Peter Luder

Aus dem Rhein-Neckar-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Peter Luder (lateinisch Petrus Luder), *um 1415 Kislau (bei Mingolsheim), †1472, war Wanderredner, Humanist, Mediziner, Gelehrter, Lehrer für klassische Sprachen und Literatur.

Sein Vater war Johannes Luder von Kislau.

1431 immatrikulierte sich Luder an der Universität Heidelberg, bereits 1433 ging er ohne Abschluss nach Italien, nachdem er in Heidelberg von den Verbindungen des Hofes mit italienischen Humanisten gehört hatte.

Ab 1434 bereiste Luder Rom, Venedig, Adria, Albanien, Makedonien und Griechenland.

Um 1440 betrieb er humanistische Studien an der Universität Ferrara, er war dort zu Gast bei dem damals berühmten Guarino Veronese, als dessen Schüler er sich später bezeichnete.

1445 ging Luder nach Venedig, wo ihn der Doge Francesco Foscari zum Notar ernannte und mit dem Ehrentitel eines Schildträgers auszeichnete.

Im Mai 1456 brach er auf Einladung des Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz nach Heidelberg auf, wo er am 14. Juli 1456 seine erste Vorlesung hielt. Ebenfalls noch 1456 ernannte Kurfürst Friedrich I. ihn zum Lehrer für klassische Sprachen und Literatur. Sein bekanntester Schüler in Heidelberg war Matthias von Kemnat.

Am 11. Februar 1458 hielt Luder in der Universität Heidelberg eine Lobrede auf Kurfürst Friedrich I.

Im Spätsommer 1460 zog er weiter nach Ulm, Ende 1460 findet man ihn an der Universität Erfurt, 1462 an der Universität Leipzig (Schüler: Hartmann Schedel), alles Stätten des gerade entstehenden Frühhumanismus im deutschsprachigen Gebiet, während an der Universität Heidelberg scholastisches Gedankengut und scholastische Methodik vorherrschten und humanistische Ideen überwiegend abgelehnt wurden.

Nachdem Luder erkannte, dass er ohne Universitätsabschluss keine besoldete Stelle erhalten konnte, ging er 1462 nach Padua und nahm 1463/1464 ein Medizinstudium an der Universität Padua auf. Am 2. Juni 1464 schloss er das Studium mit der Promotion ab.

1468 ging Luder an die Universität Basel, er trat in den Dienst des Herzogs Sigismund Franz von Tirol.

Im März 1470 wurde Luder als Mitglied einer österreichischen Delegation am burgundischen Hof in Brügge aktenkundig.

Zuletzt wirkte er im Sommersemester 1470 an der Universität Wien.

Schriften (Auszug)[Bearbeiten]

  • Vorlesungsankündigungen, in: W. Trillitzsch, Der deutsche Renaissancehumanismus, Frankfurt am Main 1981, S. 149-152

Literatur[Bearbeiten]

  • Birgit Studt, Historiographie am Heidelberger Hof, in: Die Wittelsbacher und die Kurpfalz im Mittelalter, Regensburg 2013, S. 314[1]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Studt nennt Luder "das Paradebeispiel eines humanistischen Orators (d. h. Redners), der seine rhetorische Kunst ganz dem Herscherlob widmete, um durch fürstliche Gunst - allerdings vergeblich - eine feste Anstellung als Poeta an der Universität zu finden".

Wikilinks[Bearbeiten]