Universitätsverlag Winter
Der Universitätsverlag Winter (UWH) ist der älteste noch existierende Verlag in Heidelberg. Er geht auf die 1801 in Frankfurt a. M. gegründete Verlagsbuchhandlung von Jacob Benjamin Mohr zurück. Mohr bekam 1805 vom akademischen Senat der Universität die Erlaubnis, in Heidelberg eine Buchhandlung zu eröffnen. Diese akademische Buchhandlung »Mohr und Zimmer« (1805 – 1815) ist als Verlag der Heidelberger Romantiker bekannt. Dort erschien u.a. »Des Knaben Wunderhorn« von A. v. Arnim und C. Brentano, Görres’ »Teutsche Volksbücher«, die »Einsiedlerzeitung« und andere. 1815 trat beim Ausscheiden von J. G. Zimmer Christian Friedrich Winter an seiner Stelle ein. Die Teilhaber Mohr und Winter trennten sich 1822. Winters Leben und verlegerisches Wirken ist eng mit der Geschichte Heidelbergs im Vormärz und in der Revolution 1848/49 verbunden.
Nach 170 Jahre waren die beiden Brüder Otto und Carl Winter die letzten in einer langen Reihe. 1992 verlor die Druckerei für ihr Bestehen wichtige Großkunden. Am 15. Februar 1993 wurde der Verlag an die „Heidelberger Verlagsanstalt“ verkauft und damit immerhin vor der Auflösung bewahrt.
Mit Ruprecht Schulze als Verleger gab es einen „neuen“ Winterverlag, der unter der Firmenbezeichnung „Universitätsverlag C. Winter Heidelberg GmbH“ zusammengelegt wurde. Im Jubiläumsjahr 1997 erhielten die Veröffentlichungen des Verlags zwar innen ein neues Layout, aber am verlegerischen Konzept wurde nichts geändert. Auch die blaue Buchfarbe als Signal wurde beibehalten.
2002 wurde der Verlag von der „Heidelberger Verlagsanstalt“ an die Aktiengesellschaft „Memminger MedienCentrum“ im Allgäu verkauft, konnte jedoch den Sitz in Heidelberg behalten. Nun firmiert der Verlag unter dem Namen „Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg“.
Die seit der Gründung enge Verbindung zur Heidelberger Universität spiegeln u. a. Reihen wie die »Heidelberger Abhandlungen zur Mittleren und Neueren Geschichte«, die »Schriftenreihe der Hochschule für jüdische Studien«, die Vorträge des »Studium generale« und die »Veröffentlichungen des Diakoniewissenschaftlichen Instituts«, das Forschungsmagazin »Ruperto Carola«, der »Unispiegel« und sicher auch das semesterweise »Vorlesungs- und Personalverzeichnis« der Universität.
Hinzu kamen die »Heidelberger Bildkalender«, die Programm»Edition S« (ES) zum sonderpädagogischen Bereich wie die »Heidelberger Sonderpädagogische Schriften« und »Beiträge zum Unterricht mit lernschwachen Schülerinnen und Schülern«.