Homo heidelbergensis: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Unterkiefer von Mauer (Replika)-02.jpg|thumb|Der Unterkiefer von Mauer (Nachbildung)]]
Der '''Homo Heidelbergensis''' ist ein vom ''Homo erectus'' abstammender Urmensch, dessen Fossilien auch in der Region Rhein-Neckar gefunden wurden und zwar ein Unterkiefer in der [[Sandgrube Grafenrain]] in [[Mauer]].
Der '''Homo Heidelbergensis''' ist ein Urmensch, dessen Fossilien auch in der Region Rhein-Neckar gefunden wurden und zwar der [[Unterkiefer von Mauer]] in der [[Sandgrube Grafenrain]] in [[Mauer]]. Die Einordnung ist umstritten. Manche Wissenschaftler halten die einordnung als eigene Art, wie sie schon Schoetensack vorgenommen hat, für korrekt, andere ordnen die Fossilien des Homo heidelbergensis dem ''Homo erectus'' zu.
 
== Fund bei Mauer ==
Das Alter des Knochens wurde später auf ein Alter zwischen 500.000 bis 650.000 Jahre geschätzt. Der Unterkiefer befand sich in etwa 24 Meter Tiefe in einer Sandgrube und wurde 1907 durch den Arbeiter [[Daniel Hartmann]] entdeckt und nicht gleich wieder weggeworfen. Überliefert wird sein Ausspruch abends in der Kneipe: „Heit hawwi de Adam gfunne!"
 
Bereits [[1908]] wurde er als Fossil eines Urmenschen von [[Otto Schoetensack]] beschrieben. Schoetensack, Paläantropologe und Dozent am Geologischen Institut der [[Universität Heidelberg]], beobachtete jahrzehntelang die Ausbeute der Sandgruben der Region. Den Fund eines menschlichen Überrestes hatte er stets vorausgesehen. Daher ermahnte er die Arbeiter des Grubenbesitzers J. Rösch immer wieder, auf jedes außergewöhnliche Fundstück zu achten.
 
 
Mauer  ist wahrscheinlich nicht seine Wohngemeinde gewesen. Der Neckar bildete vor  einer halben Million Jahren eine Schleife um den [[Hollmuth]] herum. In diesem Teil des Flusses mit geringem Gefälle setzten sich Steine, Kies und Sand ab zusammen mit Tier- und Pflanzenresten, wobei Tierknochen erhalten blieben. Gestorben sind die Tiere und Menschen weiter flussaufwärts.
 
== Museum ==
Ein kleines ''Urgeschichtliches Museum'' befindet sich im Rathausgebäude
:[[Heidelberger Straße (Mauer)|Heidelberger Straße]] 34
:[[69256]] [[Mauer]]
:{{Telefon|06226|92 20 0}} für Museumsauskünfte
 
Auf ca. 80 m² Ausstellungsfläche werden zahlreiche fossile Nachweise von Tieren, die einst unter tropischem Klima am Ur-Neckar bei Mauer lebten (z. B. Waldelefant, Rhinozeros, Säbelzahntiger Steppen-Nashorn, Bär, Bison, Flusspferd, Riesenbiber u. a.). ausgestellt. Es sind alles Original-Funde aus der ehemaligen ''Sandgrube im Grafenrain''. Sie sind ungefähr so alt wie der Unterkiefer des Homo heidelbergensis. Die "Altmenschen-Vitrine" ist mit Kopien berühmter Funde aus der Verwandtschaft des Homo heidelbergensis bestückt. Der Originalkiefer liegt im Panzerschrank der [[Universität Heidelberg]].


== Literatur ==
== Literatur ==
* Bärbel Auffermann, Jörg Orschiedt: ''Die Neandertaler - Eine Spurensuche''. Stuttgart 2002.  ISBN 3-8062-1514-6
* Thomas Frenzel: Heit hawwi de Adam gfunne! RNZ, vom 21.10. 2006
* A. Sauer: ''Erläuterungen zur Geol. Karte 1 : 25 000 Baden-Württ''. Blatt 6618 Heidelberg-Süd (früher Blatt Neckargemünd). Stuttgart 1985. (Zur Fundstelle)
* O. Schoetensack: ''Der Unterkiefer des Homo heidelbergensis aus den Sanden von Mauer bei Heidelberg''. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1908. ({{Weblink|1=www-gdz.sub.uni-goettingen.de/cgi-bin/digbib.cgi?PPN361493010|2=digitalisiert online}})
* H. Weinert: ''Dem Unterkiefer von Mauer zur 30-jährigen Wiederkehr seiner Entdeckung''. in: ''Ztschr. f. Morphol. u. Anthropol.'' Schweizerbart, Stuttgart 37.1937,1, 102-113. ISSN 0044-314x
* Ernst Probst: ''Deutschland in der Urzeit''. Bertelsmann, München 1986, 1999. ISBN 3-570-01066-X
* Ernst Probst: ''Deutschland in der Urzeit''. Bertelsmann, München 1986, 1999. ISBN 3-570-01066-X
* Ernst Probst: ''Deutschland in der Steinzeit''. Bertelsmann, München 1991, 1999.  ISBN 3-570-02669-8
* Ernst Probst: ''Deutschland in der Steinzeit''. Bertelsmann, München 1991, 1999.  ISBN 3-570-02669-8
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==Weblinks==
==Weblinks==
* {{wikipedia}}
* {{wikipedia}}
* {{Homepage|www.homoheidelbergensis.de}} ("Seine" Website, einschl. Erstbeschreibung)
* {{Homepage|www.homoheidelbergensis.de}} Webauftritt des Vereins [[Homo heidelbergensis von Mauer e.V.]]
* {{Weblink|www.erbedermenschheit.de|Seine Werkzeuge, Holzspeere}}
* {{Weblink|www.erbedermenschheit.de| Holzspeere des 'Homo heidelbergensis}}
* {{Weblink|1=themenpark-umwelt.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/7639/?path=7160;10561;|2=Themenpark Baden-Würtemberg}}
 
* {{Weblink|www.philipphauer.de/info/evolution-mensch-heidelbergensis|Der Homo heidelbergensis in Steckbriefform}}
* {{Weblink|1=www.gemeinde-mauer.de/?mpoint=urmenschenfund|2=Foto des Knochens}}




[[Kategorie:Geschichte (Heidelberg)]]
[[Kategorie:Urgeschichte]]
[[Kategorie:Geschichte (Rhein-Neckar-Kreis)]]

Aktuelle Version vom 26. August 2018, 20:00 Uhr

Der Unterkiefer von Mauer (Nachbildung)

Der Homo Heidelbergensis ist ein Urmensch, dessen Fossilien auch in der Region Rhein-Neckar gefunden wurden und zwar der Unterkiefer von Mauer in der Sandgrube Grafenrain in Mauer. Die Einordnung ist umstritten. Manche Wissenschaftler halten die einordnung als eigene Art, wie sie schon Schoetensack vorgenommen hat, für korrekt, andere ordnen die Fossilien des Homo heidelbergensis dem Homo erectus zu.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Probst: Deutschland in der Urzeit. Bertelsmann, München 1986, 1999. ISBN 3-570-01066-X
  • Ernst Probst: Deutschland in der Steinzeit. Bertelsmann, München 1991, 1999. ISBN 3-570-02669-8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]