Friedrich I. (Pfalz): Unterschied zwischen den Versionen

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Als Friedrich mit 18 Jahren für mündig erklärt wurde, verzichtete er am 6. Oktober 1443 für acht Jahre zugunsten des regierenden Kurfürsten auf sein väterliches Erbe. Am [[13. August]] [[1449]] änderte sich die Situation jedoch, als der erst 25jährige Ludwig IV. überraschend starb. Aus dessen Ehe mit Margarethe von Savoyen war nur ein Sohn hervorgegangen, [[Philipp (Pfalz)|Philipp]]. Friedrich wurde als Vormund seines Neffen eingesetzt und sollte bis zu dessen Volljährigkeit die Regierungsgeschäfte übernehmen.
Als Friedrich mit 18 Jahren für mündig erklärt wurde, verzichtete er am 6. Oktober 1443 für acht Jahre zugunsten des regierenden Kurfürsten auf sein väterliches Erbe. Am [[13. August]] [[1449]] änderte sich die Situation jedoch, als der erst 25jährige Ludwig IV. überraschend starb. Aus dessen Ehe mit Margarethe von Savoyen war nur ein Sohn hervorgegangen, [[Philipp (Pfalz)|Philipp]]. Friedrich wurde als Vormund seines Neffen eingesetzt und sollte bis zu dessen Volljährigkeit die Regierungsgeschäfte übernehmen.
''Die Arrogation und ihre Durchsetzung'':
Am 16. September 1451 adoptierte Friedrich sein Mündel mit der Zustimmung von dessen Mutter. Friedrich und seine Räte beriefen sich auf die römisch-rechtliche Rechtsform der ''Arrogation'', die es Friedrich ermöglichen sollte, auf Lebenszeit in die vollen Rechte seines Neffen einzurücken und Kurfürst der Pfalz zu werden und zu bleiben, auch bei Volljährigkeit des eigentlichen Erben.
Friedrich brachte seinerseits sein Erbe in das Kurfürstentum ein und verzichtete auf eine legitime Ehe, um die Nachfolge des Adoptivsohnes nicht zu gefährden.
Die Stadt Amberg, die sich weigerte, diese Regelung anzuerkennen, wurde von Friedich im Februar 1454 mit 500 Reitern eingenommen, seine Opponenten wurden gefangen genommen und einige von ihnen hingerichtet.
Nach und nach wurde die Arrogation  von den anderen Kurfürsten und vom Papst anerkannt. Kaiser Friedrich III. verweigerte jedoch seine Zustimmung, weshalb die Herrschaft Friedrichs des Siegreichen zeitlebens nie unangefochten war. Dass Friedrich seine Herrschaft dennoch festigen konnte, lag zum großen Teil an den zahlreichen Kriegen, aus denen er meist siegreich hervorging, was ihm schon zu Lebzeiten die Beinamen "der Siegreiche" und der "pös Fritz" eintrug.
Am 29. Mai 1452  erließ Friedrich eine Reform der Statuten der [[Universität Heidelberg]].
1452 erzwang Friedrich die Eingliederung der Grafschaft Lützelstein in der Pfalz in die Kurpfalz. 1454 gelang ihm die Unterwerfung der Oberpfalz. 1455 erzwang er mit  militärischen Mitteln  die Anerkennung der kurpfälzischen Lehnshoheit über Herzog Ludwig von Veldenz.
Im Jahre 1459 traf Friedrich  Klara Dett (Tott), eine Bürgertochter aus Augsburg, die Sängerin am bayerischen Hof in München war. Er ging mit ihr eine illegitime Verbindung ein, aus der  ein ältester Sohn Friedrich hervorging.
Im Krieg Friedrichs I. gegen den Erzbischof von Mainz wurden im April 1460 [[Dossenheim]] und [[Handschuhsheim]]  niedergebrannt, die [[Schauenburg]] geschleift. Am [[4. Juli]] [[1460]] schlug  Kurfürst Friedrich bei [[Pfeddersheim]] das Heer des Mainzer Erzbischofs Dieter von Isenburg, des Pfalzgrafen Ludwig von Zweibrücken-Veldenz, des Landgrafen von Hessen und der Grafen von Leiningen und Graf Ulrich V. von Württemberg.
Im Krieg Württembergs, [[Markgrafschaft Baden|Badens]] und des Bistums Metz gegen die Kurfalz verwüsteten Graf Ulrich V. von Württemberg, Markgraf Karl von Baden und Bischof Georg von Metz  kurpfälzische Orte, darunter [[Kirchheim (Heidelberg)|Kirchheim]]. Kurfürst Friedrich I. verlegte ihnen den Rückzug und schlug sie am [[30. Juni]] [[1462]] in der [[Schlacht bei Seckenheim]] (Schlachtruf "Heut Pfalzgraf oder nie").
1463 wurde Friedrichs Bruder Ruprecht zum Erzbischof von Köln gewählt, woraus die wachsende Machtstellung Friedrichs ersichtlich wird.
1473 wurde Bligger XIV. Landschad von Steinach  oberster Hofbeamter Friedrichs des Siegreichen. Ebenfalls 1473 wurde Diether V. von Handschuhsheim  Vormund des ältesten Sohnes Friedrichs des Siegreichen und der Klara Dett. Im selben Jahr trat Alexander Bellendörfer  in kurpfälzische Dienste und wurde Vormund der Söhne Friedrich des Siegreichen und der Klara Dett.


== Literatur ==
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