Franken: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Franken''  waren ein germanischer Großstamm, der sich im 2./3. Jahrhundert im Umfeld des von den Römern besetzten Teiles Germaniens durch Bündnisse mehrerer Kleinstämme herausbildete.
Die '''Franken'''  waren ein germanischer Großstamm, der sich im 2./3. Jahrhundert im Umfeld des von den Römern besetzten Teiles Germaniens durch Bündnisse mehrerer Kleinstämme herausbildete.


Salische Franken (auch Salier genannt) und Rheinfranken expandierten zunächst räumlich getrennt – die Salier nach Gallien, die Rheinfranken  in die ehemals linksrheinische römische Provinz Gallia Belgica. Nachdem der letzte weströmische Kaiser abgesetzt worden war (476) schufen sie ein germanisch-romanisches Nachfolgereich im Westen der ehemals römisch beherrschten und kulturell beeinflussten Gebiete Europas. Der [[Merowinger]] Chlodwig I. vereinigte Ende des 5./Anfang des 6. Jahrhunderts erstmals die Teilverbände der Salfranken und Rheinfranken und schuf das Fränkische Reich.  Die zuvor im rechtsrheinischen Teil unserer Region siedelnden [[Alamannen]] wurden im Zuge der fränkischen Landnahme bis an die Murg zurückgedrängt.
Salische Franken (auch Salier genannt) und Rheinfranken expandierten zunächst räumlich getrennt – die Salier nach Gallien, die Rheinfranken  in die ehemals linksrheinische römische Provinz Gallia Belgica. Nachdem der letzte weströmische Kaiser abgesetzt worden war (476) schufen sie ein germanisch-romanisches Nachfolgereich im Westen der ehemals römisch beherrschten und kulturell beeinflussten Gebiete Europas. Der [[Merowinger]] Chlodwig I. vereinigte Ende des 5./Anfang des 6. Jahrhunderts erstmals die Teilverbände der Salfranken und Rheinfranken und schuf das Fränkische Reich.  Die zuvor im rechtsrheinischen Teil unserer Region siedelnden [[Alamannen]] wurden im Zuge der fränkischen Landnahme bis an die Murg zurückgedrängt.
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Charakteristisch für die fränkische Landnahme sind die Reihengräberfelder und die damit im Zusammenhang zu sehende Gründung vieler Orte mit der Endung -heim, -hausen/-husen, -rod, -ingen und -weiler/-wiler.
Charakteristisch für die fränkische Landnahme sind die Reihengräberfelder und die damit im Zusammenhang zu sehende Gründung vieler Orte mit der Endung -heim, -hausen/-husen, -rod, -ingen und -weiler/-wiler.


Während die Franken im Westen die galloromanische Volkssprache übernahmen, behielten sie im Norden (an Ijssel und Niederrheim) ihre fränkische Sprache bei, man spricht u.a. von Moselfranken und Rheinfranken. Die dort entstandenen Dialekte bestehen bis heute noch fort. Die im [[Metropolregion Rhein-Neckar|Rhein-Neckar-Gebiet]] gesprochenen Dialekte gehören den Gruppen der rheinfränkischen und der südfränkischen (auch süd-rheinfränkischen) Mundarten.
Während die Franken im Westen die galloromanische Volkssprache übernahmen, behielten sie im Norden (an Ijssel und Niederrheim) ihre fränkische Sprache bei, man spricht u.a. von Moselfranken und Rheinfranken. Die dort entstandenen Dialekte bestehen bis heute noch fort. Die im [[Metropolregion Rhein-Neckar|Rhein-Neckar-Gebiet]] gesprochenen Dialekte gehören zu den Gruppen der rheinfränkischen und der südfränkischen (auch süd-rheinfränkischen) Mundarten.


Entsprechend dem salischen Recht wurde beim Tod des fränkischen Königs das Reich jeweils auf dessen Söhne aufgeteilt, wenn mehr als ein Sohn vorhanden war. Dabei fiel das Gebiet der Rhein-Neckar-Region jeweils an den östlichen Teil, Ostfranken, woraus später das deutschsprachige Frankenreich, danach das deutsche Königreich wurde.
Entsprechend dem salischen Recht wurde beim Tod des fränkischen Königs das Reich jeweils auf dessen Söhne aufgeteilt, wenn mehr als ein Sohn vorhanden war. Dabei fiel das Gebiet der Rhein-Neckar-Region jeweils an den östlichen Teil, Ostfranken, woraus später das deutschsprachige Frankenreich, danach das deutsche Königreich wurde.
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[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 28. Juli 2019, 19:16 Uhr

Die Franken waren ein germanischer Großstamm, der sich im 2./3. Jahrhundert im Umfeld des von den Römern besetzten Teiles Germaniens durch Bündnisse mehrerer Kleinstämme herausbildete.

Salische Franken (auch Salier genannt) und Rheinfranken expandierten zunächst räumlich getrennt – die Salier nach Gallien, die Rheinfranken in die ehemals linksrheinische römische Provinz Gallia Belgica. Nachdem der letzte weströmische Kaiser abgesetzt worden war (476) schufen sie ein germanisch-romanisches Nachfolgereich im Westen der ehemals römisch beherrschten und kulturell beeinflussten Gebiete Europas. Der Merowinger Chlodwig I. vereinigte Ende des 5./Anfang des 6. Jahrhunderts erstmals die Teilverbände der Salfranken und Rheinfranken und schuf das Fränkische Reich. Die zuvor im rechtsrheinischen Teil unserer Region siedelnden Alamannen wurden im Zuge der fränkischen Landnahme bis an die Murg zurückgedrängt.

Als Fränkische Landnahme bezeichnet man in der Geschichtsschreibung die Kolonisierung von Gebieten im heutigen Deutschland (vorwiegend im Rhein-Main-Donau-Raum) durch die Franken im Zeitraum vom 5. bis zum 8. Jahrhundert. Charakteristisch für die fränkische Landnahme sind die Reihengräberfelder und die damit im Zusammenhang zu sehende Gründung vieler Orte mit der Endung -heim, -hausen/-husen, -rod, -ingen und -weiler/-wiler.

Während die Franken im Westen die galloromanische Volkssprache übernahmen, behielten sie im Norden (an Ijssel und Niederrheim) ihre fränkische Sprache bei, man spricht u.a. von Moselfranken und Rheinfranken. Die dort entstandenen Dialekte bestehen bis heute noch fort. Die im Rhein-Neckar-Gebiet gesprochenen Dialekte gehören zu den Gruppen der rheinfränkischen und der südfränkischen (auch süd-rheinfränkischen) Mundarten.

Entsprechend dem salischen Recht wurde beim Tod des fränkischen Königs das Reich jeweils auf dessen Söhne aufgeteilt, wenn mehr als ein Sohn vorhanden war. Dabei fiel das Gebiet der Rhein-Neckar-Region jeweils an den östlichen Teil, Ostfranken, woraus später das deutschsprachige Frankenreich, danach das deutsche Königreich wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. Wieczorek, P. Périn, K. von Welck, W. Menghin (Hrsg.): Die Franken. Wegbereiter Europas. 5. bis 8. Jahrhundert, 2 Bände. von Zabern, Mainz 1996 (1997), ISBN 978-3-8053-1813-6

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]