitzwechsel folgten in kurzen Abständen. Das Bistum Speyer, das schließlich Eigentum an der Burg erlangte, vergab sie an wechselnde Burggrafen, kümmerte sich ansonsten aus Kostengründen aber wenig um den Erhalt der Burg. Mitte des 15 Jahrhunderts wurde die Burg bei kriegerischen Auseinandersetzungen stark beschädigt.

Am 12. November 1460 eroberte der Graf von Leiningen vorübergehend die Burg und mit ihr größere Vorräte an Lebensmitteln und Geld, die die Bewohner der umliegenden Orte dort in Sicherheit gebracht hatten. Im Zuge weiterer kriegerischer Auseinandersetzungen wurde die Burg einige Jahre später stark beschädigt.

Unbewohnbar wurde die Burg aber erst im Zuge des Dreißigjährigen Krieges. Damals unentdeckt blieb ein erst 1872 aufgetauchter Schatz mit Gold- und Silbermünzen aus dem 15. Jahrhundert.

1822 erwarb die Gemeinde Rhodt die Burg und einen großen Teil des umliegenden Waldes.

1925 begannen umfangreiche Sicherungsmaßnahmen an der Burg, in deren Ruine seit 1931 eine Hütte des Pfälzer Waldvereins steht. 1957 wurde ein Gastronomiebetrieb eingerichtet. Drei Jahre zuvor war die erste pfälzische Seilbahn eröffnet worden, die Rietburgbahn. Sie verbindet die Burg mit der Villa Ludwigshöhe.

Zwischen 1988 und 1990 fanden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an der äußeren Ringmauer und der Neubau der Gaststätte statt

Im August 2008 wurde ins Mauerwerk eine sogenannte "Zeitkapsel" eingelassen, in der sich Gegenstände der Rhodter Vereine und Einrichtungen befinden. Der für dieses Projekt zuständige Rietburgverein, der seit 1991 die Pföege der Burg übernimmt, beabsichtigt die Kapsel im Jahr 2058 erneut zu öffnen um weitere Gegenstände einzubringen.

Der Königinraub[Bearbeiten]

Herrmann von Riet, Enkel des Erbauers der Burg, war Anhänger der Staufer, die bis Dezember 1250 die deutschen Kaiser stellten. Nach dem Tod Kaisers Friedrich II. war es zum Machtkampf zwischen verschiedenen Parteien gekommen, aus dem Willhelm von Holland als Sieger hervorging, während die Staufer nach 1254 in Deutschland keinen Einfluss mehr ausübten.

Die der Rietburg benachbarte Burg Trifels war im Zuge dieser Machtkämpfe an Wilhelm von Holland gefallen. Dessen Frau, Elisabeth von Braunschweig, war 1255 unterwegs von Worms zur Burg Trifels, als Herrmann den Zug bei Edesheim überfiel und auf der Rietburg gefangen setzte. Am 4. Dezember des selben Jahres erzwangen der König und zu Hilfe geeilte Adlige aus dem Reich die Freisetzung der Gefangenen. Herrmann von Riet musste das Land verlassen, durfte seine Besitztümer aber noch verkaufen.

Bilder[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]