Bearbeiten von „Theologische Fakultät

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* ​'''Diakoniewissenschaftliches Institut''' (DWI)
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* '''​Forschungszentrum Internationale und Interdisziplinäre Theologie''' (FIIT)
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: Hauptstr. 240
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Als die älteste Theologische Fakultät in Deutschland blickt sie auf eine lange Tradition zurück.
Als die älteste Theologische Fakultät in Deutschland blickt sie auf eine lange Tradition zurück.


Die Blütezeit der Fakultät brach an, als Kurfürst [[Friedrich III. von der Pfalz|Friedrich III.]] seit 1559 den Übergang der Kurpfalz zum reformierten Protestantismus betrieb. Die Universität Heidelberg und insbesondere deren Theologische Fakultät wurde für ein paar Jahrzehnte zum geistigen Zentrum des reformierten Europa. Zu den  führenden Theologen der damaligen Zeit gehörten [[Girolamo Zanchi|Hieronymus Zanchi]] (1516-1590), [[Zacharias Ursinus]] (1534-1583, Hauptverfasser des Heidelberger Katechismus), [[Caspar Olevian]] (1536-1587), Immanuel Tremellius (1510-1580)<ref>vgl. [https://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Tremellius Artikel zu Immanuel Tremellius in der deutschsprachigen Wikipedia]</ref> und [[David Pareus]] (1548-1622).
Die Blütezeit der Fakultät brach an, als Kurfürst [[Friedrich III. von der Pfalz|Friedrich III.]] seit 1559 den Übergang der Kurpfalz zum reformierten Protestantismus betrieb. Die Universität Heidelberg und insbesondere deren Theologische Fakultät wurde für ein paar Jahrzehnte zum geistigen Zentrum des reformierten Europa. Zu den  führenden Theologen der damaligen Zeit gehörten [[Girolamo Zanchi|Hieronymus Zanchi]] (1516-1590), [[Zacharias Ursinus]] (1534-1583, Hauptverfasser des Heidelberger Katechismus), [[Caspar Olevian]] (1536-1587), Immanuel Tremellius (1510-1580)<ref>vgl. [https://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Tremellius Artikel zu Immanuel Tremellius in der deutschsprachigen Wikipedia]</ref> und David Pareus (1548-1622).


Diese Blütezeit wurde bereits in den Jahren 1576-1583 kurzzeitig unterbrochen, als ein erster Konfessionswechsel im kurfürstlichen Haus zur Entlassung der Theologieprofessoren führte (auch Professoren anderer Fakultäten wurden entlassen).
Diese Blütezeit wurde bereits in den Jahren 1576-1583 kurzzeitig unterbrochen, als ein erster Konfessionswechsel im kurfürstlichen Haus zur Entlassung der Theologieprofessoren führte (auch Professoren anderer Fakultäten wurden entlassen).


Auf die vernichtende Niederlage Kurfürst [[Friedrich V. (Pfalz)|Friedrichs V.]] in der Schlacht am Weißen Berg in der Nähe von Prag 1620, den Abtransport der [[Bibliotheca Palatina]] nach Rom im Jahre 1622 und die Durchsetzung des katholischen Bekenntnisses an der Universität folgte eine lange Zeit der Stagnation mit mehrfachen Konfessionswechseln.
Auf die vernichtende Niederlage Kurfürst [[Friedrich V. (Pfalz)|Friedrichs V.]] in der Schlacht am Weißen Berg in der Nähe von Prag 1620, den Abtransport der [[Bibliotheca Palatina]] nach Rom im Jahre 1622 und die Durchsetzung des katholischen Bekenntnisses an der Universität begann eine lange Zeit der Stagnation mit mehrfachen Konfessionswechseln.  
 
1807 gingen  die katholischen Theologieprofessoren im Zuge der Neuordnung der Universität nach Freiburg. Damit bestand in Heidelberg wieder eine rein protestantische theologische Fakultät, die nun wieder einen Aufschwung nahm. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkte der Exeget Heinrich Eberhard Gottlob Paulus<ref>vgl. [ https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Eberhard_Gottlob_Paulus Artikel zu Paulus in der deutschsprachigen Wikipedia]</ref> als  Vertreter der  rationalistischen Schriftauslegung. Der Systematiker Richard Rothe<ref>vgl. [http://www.s197410804.online.de/Personen/RotheR.htm Artikel zu Rothe beim HGV] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Rothe Artikel zu Rothe bei der dt. Wikipedia]</ref>, der ursprünglich Exegese und Praktische Theologie lehrte, vertrat eine profilierte liberale Theologie. In den Jahren 1894 bis 1914 wirkte auch der „Systematiker der religionsgeschichtlichen Schule“, [[Ernst Troeltsch]], in Heidelberg.


In der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft plante das Reichserziehungsministerium, die Fakultät aufzulösen. Über dreißig Jahre – von 1915 bis 1947 – lehrte der Neutestamentler Martin Dibelius<ref>vgl. [http://www.s197410804.online.de/Personen/dibelius.htm Artikel zu Dibelius in der Enzyklopädie des Heidelberger Geschichtsvereins]</ref> an der Theologischen Fakultät.
1807 gingen  die katholischen Theologieprofessoren im Zuge der Neuordnung der Universität nach Freiburg. Damit bestand in Heidelberg wieder eine rein protestantische theologische Fakultät, die nun wieder einen Aufschwung nahm. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkte der Exeget Heinrich Eberhard Gottlob Paulus als  Vertreter der  rationalistischen Schriftauslegung. Der Systematiker Richard Rothe, der ursprünglich Exegese und Praktische Theologie lehrte, vertrat eine profilierte liberale Theologie. In den Jahren 1894 bis 1914 wirkte auch der „Systematiker der religionsgeschichtlichen Schule“, [[Ernst Troeltsch]], in Heidelberg.


Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Heidelberger Theologische Fakultät wieder eine Blütezeit. Mit Gustav Hölscher <ref>vgl. [https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_H%C3%B6lscher Artikel zu Hölscher in der dt. WP]</ref> (als erstem Dekan), [[Gerhard von Rad]], [[Claus Westermann]] und [[Hans Walter Wolff]]  (Altes Testament), Günther Bornkamm, Karl Georg Kuhn und Erich Dinkler  (Neues Testament), Hans Frhr. von Campenhausen, [[Heinrich Bornkamm]] und Martin Schmidt  (Kirchengeschichte), Edmund Schlink, Peter Brunner und Heinz-Eduard Tödt  (Systematische Theologie) sowie Wilhelm Hahn, Hans-Wolfgang Heidland und Herbert Krimm  (Praktische Theologie) gelangte die Fakultät in dem Vierteljahrhundert nach dem Zweiten Weltkrieg zu weltweiter Geltung.
In der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft plante das Reichserziehungsministerium, die Fakultät aufzulösen. Über dreißig Jahre – von 1915 bis 1947 – lehrte der Neutestamentler [[Martin Dibelius]] an der Theologischen Fakultät.


== Einzelnachweise ==
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Heidelberger Theologische Fakultät wieder eine Blütezeit. Mit Gustav Hölscher (als erstem Dekan), [[Gerhard von Rad]], [[Claus Westermann]] und [[Hans Walter Wolff]]  (Altes Testament), Günther Bornkamm, Karl Georg Kuhn und Erich Dinkler  (Neues Testament), Hans Frhr. von Campenhausen, Heinrich Bornkamm und Martin Schmidt  (Kirchengeschichte), Edmund Schlink, Peter Brunner und Heinz-Eduard Tödt  (Systematische Theologie) sowie Wilhelm Hahn, Hans-Wolfgang Heidland und Herbert Krimm  (Praktische Theologie) gelangte die Fakultät in dem Vierteljahrhundert nach dem Zweiten Weltkrieg zu weltweiter Geltung.
<references />


[[Kategorie:Universität Heidelberg]]
[[Kategorie:Universität Heidelberg]]

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