Sammlung Prinzhorn

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Die Sammlung Prinzhorn ist ein Museum in Heidelberg. Es befindet sich in der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg und enthält rund 5000 Arbeiten von etwa 450 Patienten psychiatrischer Anstalten. aus der Zeit von 1880 bis 1933.

Adresse[Bearbeiten]

Psychiatrische Universitätsklinik Heidelberg
Voßstraße 2
69115 Heidelberg
Telefon: (0 62 21) 56-44 92
Telefax: (0 62 21) 56-17 23
E-Mail: prinzhorn(a)uni-hd.de
Offizielle Webpräsenz „Sammlung Prinzhorn“

Geschichte[Bearbeiten]

1919 kam der Arzt und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn als Assistent an die Psychiatrische Klinik Heidelberg. Sein Interesse an Werken von Psychiatriepatienten führt bis 1922 zu einer Sammlung, auf der aufbauend er das Buch »Bildnerei der Geisteskranken. Ein Beitrag zur Psychologie und Psychopathologie der Gestaltung« (1922) herausgab. Es folgen Ausstellungen in Frankfurt a. M. und Leipzig z. B. anlässlich des Naturforscherkongresses. Es folgen in den nächsten zehn Jahren Paris, Genf, Basel und neun deutsche Städte (überwiegend Kunstvereine); die Betreuung übernimmt in dieser Zeit Hans W. Gruhle.

Der Klinikdirektor Carl Schneider übergibt Mitte der 30er Jahre der NS-Propagandaschau "Entartete Kunst" einzelne Zeichnungen aus der Sammlung. Dort werden sie als pathologisches Beweismaterial gegen die Kunst der ‚Moderne‘ instrumentalisiert. Die Sammlung bleibt sonst aber bestehen.

1963 entdeckt Harald Szeemann die Werke und zeigt erstmals wieder eine Auswahl in der Kunsthalle Bern.

Ab 1979 finanziert die Volkswagen-Stiftung die Konservierung und wissenschaftliche Erfassung des gefährdeten Sammlungsmaterials.

1991 bis 1993 folgt verschiedenen teilweisen Ausstellungein ein Projekt zur Beschaffung und Archivierung der zugehörigen Krankenakten.

2001 wurde das Museum Sammlung Prinzhorn in dem umgebauten Hörsaalgebäude der früheren Chirurgie in Bergheim, zuletzt der der Neurologischen Klinik, eröffnet.

2011 Jubiläumsausstellung zum 10jährigen Bestehen des Museums unter dem Titel "Von Kirchner bis heute"

(Beiträge zu verschiedenen Wanderausstellungen sind auf der Website der Sammmlung dokumentiert)

Literatur[Bearbeiten]

  • Bettina Brand-Claussen: Das "Museum für pathologische Kunst" in Heidelberg. Von den Anfängen bis 1945, in: Wahnsinnige Schönheit, Prinzhorn-Sammlung, Ausstellungskatalog Osnabrück, Kulturhistorisches Museum u.a., Heidelberg: Wunderhorn 1997, S. 6-23.
  • Bettina Brand-Claussen, Thomas Röske (Hrsg.): Künstler in der Irre, Ausstellungskatalog Sammlung Prinzhorn Heidelberg, Heidelberg: Wunderhorn 2008. ISBN 978-3-88423-306-1