Steinzeit

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Die Steinzeit ist älteste und längste Periode der Menschheitsgeschichte im weiteren Sinn, in der die Nutzbarmachung von Metallen noch unbekannt war und Werkzeuge und Waffen aus Stein, Knochen oder Holz gefertigt wurden.

Herkömmlicherweise wird diese Periode unterteilt in Altsteinzeit oder Paläolithikum, Mittelsteinzeit (Mesolithikum) und Jungsteinzeit (Neolithikum).


Zwar wurden die ältensten Hominidenfunde Europas in Südwestdeutschland gemacht (der Unterkiefer des Homo Heidelbergensis (ca. 500.000 v. Chr.) in Mauer und der Urmenschenschädel aus Steinheim an der Murr (ca. 250.000 Jahre v. Chr.)), jedoch stammen die aufsehenerregenden Funde aus der letzten Eiszeit und Nacheiszeit aus Gebieten außerhalb unserer Region.

Im Folgenden wird kurz auf die natürlichen Gegebenheiten der Region und auf die Anpassung des Menschen an diese Bedingungen eingegangen.

Die natürlichen Bedingungen des Kulturraums im Südwesten

Der südwestdeutsche Raum hat zwar natürliche Grenzen (im Westen der Rhein, im Osten die Iller, im Süden die Alpen und der Bodensee), er ist jedoch zugleich offen nach allen Seiten durch die Burgunder Pforte, die Zaberner Senke (im Westen), den Rhein (Verbindung nach Norden und Nordosten), die Bündner Pässe über die Alpen (Verbindung nach Süden) und die Donau (nach Südosten und Vorderasien, besonders wichtig im Neothilithkum).

Im 5. Jahrtausend v. Chr. verbreiteten sich erstmals jungsteinzeitliche Ackerbaukulturen in Südwestdeutschland. Die Menschen wurden sesshaft. Sie besiedelten zunächst in klimatisch bevorzugten Gebieten die leicht zu bearbeitenden Böden. Es bildeten sich damit "Kulturinseln". Die Entwicklung des Kulturraums bleibt auf lange Zeit an diese kleinkammerigen Naturräume gebunden.

Mit Ackerbau und Viehzucht verbunden waren die ersten Anlagen von Dörfern mit fest gezimmerten Häusern und die Entwicklung von handwerklichen Instrumenten und Techniken. Hieraus wiederum resultierten Bevölkerungswachstum, Arbeitsteilung und erste soziale Ordnungen.

Bei den erwähnten Siedlungskammern spricht man vom Altsiedelland. [1] Viereinhalb Jahrtausende lang gab es nur diese Siedlungsgebiete, der Rest der Landschaft blieb unbesiedelt. In unserer Region und den Nachbarregionen gehören dazu das Oberrheinische Tiefland (der Oberrheingraben), das Neckarbecken, der Taubergrund und das Kochertal. Das Altsiedelland war der Raum, in dem die Menschen im Südwesten auch in den auf die Steinzeit folgenden Perioden der Kupferzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit lebten und wirtschafteten bis zu den Kelten, Römern und Alemannen. Die damals noch nicht erschlossenen Gebiete bezeichnet man als Neusiedelland. Sie wurden erst seit der Völkerwanderung und dann bis ins 14. Jahrhundert erschlossen, bewirtschaftet und besiedelt. Zu diesem Neusiedelland gehört in unserer Region vor allem der Odenwald. Alt- und Neusiedelland unterscheiden sich bis heute deutlich wahrnehmbar in der Siedlungs- und Agrarstruktur, bei den Erbsitten und bei den Ortsnamen. So ist das Altsiedelland, das günstiger zu bewirtschaften ist, auch das bevorzugte Gebiet der Realteilung.

Bedeutende Funde aus der Steinzeit in der Region

Als Fund aus der Altsteinzeit ist der Unterkiefer des Homo Heidelbergensins hervorzuheben.

Einzelnachweise

  1. Weber/Wehling, Geschichte Baden-Württembergs, S. 10