Gipsgrube Obrigheim: Unterschied zwischen den Versionen

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(Textquelle: Obrigheim gestern und heute, Ausgabe 1993 S. 21/22 sowie Webseite von Heidelberger Zement)
 
(→‎Baugeschichte: Aus "Obrigheim gestern und heute, 1998, S 60-63)
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Zwei Jahre später wurde das Areal von der Firma "Rheinische Gypsindustrie Mannheim" erworben und die Zeche "Friede" errichtet. [[1903]] geriet die Firma jedoch in Finanznöte. Es folgte die Zwangsversteigerung an Dr. Wilhelm Blum aus [[Heidelberg]]. Dieser veräußerte das Gelände zwei Jahre später an die "Portland Zementwerke Heidelberg und Mannheim", welche die Grube verpachtete.  
Zwei Jahre später wurde das Areal von der Firma "Rheinische Gypsindustrie Mannheim" erworben und die Zeche "Friede" errichtet. [[1903]] geriet die Firma jedoch in Finanznöte. Es folgte die Zwangsversteigerung an Dr. Wilhelm Blum aus [[Heidelberg]]. Dieser veräußerte das Gelände zwei Jahre später an die "Portland Zementwerke Heidelberg und Mannheim", welche die Grube verpachtete.  


Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] stoppte die Abbauarbeiten vorläufig, erst [[1920]] wurden die Arbeiten wieder aufgenommen.  
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] stoppte die Abbauarbeiten vorläufig, erst [[1920]] wurden die Arbeiten wieder aufgenommen. Schon drei Jahre später wurde die Arbeit aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage für fünf Jahre eingestellt.


[[1944]] beschlagnahmte die Wehrmacht die Grube "Friede" um die Stollen für die unterirdische Flugzeugproduktion zu nutzen. Es entstanden die Werke "[[Goldfischpfad|Goldfisch]] und "Brasse".  
Am [[31. März]] [[1944]] beschlagnahmte die Wehrmacht die Grube "Friede" um die Stollen für die unterirdische Flugzeugproduktion zu nutzen. Es entstanden die Werke "[[Goldfischpfad|Goldfisch]] und "Brasse".  
Um die Gipsförderung aufrecht zu erhalten wurde etwa 350 Meter entfernt die Grube "Emil-Willhelm" erstellt. Die Förderung wurde mit Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] eingestellt. [[1946]] wurde sie wieder aufgenommen.
Um die Gipsförderung aufrecht zu erhalten wurde etwa 350 Meter entfernt die Grube "Emil-Willhelm" erstellt. Die Förderung wurde mit Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] eingestellt. [[1946]] wurde sie wieder aufgenommen.
[[1963]] wurden die Gruben "Friede" und "Emil-Wilhelm" miteinander verbunden und zwischen ihnen die neue Grube "Otto" eingerichtet. [[1970]] folgte die Grube "Ina".  
[[1963]] wurden die Gruben "Friede" und "Emil-Wilhelm" miteinander verbunden und zwischen ihnen die neue Grube "Otto" eingerichtet. [[1970]] folgte die Grube "Ina".  


Zwischen [[1959]] und [[1968]] erfolgte ein umfassender Umschwung in Ausstattung der Arbeiter und der Arbeitsweise insgesamt. Hatten die Bergleute bis dahin das Gestein in Handarbeit abbauen und abtransportieren müssen, erfolgte nun schrittweise die Modernisierung der Gerätschaften und die Einrichtung von Schaufelladern zum Transport. Die Lärmbelastung konnte massiv gesenkt, die Produktivität dabei deutlich gesteigert werden.  
Zwischen [[1959]] und [[1968]] erfolgte ein umfassender Umschwung in Ausstattung der Arbeiter und der Arbeitsweise insgesamt. Hatten die Bergleute bis dahin das Gestein in Handarbeit abbauen und abtransportieren müssen, erfolgte nun schrittweise die Modernisierung der Gerätschaften und die Einrichtung von Schaufelladern zum Transport. Die Lärmbelastung konnte massiv gesenkt, die Produktivität dabei deutlich gesteigert werden.  
Weitere Modernisierungen folgten Im Verlauf der [[1970er]] Jahre und erneut Mitte der [[1990er]] Jahre. [[1998]] betrug die Gesamtlänge aller Stollen mehr als 70 Kilometer.


===Fördermengen im Laufe der Zeit===
===Fördermengen im Laufe der Zeit===


* [[1928]]: 15.00 t /Jahr  
* [[1928]]: 15.00 t /Jahr  
* [[1993]]: 250.000 t / Jahr  
* [[1955]]: 125.000 t /Jahr
* [[1965]]: 141.217 t / Jahr
* [[1979]]: 255.315 t /Jahr
* [[1993]]: 250.000 t /Jahr
* 1998: 260.000 t / Jahr
* [[2011]]: 300.000 t /Jahr
* [[2011]]: 300.000 t /Jahr


* [[1955]]: 350 t / Tag bei 70 Bergleuten
 
* [[1990]]: 1.000 t / Tag bei 17 Bergleuten.  
* 1955: 350 t / Tag bei 70 Bergleuten
* [[1990]]: 1.000 t / Tag bei 17 Bergleuten.


==Weblinks==
==Weblinks==