Rolf Rendtorff: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Rolf Rendtorff''', * [[10. Mai]] [[1925]] in Preetz/Holst. geboren, ist ein deutscher Theologe; Prof. em. Dr. theol., der über viele Jahre in Heidelberg wirkte.
'''Rolf Rendtorff''' (* [[10. Mai]] [[1925]] in Preetz/Holstein; † [[1. April]] [[2014]] in [[Heidelberg]]) war evangelischer Theologe und Hochschullehrer, der an der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]] wirkte.


==Vita==
==Leben==
1942-45 bei der Kriegsmarine, zuletzt Leutnant zur See. Studium der Theologie
1942-45 bei der Kriegsmarine, zuletzt Leutnant zur See. Studium der Theologie


1945-1950 Studium der evang. Theologie in Kiel, Göttingen und Heidelberg
1945-1950 Studium der evang. Theologie in Kiel, Göttingen und Heidelberg


1950 Promotion in Heidelberg bei Gerhard v. Rad
1950 Promotion in Heidelberg bei [[Gerhard von Rad]]


1953 Habilitation in Göttingen für Altes Testament
1953 Habilitation in Göttingen für Altes Testament
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Rendtorff gehörte 1965 zu den Mitbegründern der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, in der er für Verständigung zwischen Israelis und Deutschen genau so eintrat wie für Verständigung zwischen Palästinensern und Israelis
Rendtorff gehörte 1965 zu den Mitbegründern der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, in der er für Verständigung zwischen Israelis und Deutschen genau so eintrat wie für Verständigung zwischen Palästinensern und Israelis


1967-69 Univ.gremien : 67/68 Wahlsenator, 1968/69 Mitglied der Grundordnungs-Versammlung
1967-69 Universitätsgremien: 67/68 Wahlsenator, 1968/69 Mitglied der Grundordnungs-Versammlung


Januar 1970 bis November 1972 : Rektor der Universität - als so genannter Reformrektor versuchte er immer wieder zwischen konservativer Professorenschaft, Kultusministerium und der Reformen und Veränderungen einfordernden Studentenschaft zu vermitteln. Diese Konflikte führten zu seinem Rücktritt von diesem Amt.
Januar 1970 bis November 1972 : Rektor der Universität - als so genannter Reformrektor versuchte er immer wieder, zwischen konservativer Professorenschaft, Kultusministerium und der Reformen und Veränderungen einfordernden Studentenschaft zu vermitteln. Diese Konflikte führten zu seinem Rücktritt von diesem Amt.


Gastprofessuren in Jerusalem, Pretoria, Chicago und Rom.
Gastprofessuren in Jerusalem, Pretoria, Chicago und Rom.
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==Werk==
==Werk==
 
Rendtoff war Mitherausgeber der Studien "Christen und Juden" I (1975) und II (1991).  
Mitherausgeber der Studien "Christen und Juden" I (1975) und II (1991).  


Zahlreiche Publikationen zum christlich-jüdischen Dialog, u.a.: Israel und sein Land. Theologische Überlegungen zu einem politischen Problem, 1975;  
Zahlreiche Publikationen zum christlich-jüdischen Dialog, u.a.: Israel und sein Land. Theologische Überlegungen zu einem politischen Problem, 1975;  


* Das Werden des Alten Testamentes. Berlin, Evangelische Verlagsanstalt. 1960.   
* Das Werden des Alten Testamentes. Berlin, Evangelische Verlagsanstalt. 1960.   
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==Wirken==
==Wirken==
Rendtorff setzte sich seit einer ersten Israelreise im Jahre 1963 intensiv mit dem Judentum und dem Staat Israel auf christlicher Basis auseinander, es müßte besser heißen: zusammen. 1965 gehörte er zu den Mitbegründern der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, deren langjähriger Vizepräsident er war. 1977 Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Deutsch-Israelischen Arbeitskreises für Frieden im Nahen Osten. Siehe dazu seine Reflexionen über Christen und Juden (Weblinks).
Rendtorff setzte sich seit einer ersten Israelreise im Jahre 1963 intensiv mit dem Judentum und dem Staat Israel auf christlicher Basis auseinander. 1965 gehörte er zu den Mitbegründern der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, deren langjähriger Vizepräsident er war. 1977 war er Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Deutsch-Israelischen Arbeitskreises für Frieden im Nahen Osten. Siehe dazu seine Reflexionen über Christen und Juden (Weblinks).
 
Innerhalb der EKiD ist er Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen des Deutschen Evangelischen Kirchentages; viele Jahre war er Vorsitzender der Studienkommission Kirche und Judentum.


Innerhalb der EKiD war er Mitglied der ''Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen des Deutschen Evangelischen Kirchentages''; viele Jahre war er Vorsitzender der ''Studienkommission Kirche und Judentum''.


==Ehrungen==
==Ehrungen==
* 2002 die Buber-Rosenzweig-Medaille des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit (DKR)
* 2002 die ''Buber-Rosenzweig-Medaille'' des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit (DKR)
 
* Gedenkveranstaltung (''Den einen zu liberal, den'' …), RNZ vom 21. Juli 2014, Seite 5


==Weblinks==
==Weblinks==
* Rolf Rendtorff: ''Christen und Juden. Autobiographische Reflexionen'' In: [http://www.compass-infodienst.de/Rolf_Rendtorff__Christen_und_Juden__Autobiographische_Reflexionen.1249.0.html Online-Extra Nr. 16]
* {{Wikipedia}}
 
* Rolf Rendtorff: ''Christen und Juden. Autobiographische Reflexionen'' In: {{Weblink|www.compass-infodienst.de/Rolf_Rendtorff__Christen_und_Juden__Autobiographische_Reflexionen.1249.0.html|Online-Extra Nr. 16}}
* {{Wikipedia-de|Adolf_Hitler}}
* [http://www.8ung.at/bahnstadt-hd.de/1933.htm Zeittafel:Heidelberg 1933 bis 1945]
 
 


[[Kategorie:Person (Geschichte)]]
{{SORTIERUNG:Rendtorff, Rolf}}
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Aktuelle Version vom 30. Juni 2018, 11:09 Uhr

Rolf Rendtorff (* 10. Mai 1925 in Preetz/Holstein; † 1. April 2014 in Heidelberg) war evangelischer Theologe und Hochschullehrer, der an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg wirkte.

Leben[Bearbeiten]

1942-45 bei der Kriegsmarine, zuletzt Leutnant zur See. Studium der Theologie

1945-1950 Studium der evang. Theologie in Kiel, Göttingen und Heidelberg

1950 Promotion in Heidelberg bei Gerhard von Rad

1953 Habilitation in Göttingen für Altes Testament

1958 Professor für Altes Testament an der Kirchlichen Hochschule Berlin

1962/63 Rektor der Kirchlichen Hochschule

1963 ordentlicher Professor für Alttestamentliche Theologie in Heidelberg

1964/65 Dekan der Theologischen Fakultät

Rendtorff gehörte 1965 zu den Mitbegründern der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, in der er für Verständigung zwischen Israelis und Deutschen genau so eintrat wie für Verständigung zwischen Palästinensern und Israelis

1967-69 Universitätsgremien: 67/68 Wahlsenator, 1968/69 Mitglied der Grundordnungs-Versammlung

Januar 1970 bis November 1972 : Rektor der Universität - als so genannter Reformrektor versuchte er immer wieder, zwischen konservativer Professorenschaft, Kultusministerium und der Reformen und Veränderungen einfordernden Studentenschaft zu vermitteln. Diese Konflikte führten zu seinem Rücktritt von diesem Amt.

Gastprofessuren in Jerusalem, Pretoria, Chicago und Rom.

1990 Emeritus

Werk[Bearbeiten]

Rendtoff war Mitherausgeber der Studien "Christen und Juden" I (1975) und II (1991).

Zahlreiche Publikationen zum christlich-jüdischen Dialog, u.a.: Israel und sein Land. Theologische Überlegungen zu einem politischen Problem, 1975;

  • Das Werden des Alten Testamentes. Berlin, Evangelische Verlagsanstalt. 1960.
  • Das Alte Testament. Eine Einführung. Neukirchen 5. Aufl. 1995.
  • Scheitert die Hochschulreform? Heidelberg zum Exempel. Gemeinsam mit: Nuissl, Ekkehard, Wolff-D. Webler. Rowohlt 1973
  • Thema: Juden, Christen, Israel. Ein Gespräch. Mit einer Entgegnung von Nathan Peter Levinson. Gemeinsam mit: Helmut Gollwitzer. Radius Verlag, 1978. ISBN 3871735337
  • Leviticus. Biblischer Kommetar Altes Testament, Band III /1. 1. Neukirchen-Vluyn, Neukirchener Verlag, 1985.
  • Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Die evangelische Kirche und das Judentum seit 1945; Ein Kommentar, 1989

Wirken[Bearbeiten]

Rendtorff setzte sich seit einer ersten Israelreise im Jahre 1963 intensiv mit dem Judentum und dem Staat Israel auf christlicher Basis auseinander. 1965 gehörte er zu den Mitbegründern der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, deren langjähriger Vizepräsident er war. 1977 war er Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Deutsch-Israelischen Arbeitskreises für Frieden im Nahen Osten. Siehe dazu seine Reflexionen über Christen und Juden (Weblinks).

Innerhalb der EKiD war er Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen des Deutschen Evangelischen Kirchentages; viele Jahre war er Vorsitzender der Studienkommission Kirche und Judentum.

Ehrungen[Bearbeiten]

  • 2002 die Buber-Rosenzweig-Medaille des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit (DKR)
  • Gedenkveranstaltung (Den einen zu liberal, den …), RNZ vom 21. Juli 2014, Seite 5

Weblinks[Bearbeiten]