KZ Neckarelz: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Ab 15. März 1944 kamen die ersten 500 Häftlinge des ''KZ Dachau'' im Neckarelzer Bahnhof an. Das dortige Schulgebäude wurde nun zur Außenstelle ''Neckarelz I'' des KZ Natzweiler. Die KZ-Häftlinge mußten täglich zweimal zu ihren 12-Stunden-Schichten durch den Ort und über die heute nicht mehr bestehende Neckarbrücke gehen, um zu den Stollen bei Obrigheim zu gelangen. Nur wenige aus der Bevölkerung trauten sich, diesen bemitleidenswerten Menschen etwas Nahrhaftes zuzustecken.
Ab 15. März 1944 kamen die ersten 500 Häftlinge aus dem KZ Dachau im Neckarelzer Bahnhof an. Das dortige Schulgebäude wurde nun das KZ Neckarelz. Die KZ-Häftlinge mußten täglich zweimal zu ihren 12-Stunden-Schichten durch den Ort und über die heute nicht mehr bestehende Neckarbrücke gehen, um zu den Stollen bei Obrigheim zu gelangen. Nur wenige aus der Bevölkerung trauten sich, diesen bemitleidenswerten Menschen etwas Nahrhaftes zuzustecken.


Es wurden mehrere weitere Barackenlager zur Unterbringung von KZ-Häftlingen errichtet, außerdem gab es zahlreiche Zwangsarbeiterlager in der Region. Im Juli 1944 befanden sich ca. 1400 Häftlinge und 400 Zwangsarbeiter, Arbeiter und Wachpersonal in Neckarelz und Obrigheim. Der erste Motor konnte im Oktober 1944 ausgeliefert wurden. Die Planzahlen sahen monatlich 500 Motor-Neubauten und 350 Instandsetzungen vor.
Es wurden mehrere weitere Barackenlager zur Unterbringung von KZ-Häftlingen errichtet. In der Folge gab es ein zweites KZ in Neckarelz (Neckarelz II). Insgesamt waren etwa 5000 Gefangene im KZ Neckarelz oder in einem der zugehörigen Arbeitsaußenkommandos. Außerdem gab es zahlreiche Zwangsarbeiterlager in der Region. Die mangelhafte Ernährung trug mit zu vielen Todesfällen bei. Nicht mehr als arbeitsfähig angesehene Häftlinge wurden nach Natzweiler, Dachau oder Vaihingen transportiert. Bis Oktober 1944 wurden drei solche Transporte mit mindestens 750 Personen bekannt. Im Juli 1944 befanden sich ca. 1400 Häftlinge und 400 Zwangsarbeiter, Arbeiter und Wachpersonal in Neckarelz und Obrigheim. Der erste Motor konnte im Oktober 1944 ausgeliefert wurden. Die Planzahlen sahen monatlich 500 Motor-Neubauten und 350 Instandsetzungen vor.
 
Insgesamt waren etwa 5000 Gefangene im KZ Neckarelz oder in einem der zugehörigen Arbeitsaußenkommandos. Die mangelhafte Ernährung trug mit zu vielen Todesfällen bei. Nicht mehr als arbeitsfähig angesehene Häftlinge wurden nach Natzweiler, Dachau oder Vaihingen transportiert. Bis Oktober 1944 wurden drei solche Transporte mit mindestens 750 Personen bekannt.


Am 28. März 1945 kam es wegen des Vorrückens amerikanischer Truppen in den Neckarraum auf Befehl der Nazis zu einem Todesmarsch der dort befindlichen 2400 gehfähigen Häftlinge über Neuenstadt, Kupferzell und Waldenburg. Von Schwäbisch Hall ging es mit der Bahn nach Dachau weiter, wo 2300 ankamen. Ein Zug nach Dachau blieb zwischen [[Adelsheim]] und [[Osterburken]] liegen, wo er von den Amerikanern mit über 40 Toten gefunden wurde.
Am 28. März 1945 kam es wegen des Vorrückens amerikanischer Truppen in den Neckarraum auf Befehl der Nazis zu einem Todesmarsch der dort befindlichen 2400 gehfähigen Häftlinge über Neuenstadt, Kupferzell und Waldenburg. Von Schwäbisch Hall ging es mit der Bahn nach Dachau weiter, wo 2300 ankamen. Ein Zug nach Dachau blieb zwischen [[Adelsheim]] und [[Osterburken]] liegen, wo er von den Amerikanern mit über 40 Toten gefunden wurde.


Heute erinnern eine Gedenkstätte in Mosbach und und der Geschichtslehrpfad ''Goldfischpfad'' daran. Der Geschichtslehrpfad liegt zwischen [[Obrigheim (Baden)|Obrig-]] und [[Haßmersheim]]. Er führt unter anderem zu den Eingängen der Stollen mit den Tarnnamen „Goldfisch“ und „Brasse“.
Heute erinnern eine Gedenkstätte in Mosbach und und der Goldfischpfad bei Obrigheim daran. Der Goldfischpfad ist ein Lehrpfad, der unter anderem zu den Eingängen der Stollen mit den Tarnnamen „Goldfisch“ und „Brasse“ führt.


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
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