Neckarlager: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Neckarlager''' waren eine Gruppe von Konzentrationslagern nördlich von Heilbronn, welche ab März 1944 als Außenstellen des Konzentrationslager Natzweiler-Struthof (Elsass) gegründet wurden:
Die '''Neckarlager''' waren eine Gruppe von Konzentrationslagern nördlich von Heilbronn, welche ab März 1944 als Außenstellen des Konzentrationslager Natzweiler-Struthof (Elsass) gegründet wurden:


*[[Konzentrationslager_Neckarelz|Konzentrationslager Neckarelz I Schule]]
*[[Konzentrationslager_Neckarelz|Konzentrationslager Neckarelz I (Schule)]], in [[Mosbach]]-Neckarelz


* Konzentrationslager Neckarelz II beim alten Bahnhof
* Konzentrationslager Neckarelz II (beim alten Bahnhof)


*[[Konzentrationslager_Neckargerach|Konzentrationslager Neckargerach]]
*[[Konzentrationslager_Neckargerach|Konzentrationslager Neckargerach]]


*Konzentrationslager Asbach
*Konzentrationslager [[Asbach]]


*Konzentrationslager Bad Rappenau
*Konzentrationslager [[Bad Rappenau]]


*Konzentrationslager Neckarbischofsheim
*Konzentrationslager [[Neckarbischofsheim]]


=Kommandanten=
== Kommandanten==
'''03/1944 - 05/1944: Franz Hößler''' <ref>KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V.: Schautafel "Franz Hößler"</ref>  
'''03/1944 - 05/1944: Franz Hößler'''<ref>KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V.: Schautafel "Franz Hößler"</ref>  


Franz Hößler trat im November 1932, noch vor der Machtergreifung der Nazis, der NSDAP und SS bei. Ab 1933 gehörte er den Wachen des KZs Dachau an. Von 1940 bis 1943 übernahm er im KZ Auschwitz verschiedene Leitungsfunktionen.  
Franz Hößler trat im November 1932, noch vor der Machtergreifung der Nazis, der NSDAP und SS bei. Ab 1933 gehörte er zu den Wachen des KZs Dachau. Von 1940 bis 1943 übernahm er im KZ Auschwitz verschiedene Leitungsfunktionen.  


Ab März 1944 war er der erste Kommandant der Neckarlager und war verantwortlich für den Aufbau von Neckarelz I Schule und Neckargerach. In dieser Zeit stieg er zum SS-Obersturmführer auf. Nach seiner Zeit in Neckarelz kehrte er in das KZ Auschwitz zurück und arbeitete später in den KZs Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen.
Ab März 1944 war er der erste Kommandant der Neckarlager und war verantwortlich für den Aufbau von Neckarelz I Schule und Neckargerach. In dieser Zeit stieg er zum SS-Obersturmführer auf. Nach seiner Zeit in Neckarelz kehrte er in das KZ Auschwitz zurück und arbeitete später in den KZs Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen.
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Im Juli 1944 wurde er ins KZ Neckarelz versetzt, wo er zunächst außerhalb des Lagers Büroarbeit verrichtete. Nach der Versetzung seines Vorgängers wurden ihm die Aufgaben des Lagerkommandanten übertragen. Er bezeichnete sich selbst nicht so und war auch kein Mitglied einer NS Organitsation.
Im Juli 1944 wurde er ins KZ Neckarelz versetzt, wo er zunächst außerhalb des Lagers Büroarbeit verrichtete. Nach der Versetzung seines Vorgängers wurden ihm die Aufgaben des Lagerkommandanten übertragen. Er bezeichnete sich selbst nicht so und war auch kein Mitglied einer NS Organitsation.


Laut Aussagen der Häftlinge besserte sich ihre Situation unter seiner Leitung. Es gab keine interne Todesurteile mehr und Übergriffe der Wachen wurden seltener.  
Laut Aussagen der Häftlinge besserte sich ihre Situation unter seiner Leitung. Es gab keine internen Todesurteile mehr und Übergriffe der Wachen wurden seltener.  


Ende März 1945 wickelte er die Evakuierung des Lagers ab und gerite kurz darauf in Kriegsgefangenschaft, aus der er nach wenigen Monaten entlassen wurde.
Ende März 1945 wickelte er die Räumung des Lagers ab und geriet kurz darauf in Kriegsgefangenschaft, aus der er nach wenigen Monaten entlassen wurde.


Streit selbst war nie Angeklagter, trat aber als Zeuge in den Raststatter Prozessen mehrfach auf.
Streit selbst war nie Angeklagter, trat aber als Zeuge in den Raststatter KZ-Prozessen der französischen Militärjustiz mehrfach auf.


=Einzelnachweise=
== Gedenken und Erinnerung==
Die folgenden Orte und Projekte dienen der Erinnerung der Ereignisse und Leiden im Zusammenhang mit den Neckarlagern.
 
===Gedenkstätte Neckarelz===
[[Datei:MOS_Neckarelz_KZ_Gedänkstätte.jpg|mini|rechts|Gedenkstätte Neckarelz]]
Der Verein KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V. engagiert sich seit 1993 und konnte 1998 eine erste Gedenkstätte vor Ort einweihen. Wegen Bauschäden musste diese 2007 abgerissen werden. Ein bestehendes Schulgebäude wurde zur neuen Gedänkstätte umgebaut und am 16. Oktober 2011 eröffnet.<ref>[https://www.bpb.de/themen/holocaust/erinnerungsorte/503044/kz-gedenkstaette-neckarelz-e-v/ ''KZ-Gedenkstätte Neckarelz''] Website der Bundeszentrale für politische Bildung.</ref>
 
===Lehrpfad Goldfisch===
Der [[Goldfischpfad]] ist eine als Rundwanderweg angelegter Gedenkort, welcher durch den Verein KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V. 1999 mit erklärenden Tafeln geschaffen wurde. Er wurde 2012 von Schülern umfangreich renoviert. 
 
===Krematorium Heidelberg / Friedhof Kirchheim===
Die in den Neckarlagern ermordeten oder verstorbenen Häftlinge wurden bis Oktober 1944 nach [[Heidelberg]] gebracht. Dort wurden sie im Krematorium auf dem [[Bergfriedhof]] eingeäschert und dann anonym in Kirchheim begraben. <ref>Georg Fischer: KZ Komplex Neckarlager (Auflage 2012), S. 58 </ref> Ein Denkmal an sie wurde 2024 auf dem Friedhof Kirchheim eingeweiht. <ref>[https://elisabeth-von-thadden-schule.de/aktuelles/news/ein-denkmal-fuer-die-toten-der-kz-aussenlager-um-neckarelz-und-obrigheim-in-heidelberg-kirchheim-11670 ''Ein Denkmal für die Toten der KZ-Außenlager um Neckarelz und Obrigheim in Heidelberg-Kirchheim''] elisabeth-von-thadden-schule.de, 21. Mai 2024.</ref>
 
 
== Weblinks, Einzelnachweise==
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Konzentrationslager Konzentrationslager], ein umfassender Wikipediaartikel über das System der Konzentrationslager der SS im Herrschaftsbereich des nationalsozialistischen Deutschen Reichs.
* {{Weblink|www.kz-denk-neckarelz.de|Website der KZ-Gedenkstätte Mosbach-Neckarelz}}
 
 
<small><references/>
 
[[Kategorie:Geschichte]]

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