Dreißigjähriger Krieg

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Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein internationaler Konflikt um die Vormacht in Deutschland und Zentraleuropa,

Zugleich war er zum überwiegenden Teil, jedoch nicht ausschließlich, ein Religionskrieg, noch in der Folge von Reformation und Gegenreformation, zwischen Regierungen verschiedener Konfessionen.

Es kämpften einerseits die Katholische Liga und die Protestantische Union innerhalb des alten Kaiserreichs (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation) mit einander als auch Österreich und Frankreich auf europäischer Ebene. Gemeinsam mit ihren jeweiligen Verbündeten im zersplitterten deutschen Reich trugen die katholisch-habsburgischen Mächte Österreich und Spanien ihre Interessenkonflikte mit dem ebenfalls katholischen Frankreich und den protestantischen Ländern Niederlanden, Dänemark und Schweden aus. Die Region war wiederholt Schlachtfeld und ihre Einwohner damit Opfer der kriegführenden Söldnerheere der verschiedenen Ländern (meist werden Frankreich und Schweden genannt). Ganze Regionen oder Orte wurden entvölkert oder massiv dezimiert.

Westfälischer Friede[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Westfälischer Friede beendete zwischen dem 15. Mai und dem 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück diesen Krieg, der auf europäischer Ebene zugleich Teil des achtzigjährigen Unabhängigkeitskriegs der Niederlande gegen Spanien war.

Vorausgegangen war dem Jahr 1648 und dem Ende der Kampfhandlungen ein fünf Jahre währender Friedenskongress. Die friedenschließenden Parteien verpflichteten sich darin dazu, die Einzelheiten dann in einem separaten Friedensexekutionskongress zu verhandeln. Diese wieder über ein Jahr währenden Verhandlungen fanden zwischen April 1649 und Juli 1650 in Nürnberg statt (Nürnberger Exekutionstag). Erst die Ergebnisse dieser Verhandlungen (Interims-Rezess vom September 1649 und Reichs-Friedens-Rezess vom Juli 1650) enthielten die letzlich verbindlichen Abmachungen zu allen Abrüstungs- und Entschädigungsfragen. Der eigentliche Friedensvertrag von 1650 bestimmte nach kriegerischen Auseinandersetzungen für über hundert Jahre die politische Neuordnung Mitteleuropas.

Einzelne Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelne Ereignisse im (weiteren) Zusammmenhang mit diesem Krieg:

1613
Friedrich V. heiratet Elisabeth Stuart, die Tochter des Königs Jakob von England (vgl. Elisabethentor im Schlossgarten)

Geschichte des Dreißigjährigen krieges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1613-1619
Friedrich V. - Kurfürst, wird vorübergehend 1619/20 König von Böhmen, "Winterkönig"
1623
Maximilian I., Herzog von Bayern, erhält am 23. Februar die protestantische Pfalz und die pfälzische Kurwürde. Er gibt die Kriegsbeute "Bibliotheca Palatina" aus Heidelberg als Geschenk an Papst Gregor XV. nach Rom
1633
Schweden schließt mit einigen protestantischen Reichsständen den Heilbronner Bund als Gegengewicht zur katholischen Liga.;1635: Frankreich tritt an der Seite Schwedens in den Krieg gegen den Kaiser ein

Die Nachkriegsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach 1648
das entvölkerte Land wurde nur zögernd wieder besiedelt, obwohl Kurfürst Karl Ludwig durch Steuer- und Religionsfreiheit alte und neue Siedler zurückzuholen versuchte, um das Land von ihnen wieder aufbauen zu lassen. Zuwanderer kamen z. T. aus dem Berner und Züricher Gebiet.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1652
Elisabeth Charlotte wird geboren und erhält den Taufanmen nach Elisabeth Stuart, später wird sie bekannt als Liselotte von der Pfalz (* 27. Mai 1652 in Heidelberg; heiratet 1671 den Bruder des französischen Königs Ludwig XIV. und wird Herzogin von Orléans. Sie stirbt am 8. Dezember 1722.

Einzelne Schlachten oder Kriegshandlungen in der Region[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

5. April 1622
Erstürmung Neckargemünds durch die Truppen Tillys (alle Einwohner wurden erwürgt). Eine Eroberung des Dilsbergs scheitert am Widerstand der Festungsbesatzung (Batholomäus Schmid)
19. April 1622
Belagerung und Erstürmung Heidelbergs durch die Truppen Tillys. Es folgt die zwangsweise Rekatholisierung der Bevölkerung (siehe auch: Belagerung und Einnahme Heidelbergs 1622)

Die 8. Kurwürde - Causa palatina[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Westfälischen Frieden wurde 1648 auch die so genannte Causa palatina, der Streit um die Kurwürde, im IV. Artikel des Osnabrücker Friedensvertrages beendet. Beim Streit, ob die katholischen Wittelsbacher oder die protestantischen Pfälzer den deutschen König und Kaiser wählen sollten wurde durch die Schaffung einer achten Kurwürde pragmatisch entschieden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Martin: Pfalz und Frankreich - Vom Krieg zum Frieden. G-Braun Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2008, 208 Seiten. ISBN 978-3-7650-8378-5
  • Jörg Kreutz, Wilhelm Kreutz und Hermann Wiegand (Herausgeber): Die Kurpfalz im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648), Beiträge des Ladenburger Kolloquiums vom 22. und 23, November 2018, Eigenverlag Rhein-Neckar-Kreis, Heidelberg 2020

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]