Kriegsmühle

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Disambig-50px.png Dieser Artikel bezieht sich auf das Gebäude Kriegsmühle in Neckargemünd. Für andere Bedeutungen von "Kriegsmühle" siehe Kriegsmühle (Begriffsklärung)


Die Kriegsmühle ist eine der jüngeren Mühlen im Tal der Elsenz. Sie befindet sich auf Neckargemünder Gemarkung an der Grenze zu Bammental.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mühle, die Herkunft und Bedeutung des Namens ist übrigens unbekannt, wurde 1793 errichtet. Seit 1830 ist sie im Besitz der Familie Scheid.

Nachdem ein Brand die Kriegsmühle 1892 vernichtet hatte, ließ der damalige Besitzer Nicolaus Scheid gleich zwei Mühlen bauen, damit jeder seiner zwei Söhne eine Mühle bekam. Sein Sohn Georg Wilhelm bekam die Kunst- und Handelsmühle (bei der das Getreide von der Mühle auf dem freien Markt gekauft und das fertige Produkt dort wieder verkauft wird), für den jüngeren Sohn Ferdinand war die Bauern- und Kundenmühle vorgesehen; bei dieser übernimmt der Müller als Dienstleister das Mahlen für die Bauern, die das Getreide zur Mühle bringen und das Mahlgut wieder abholen, wobei sie den Werklohn zu bezahlen haben.

Als Ferdinand Scheid 1939 zur Wehrmacht eingezogen wurde und an der Front umkam, führte seine Ehefrau und dann Witwe Edith Scheid die Mühle. Sie machte sogar die Meisterprüfung und wurde die erste und einzige Müllermeisterin in Deutschland. 1963 verpachtete sie die Bauern- und Kundenmühle an Arno Scheid, der bereits Eigentümer der Kunst- und Handelsmühle war.

1943 brannte es wieder, die Handelsmühle wurde bis auf die Grundmauern zerstört. Mit dem Wiederaufbau wurde 1945 begonnen. Im Jahre 1970 wurde beide Mühlen stillgelegt. Zuvor hatten die Mühlen je eine Turbine als Antrieb bekommen. Der letzte Müller der Kriegsmühle, Arno Scheid, verstarb 1998. Sein Sohn David erbte das Anwesen.[1]

jetzige Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Bammentaler Gemarkung, aber an der Grenze zu Neckargemünd und angrenzend an das Gelände der Kriegsmühle, werden seit Dezember 2015 30 Container zur Aufnahme von Asylbewerbern aufgestellt und die Kriegsmühle zum „Containerdorf“ umgewandelt, so die Lokalpresse.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Festschrift zum Bohrer- und Katharinenmarkt 2014, S. 18 – 19, Die Geschichte der Kriegsmühle von 1795 bis 1998
  2. Manuel Reinhardt, Kriegsmühle wird zum Containerdorf, Rhein-Neckar-Zeitung vom 16. Dezember 2015, Seite 3

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Schumacher, Die Elsenz, 1989