Erdbeben im Rheingraben
Der Rheingraben ist Ort vieler Erdbeben. Vor vielen Jahren brachen Vogesen und Schwarzwald auseinander. Die afrikanische Kontinentalplatte rückt zwei Zentimeter pro Jahr nach Norden und treibt den italienischen Stiefel wie einen Sporn mitten in den europäischen Kontinent. Die Franco-Iberische Platte driftet ganz langsam vom übrigen Europa "hinaus" in den Atlantik. Die Bruchkante wird vom Rheingraben von Basel über Wiesbaden bis Köln markiert. Pro Jahrzehnt sacken die Flanken des Oberrheingrabens um einige Millimeter ab. Immer wieder ruckelt der Boden, meistens nur kaum merklich. Man denkt an einen vorbeifahrenden Lkw, aber das Geräusch fehlt. Oder, wenn es stärker wackelt, denkt man, dass man über eine Unebenheit gelaufen ist. Dabei hat sich der Boden wirklich bewegt.
In den letzten Jahrhunderten sind immer wieder Beben aufgetreten und in der Eifel halten Wissenschaftler auch ein großes Beben für möglich. 1356 fand in der Region Basel das schlimmste Erdbeben statt, das je Europa erschütterte. Forscher schätzen seine Stärke auf größer als 6 auf der Richterskala. In früherer Zeit gab es im Rheingraben gewaltige Beben bis zur Stärke von 6,7 (Untersuchungen von belgischen Paläoseismologen). Verheerende Beben sind also selten - aber möglich.
Auch in der Metropolregion Rhein-Neckar treten deshalb immer wieder leichte Beben auf. Zuletzt am .....
Weil es Erdbeben-Messgeräte erst seit 1940 gibt, lässt sich die Stärke der früheren Beben nur anhand von Aufzeichnungen über Schäden und Zerstörungen oder durch Untersuchungen von Gesteinsschichten bestimmen. Aber seither gibt es die vergleichbaren Daten der "Richterskala" (Momenten-Magnituden-Skala). Die stärksten Erdbeben in jüngerer Vergangenheit fanden 2004 und 2003 mit jeweils 5,4 auf der Richterskala in Waldkirch und in den Vogesen statt.
Einzelne neue Beben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2010: In Teilen von Rheinland-Pfalz und Hessen rund um Mainz und Wiesbaden hat am frühen Donnerstagmorgen, den 23. Dezember 2010 die Erde gebebt. Die Erschütterungen erreichten Werte bis zu 3,5 auf der Richterskala; zu Schäden kam es offenbar nicht. Das Beben begann um 2.36 Uhr und dauerte etwa eine Minute lang. Ein schwächeres Nachbeben folgte für Sekunden um 6.52 Uhr (2,8). Das Epizentrum lag 9 km unter dem Mainzer Stadtteil Finthen.[1]
- 2004: Liestal (bei Basel), 4,1
- 1997: Bad Camberg, Taunus, 4,0
- 1990: Frankfurt, 3,8
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Axel Bojanowski: Rums am Rhein. Untertitel: Welchen Schaden würde ein starkes Erdbeben in Deutschland anrichten? Das hat jetzt eine neue Studie geschätzt. In DIE ZEIT vom 20. Sep. 2006
- Leichtes Erdbeben erschüttert Region Mainz.
- ↑ Spiegel Online: Erdbeben rüttelt Rhein-Main-Region wach