Johann Daniel Achelis

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Johann Daniel Achelis (* 7. Juni 1898 in Göttingen; † 21. September 1963 auf der Überfahrt in die USA) war Physiologe und Medizinhistoriker.

Er war Sohn des Theologen Hans Achelis.

Johann Daniel Achelis gilt als Wegbereiter der psychosomatischen Medizin.

Von 1926 bis 1933 war Achelis Privatdozent für Physiologie in Leipzig. Bis 1927 arbeitete am Leipziger Institut für Geschichte der Medizin unter Henry Ernest Sigerist (1891-1957). Am 1. Mai 1933 wurde er Mitglied der NSDAP. Von 1933 bis 1934 arbeitete als überzeugter Nationalsozialist am Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung in Berlin. Er wurde Ministerialrat und war maßgeblich an der Gleichschaltung und Säuberung der Universitäten von Juden und politisch Mißliebigen beteiligt.

Von 1934 bis 1945 wirkte Achelis als Ordinarius für Physiologie in Heidelberg. Er sorgte erfolgreich für die Selbstgleichschaltung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften im Sinne der Durchsetzung des Führerprinzips und der "Arisierung". Auf sein Betreiben hin unterstützte die Akademie den Aufbau einer medizinhistorischen Fachbibliothek. Diese Sammlung, besonders die alten Drucke aus dem 15. und 16. Jahrhundert, bildet auch heute noch den Kern der Institutsbibliothek. Von Juni 1942 bis März 1945 war er auch Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. 1945 wurde er von der amerikanischen Besatzungsbehörde entlassen. 1950 erlangte Achelis eine führende Position bei der Firma Boehringer Mannheim.

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