Sertürner-Nachlass

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Der Sertürner-Nachlass ist seit 2012 in Heidelberg. Von den Nachkommen des Pharmazeuten Friedrich Sertürner konnte das Apothekenmuseum im Heidelberger Schloss eine Truhe mit 70 Dokumenten, Skizzenbüchern und Bilder erwerben, durch die nun über 400 Seiten Texte aus der Anfangszeit der Arzneimittelforschung weiter erschlossen werden können.

Auch zwei Porträtminiaturen von Sertürner und seiner Frau Eleonore (von Rettberg) gehören zum Nachlass, der von den kinderlosen Geschwistern Peters aus Hameln erworben wurde.

Im Original liegen auch die Promotionsurkunde Sertürners, die von der Universität Jena ausgestellt wurde, sowie ein anerkennender Brief des Arztes Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836) vor.

Das gesamte Material soll für die Forschung und Öffentlichkeit digital aufbereitet online zur Verfügung gestellt werden.

Friedrich Sertürner (1783-1841)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit allen Vornamen hieß er Friedrich Wilhelm Adam Sertürner (* 19. Juni 1783 im Fürstbistum Paderborn, auf Schloss Neuhaus; † 20. Februar 1841 in Hameln) war Apotheker in Paderborn, Einbeck und Hameln und Entdecker des Morphins. Als Forscher liegt seine Bedeutung vor allem in der Beschreibung exakter Medikamentendosierungen.

Sertürner wurde 1783 im Residenzort Neuhaus im Fürstbistum Paderborn als Sohn des Landvermessers und Architekten Josephus Simon Sertürner und der Maria Theresia Brockmann geboren. Um 1803/1804 gelang es dem damaligen Apothekergehilfe des Hofapothekers Franz Anton Cramer in Paderborn, reines Morphin aus dem Schlafmohn zu isolieren. Er nannte das von ihm gefundene kristallweiße Alkaloid nach dem griechischen Gott Morpheus, der in der Antike für Schlaf und Träume verantwortlich gemacht wurde. Er untersuchte in den folgenden Jahren die Wirkung dieses Stoffes. Dabei wurde er übrigens selbst ebenfalls süchtig. Ein wirtschaftlicher Erfolg wurde das Morphin ab 1815.

Die Zuschreibung der Erstbeschreibung des Morphins war nicht unbestritten. Ein Franzose, Armand-Jean-François Seguin, übertrug im Jahre 1802 seine Forschungen über das Opium an Bernard Courtois. In Folge dessen gelang es den beiden ebenfalls, das Morphin zu isolieren. Séguin präsentierte die Resultate jedoch erst 1804 am Institut der École polytechnique in Paris. Publiziert wurden diese Ergebnisse erst im Jahre 1816.[1]

Sertürner arbeitete ab 1806 als Mitarbeiter in der Rats-Apotheke an der Langen Brücke in Einbeck. 1822 erwarb Sertürner als Nachfolger von Johann Friedrich Westrum die Raths-Apotheke in Hameln.

Morphin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morphin oder Morphium ist das reine Medikament aus Opium, das aus der Pflanze Schlafmohn gewonnen wird. Es ist nicht nur als Suchtmittel bedeutsam sondern in der Medizin auch unverzichtbar als Schmerzmittel.

Literatur, Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]