Bearbeiten von „Bedeutende Orte der lutherischen Reformation“
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Die alte Kulturlandschaft an Rhein und Neckar weist drei | Die alte Kulturlandschaft an Rhein und Neckar weist drei für Martin Luther bzw. die Reformation bedeutsame Erinnerungsstätten auf: Die kurpfälzische Residenzstadt Heidelberg sowie die beiden Reichsstädte Worms und Speyer. | ||
'''Heidelberg''' | |||
Die pfälzische Residenz besuchte Martin Luther bereits 1518, um im Augustinerkloster das Generalkapitel der deutschen Augustiner zu leiten (22. April – 1. Mai 1518) und dabei seine Theologie zu erläutern. | Die pfälzische Residenz besuchte Martin Luther bereits 1518, um im Augustinerkloster das Generalkapitel der deutschen Augustiner zu leiten (22. April – 1. Mai 1518) und dabei seine Theologie zu erläutern. | ||
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Durch seine Heidelberger Disputation hat Luther unter den hier studierenden Theologen eine Reihe von Anhängern gefunden, die später die Reformation in weiten Teilen des Reichs ausbreiteten, so die Schwaben Johannes Brenz und Erhard Schnepf, den Elsässer Martin Butzer und viele andere. Die Heidelberger Disputation wird heute als der Anstoß für die Verbreitung der Reformation in Süddeutschland angesehen. Denn es war Luthers erster öffentlicher Auftritt, nachdem er seine 95 Thesen gegen den Ablass am 31. Oktober 1517 an die Tür der Wittenberger Schlosskirche angeschlagen hatte. Damals hatte diese Thesen in kurzer Zeit durch Nachdrucke weite Verbreitung gefunden, so dass in Heidelberg ein großer Hörsaal der Universität die versammelte Menge der Zuhörer kaum fassen konnte. | Durch seine Heidelberger Disputation hat Luther unter den hier studierenden Theologen eine Reihe von Anhängern gefunden, die später die Reformation in weiten Teilen des Reichs ausbreiteten, so die Schwaben Johannes Brenz und Erhard Schnepf, den Elsässer Martin Butzer und viele andere. Die Heidelberger Disputation wird heute als der Anstoß für die Verbreitung der Reformation in Süddeutschland angesehen. Denn es war Luthers erster öffentlicher Auftritt, nachdem er seine 95 Thesen gegen den Ablass am 31. Oktober 1517 an die Tür der Wittenberger Schlosskirche angeschlagen hatte. Damals hatte diese Thesen in kurzer Zeit durch Nachdrucke weite Verbreitung gefunden, so dass in Heidelberg ein großer Hörsaal der Universität die versammelte Menge der Zuhörer kaum fassen konnte. | ||
'''Worms''' | |||
Mit dem Auftritt Luthers vor Kaiser und Reich auf dem Wormser Reichstag 1521 ist eine zeitgeschichtliche Wende, der Aufbruch in die Neuzeit, verbunden. Obwohl Luther 1521 bereits mit dem Kirchenbann bedroht und zum Ketzer erklärt worden war, kam die „causa Lutheri“ (die Luthersache) im April 1521 offiziell vor den Reichstag, um öffentlich verhandelt zu werden. | Mit dem Auftritt Luthers vor Kaiser und Reich auf dem Wormser Reichstag 1521 ist eine zeitgeschichtliche Wende, der Aufbruch in die Neuzeit, verbunden. Obwohl Luther 1521 bereits mit dem Kirchenbann bedroht und zum Ketzer erklärt worden war, kam die „causa Lutheri“ (die Luthersache) im April 1521 offiziell vor den Reichstag, um öffentlich verhandelt zu werden. | ||
[[Datei:Wormser Reichstag.jpg|miniatur|rechts|Luthers Antwort auf die Aufforderung zum Widerruf seiner Schriften]] | [[Datei:Wormser Reichstag.jpg|miniatur|rechts|Luthers Antwort auf die Aufforderung zum Widerruf seiner Schriften]] | ||
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[[Datei:Lutherdenkmal Worms.jpg|miniatur|rechts|Lutherdenkmal in Worms]] | [[Datei:Lutherdenkmal Worms.jpg|miniatur|rechts|Lutherdenkmal in Worms]] | ||
'''Speyer''' | |||
Unter den Städteallegorien des Wormser Lutherdenkmals ragt heraus die großartige Bronzefigur der Stadt Speyer, geschaffen von Johannes Schilling 1867. | Unter den Städteallegorien des Wormser Lutherdenkmals ragt heraus die großartige Bronzefigur der Stadt Speyer, geschaffen von Johannes Schilling 1867. | ||
Die „protestierende Speyer“ steht für die Protestation der evangelischen Stände auf dem Speyrer Reichstag am 20. April 1529, bei der 14 deutsche Städte und sechs Fürsten König Ferdinand ihre Protestationsschrift überreicht hatten – seit diesem Tag heißen Luthers Anhänger Protestanten. | Die „protestierende Speyer“ steht für die Protestation der evangelischen Stände auf dem Speyrer Reichstag am 20. April 1529, bei der 14 deutsche Städte und sechs Fürsten König Ferdinand ihre Protestationsschrift überreicht hatten – seit diesem Tag heißen Luthers Anhänger Protestanten. | ||
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[[Datei:Gedaechtniskirche Speyer.jpg|miniatur|rechts|Gedächtniskirche Speyer]] | [[Datei:Gedaechtniskirche Speyer.jpg|miniatur|rechts|Gedächtniskirche Speyer]] | ||
Lutherische Gemeinden gibt es in der Metropolregion heute in [[Evangelisch-Lutherische Kirche St. Thomas Rohrbach (SELK)|Heidelberg]], [[Evangelisch-Lutherische Kirche St.Michael Mannheim Neckarstadt|Mannheim]], [[Katharinenkapelle Landau|Landau]] und Erbach/Odenwald. | Lutherische Gemeinden gibt es in der Metropolregion heute in [[Evangelisch-Lutherische Kirche St. Thomas Rohrbach (SELK)|Heidelberg]], [[Evangelisch-Lutherische Kirche St.Michael Mannheim Neckarstadt|Mannheim]], [[Katharinenkapelle Landau|Landau]] und Erbach/Odenwald. |