Protestantische Kirche Kleinfischlingen

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von der Pfarrwiese aus gesehen
Turm

Die Protestantische Kirche Kleinfischlingen ist die größere der zwei Kirchen in Kleinfischlingen. Sie gehört zum Protestantischen Pfarramt Im Gäu.

Sie bietet Platz für 226 Gottesdienstbesucher.

Inventar und Kunstwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Orgel stammt aus dem Jahr 1910 und wurde von der Firma Poppe in Offenbach gefertigt. Sie wurde ursprünglich durch einen Blasebalg bedient, später elektrifiziert.
  • Zwei Pfarrstühle verdeutlichen die Besonderheit der Kleinfischlinger Kirche. Durch sie sonderten sich der Pfarrer und dessen Frau (die einen Pfarrstuhl am Eingang hatte) von der Gemeinde ab. Dies hing mit den erheblichen Pfründen der Pfarrei zusammen, welche den Pfarrer gesellschaftlich über die Dorfbewohner stellte. Dementsprechend symbolisiert die Verzierung des Pfarrstuhl, kurfürstliche Krone und Abendmahlskelch, die gehobene Stellung des Pfarrers.
  • Unter der Kanzel befindet sich der Grabstein von Kaspar Leisler, Pfarrer 1589-1589, und dessen Frau Amalie
  • Der Grabstein von Pfarrer Johann Melsheimer (1712-1775) befindet sich im Altarraum.
  • Den Schalldeckel der Kanzel ziert ein Pelikan, der seine Jungen mit seinem eigenen Herzen füttert. Die Darstellung symbolisiert die Liebe Gottes
  • Der Taufstein wurde im Jahr 2003 von Marcel Wolf aus Großfischlingen gestaltet.
  • Das Kreuzrippengewölbe des ehemaligen Chors ziert eine rote Kanne. Die Fresken dieses Gewölbes sind nur noch teilweise erhalten. Sie zeigen Darstellungen der vier Evangelisten, wobei jene des Lukas stark beschädigt ist.
  • An der Stirnseite dieses Gewölbes findet sich eine Darstellung von Christus als Weltenherrscher.
  • Weitere Fresken, die zum Teil nur bruchstückhaft erhalten sind zeigen den heiligen Christopherus mit dem Jesuskind auf den Schultern, eine Darstellung der Geburt Jesu, sowie die Darstellungen von Katharina von Alexandria, (mit einem Rad), Margaretha mit dem Drachen (sie war auch ursprüngliche Namenspatronin der Kirche) und Dorothea mit Blumenkörbchen.
  • Im Glockenturm befindet sich ein mechanisches Uhrwerk, welches nicht mehr in Funktion ist.
  • Die Glocken stammen aus den Jahren 1728 und 1953.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der älteste erhaltene Teil ist der Turm aus der Zeit um 1400. Hier befand sich der Chor der Kirche. Um 1500 wurde sie künstlerisch ausgemalt. Die Malereien wurden bereits dreißig Jahre nach ihrer Erstellung übermalt. Ob vor oder nach der Einführung der Reformation in Kleinfischlingen ist nicht mehr nachvollziehbar. Die übermalten Fesken wurden 1968 wiederentdeckt und in den folgenden fünf Jahren restauriert.

Im Jahr 1774 wurde das alte Gebäude abgerissen und ein neues Langhaus errichtet. Der Turm erhielt einen neuen Aufbau und einen neuen Helm.

Die letzten großen Renovierungen fanden 1946, 1956 und 1997 statt.

Pfarrer (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1589-1598:Kaspar Leisler
  • 1603-1622:Thomas Artopäus (ermordet)
  • 1632-1633:Georg Nicolai (Pfarrverweser)
  • 1688-1674:Johannes Christ
  • 1674-1688:Johannes Negelein (Negele/Nägelein)
  • 1745-1752:Georg Friedrich Odenwald
  • 1753-1775: Johann Melsheimer
  • 1775-1776:Johann Wilhelm Wantzel
  • 17?-17?:Johann Conrad Stuber
  • 1795-1808:Georg Friedrich Melsheimer
  • 1820-1840:Johann Peter Fabricius
  • 1866-1873: Konrad Schmitt
  • 1876-1877: Daniel Albert Leonhard (Pfarrverweser)
  • 1883-1888: Friedrich Märker
  • 1902-1908:Wilhelm Eller
  • 1908-1925:Maximilian Heinrich Genzlinger

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Protestantische Kirche Kleinfischlingen” auf der Karte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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