SV Germania Obrigheim

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Der SV Germania Obrigheim e.V. ist ein Sportverein in Obrigheim (Baden). Er hat etwa 1200 Mitglieder (Stand 2012). Bekannt ist der Verein vor allem durch seine Deutschen Meisterschaften im Gewichtheben und zahlreichen Erfolgen in Einzelwettkämpfen dieser Disziplin.

Angebot

Innerhalb des Vereines bestehen die Abteilungen Bowling, Fußball, Gewichtheben, Handball, Tischtennis und Turnen. Der Verein trägt das Prädikat "Pluspunkt Gesundheit DTB", was für gesundheitsfördernden Sport steht. Das Angebot richtet sich an alle Altersgruppen inklusive jüngeren Kindern.

Geschichte

Am 10. Januar 1897 wurde unter Vorsitz von Christian Knapp der Athleten-Club Germania Obrigheim gegründet, dem 28 Gründungsmitglieder angehörten. Ausgeübte Sportarten waren in den Gründerjahren Gewichtheben, Ringen, Tauziehen, Hammerwerfen, Stein- und Kugelstoßen. Daneben bildete sich eine "Musterriege", die bei Wettkämpfen oder zu Demonstrationszwecken antrat.

Ihren ersten Trainingsplatz hatten die Athleten auf dem zweieinhalb Kilometer von der Ortsmitte entfernten "Tanzplatz", der beim Bau der Odenwaldbahn entstanden war und noch bis in die 1930er Jahre genutzt wurde.

1901 trat der Athleten-Club, der damals 15 aktive Mitglieder hatte, dem deutschen Athletikverband bei. Das jährliche Gaufest, die einzige überregionale Wettkampftätigkeit in jener Zeit, wurde 1902, 1907, 1912, 1922 und 1937 ausgerichtet. Anlässlich des Gaufestes 1912 wurde auch die bis heute existierende Fahne geweiht. Zu den frühen sportlichen Erfolgen gehörtde das bis in die 1950er Jahre betriebene "Rungewichtsjonglieren", bei dem mehrere Deutsche Meistertitel gewonnen wurden.

Der Erste Weltkrieg brachte die Vereinstätigkeiten zum Erliegen. Zwar konnte dieser noch im Dezember 1918 wieder aufgenommen werden, 15 aktive Sportler kehrten jedoch nicht mehr zurück, was einen erheblichen Einschnitt bedeutete.

Die 1920er Jahre brachten in sportlicher Hinsicht den Aufstieg der Gewichtheber, was 1931 mit dem Gewinn der deutschen Jugendmeisterschaft durch Andreas Ehrmann und Jakob Stephan gipfelte. Durch den tödlichen Unfall von Joseph Benz im Jahr 1924 endete zeitgleich die Bedeutung des Ringkampfes im Verein.

Mitte der 1926er Jahre geriet der Verein in große finanzielle Nöte. Die Mitglieder konnten ihre Beiträge nicht mehr zahlen, was wiederum zur Folge hatte dass die Beiträge und Stargebühren für den deutschen Athletikverband nicht mehr gezahlt werden konnte. Zeitweise wurde die Vereinsauflösung diskutiert. Schlussendlich einigte man sich auf den vorübergehenden Austritt aus dem Athletikverband.

1934 wurde in gemeinsamer Arbeit mit dem Turnverein Eintracht Obrigheim, der seit 1912 existierte, eine erste eigene Sporthalle errichtet. Noch im selben Jahr fusionierten beide Vereine zur "Sportvereinigung Obrigheim".

Im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges wurde der Sportbetrieb zunehmend schwerer und schließlich gänzlich unmöglich. Er wurde 1946 mit den Abteilungen Turnen und Schwerathletik wieder aufgenommen. Im Juni 1947 gab man sich den neuen Namen "Sportverein Obrigheim". Zählbare sportliche Erfolge konnten ab 1951 verzeichnet werden, als die Jugend der Tauzieher den Deutschen Meistertitel gewann.

Am 17. März 1948 wurde die Fußballabteilung gegründet, die in den 1960er und 1970er Jahren ihre größten Erfolge feierte, als die Mannschaft in der 2. Amateurliga Nordbaden spielte. In der Saison 2012/2013 spielt die erste Mannschaft in der Kreisklasse B

Die Turnabteilung zog 1953 in die Ernst-Ertl-Halle um, wechselte 1975 aber in die neuerbaute Neckarhalle. Die 1960er Jahre begannen mit der Einrichtung eines Mädchen- und Frauenturnangebotes. 1970 folgte eine Kinderturngruppe, drei Jahre später eine Gardetanzgruppe, vorübergehend war der Turnabteilung auch eine Leichtathletikgruppe angegliedert. Mit über 400 Mitgliedern zählte die Turnabteilung in den 1990er Jahren zu den größten Abteilungen. Zu den jüngeren Erfolgen zählt 2012 der Gewinn der Gaumeisterschaft durch Rosalie Hitzfeld

Tischtennis

Ebenfalls 1948, am 1. Juli entstand im Nebenzimmer des Gasthauses "zum Neckartal" die Tischtennisabteilung. In diesem Nebenzimmer wurde unter einfachen Bedingungen bis 1953 trainiert, ehe man in die neu gebaute Ernst-Ertl-Halle umziehen konnte. Seit 1996 nutzt die Tischtennisabteilung einen in Eigenarbeit erstellten Geräte- und Aufenthaltsraum mit Anbau. 2008 wurden neue Trainingsräume in der umgebauten Schwimmhalle bezogen.

Die größten Erfolge waren in der Frühphase der Pokalsieg 1950 und die Meisterschaft 1951 in der B-Klasse. Nachdem die Mannschaft zwischenzeitlich stark existenzbegroht war, war ein weiterer Erfolg 1961 der Gewinn der Jugendmeisterschaft im Kreis Mosbach und 1963 die Kreismeisterschaft der ersten Mannschaft. Trotz weiterer Existenzkrisen gelangen 1970 und 1976 weitere B-Kasse-Meisterschaften, zweimal gelang in den 1980er Jahren und 1990 der vorübergehende Aufstieg in die Bezirksliga Mosbach-Sinsheim.

Zu den herausragenden Persönlichkeiten der Tischtennisabteilung gehört Gründungsmitglied Walter Blank der ab 1955 bis zu seinem Tod 1983 die Abteilungsleitung innehatte. 2013 spielt die 1. Mannschaft in der Kreisklasse A

Handball

Die Handballabteilung war 1930 im Turnverein gegründet worden, durch den Wegzug des Initiators Ernst Ertl war sie wenige Jahre später jedoch wieder aufgelöst worden. Ihre Wiederbelebung wurde 1959 auf Initiative von Alban Freund, der aus Neckarelz mit dem Auftrag des Landkreises Mosbach, einen Handballverein in Obrigheim zu gründen, kam, verwirklicht. Die Blütezeit der Handballer liegt in den 1990er Jahren, gekrönt 1994 durch den Bezirkspokalsieg, Jugendmeisterschaften in der C- und D-Jugend sowie der Verleihung des Jugendpreises des Württembergischen Handballverbandes im Jahr 1993. In dieser Zeit gelang es auch, nationale und internationale Spitzenclubs zu Freundschaftsspielen einzuladen.

Gewichtheben

Gemessen an sportlichen Erfolgen bilden die Gewichtheber die bedeutendste Abteilung des Vereins.

Die Liste der gewonnen Titel beginnt 1953 mit dem Sieg von Hans Eicher bei der deutschen Jugendmeisterschaft. Drei Jahre später gewann Manfred Hinninger diesen Titel, in der Zeit dazwischen erreichte Otmar Herkel mehrere Vizetitel.

Anschließend begann der Aufstieg der Mannschaft: 1962 wurde erstmals die Vorschlussrunde der Deutschen Meisterschaft erreicht. Über die Zwischenstation Baden-Württemberg-Liga (1972) wurde 1976 erstmals die 1. Bundesliga erreicht.

In den Folgejahren pendelte die Mannschaft zwischen 1. Bundesliga und Regionalliga (heute: 2. Bundesliga) hin und her, ehe 1990 der endgültige Aufstieg gelang. In diesen Jahren wurden auch wieder verstärkt Einzelerfolge gefeiert: 1991 wurde Edmund Ehrmann Vizeweltmeister, zwei Jahre später deutscher Seniorenmeister.

Zu den herausragenden Persönlichkeiten zählt ab Anfang der 1990er Jahre Oliver Caruso, der mehrfacher deutscher Meister, Juniorenweltmeister, Europameister , Weltmeister und Bronzegewinner bei den olympischen Spielen 1996 wurde.

1990 , 1996 und 2009 wurde dem Verein die Ehrung " Das Grüne Band" für Verdienste in der Nachwuchsarbeit zuteil.

1997 stellte der SV Obrigheim drei Deutsche Juniorenmeister, 2000, 2001 und 2012 erreichten die Juniorenmannschaft den Deutschen Meistertitel. Weitere Einzeltitel werden in diesem Jahrzehnt ebenfalls wiederholt gewonnen.

Die Zuschauerzahlen beim Gewichtheben nahmen kontinuierlich zu. 1992 waren es 1.300 Zuschauer, 1995 1.500, ein vorläufiger Höhepunkt wurde in Folgejahr mit mehr als 1.600 Zuschauern erreicht.

Auch das Abschneiden in der Liga wurde immer erfolgreicher. Galt 1994 noch ein vierter Platz als Höhepunkt, wurde vier Jahre später der 3. Platz erreicht, 1999 verteidigt und 2001 noch einmal wiederholt. 2002 folgte schließlich der Vizemeistertitel.

2003 und 2008 konnte schließlich der Sieg in der deutschen Meisterschaft errungen werden. Drei Vizemeisterschaften der Jahre 2005, 2007, 2010 und 2012 gehören ebenfalls zu den Erfolgen.

Bisherige Vereinsvorsitzende

  • 1897 - 1904: Clemens Knapp
  • 1904 - 1910: Theodor Knapp
  • 1910 - 1918: H. Zimmermann
  • 1918 - 1922: Emil Knapp
  • 1922 - 1923: Heinrich Jost
  • 1923 - 1927: Karl Lintz
  • 1927 - 1928: Fritz Ludäscher
  • 1928 - 1930: Wilhelm Feßner
  • 1930 - 1937: Karl Wien
  • 1949 - 1949: Andreas Herkel
  • 1949 - 1953: Wilhelm Zimmermann
  • 1953 - 1969: Ernst Ertl
  • 1969 - 1975: Rudolf Seibert
  • 1975 - 1977: Anton Winterkorn
  • 1977 - 1981: Gustav Wagenbach
  • 1981 - 1987: Peter Dinkel
  • 1987 - ?: Alfred Blank
  • um 2008: Vera Backfisch
  • April 2011 - ?: Carolin Döll
  • (ca 2015) - 2017: Timo Hinninger
  • seit 22.03.2017: vakant

Ehrenvorsitzende

  • Ernst Ertl (1969 - 2008)
  • Alfred Blank (1999 - 2015)
  • Albert Zorn

Adresse

SV Germania Obrigheim e.V.
Eisengasse 11
74847 Obrigheim
Telefon: (0 62 61) 93 75 16
Telefax: (0 62 61) 93 75 16
E-Mail: svo-geschaeftsstelle(a)web.de

Weblinks